W 197 20 In Bengalen (37,7 v. H.) hat das mit Indigo bestellte Areal gegen das Vorjahr um 6,5 v. H. zugenommen. Die Witterungsverhält- nisse sind in den Hauptanbaubezirken von Bihar im allgemeinen günstig gewesen. In anderen Bezirken, in denen die Indigvoernte weniger Be- dentung hat, litten die Pflanzen unter Trockenheit. In Madras (31 v. H.) hat die in den Raiyatwaridörfern bebaute Indigofläche gegen das Vorjahr um 34 v. H. abgenommen. Ge- ringere Nachfrage nach Indigo und Mangel an rechtzeitigem Regen haben diesen Ausfall ver- ursacht. Der Stand der Felder wird als ziem- lich gut bis gut gemeldet. In den Vereinigten Provinzen (19,6 v. H.) hat sich die Indigofläche wegen der im Vorjahre erzielten hohen Preise um 17 v. H. vergrößert. In den östlichen Distrikten litten die Pflanzen unter Trockenheit, in Doab war die Ernte gut. Im Punjab (9,8 v. H.) hat die Indigo- fläche um 7 v. H. abgenommen. Im Multan- distrikt führten die günstigen Preise des Jahres 1906 eine Ausdehnung der Anbaufläche herbei, dagegen ging sie in anderen Distrikten wegen Regenmangels und Wassermangels in den Be- wässerungskanälen zurück. LTage des Baumwollmarktes in den Vereinigten Staaten von RKmerika. Die allgemeine Depression im amerikanischen Geschäftsleben ist auch auf den dortigen Baum- wollmarkt nicht ohne Einfluß geblieben und hat zu einem zeitweiligen vollständigen Stillstand auf dem Baumwollenwarenmarkt geführt. Während der letzten Wochen haben fast alle amerikanischen Baumwollspinnereien ihre Pro- duktion eingeschränkt. Wie lange dieser Zustand jortdauern wird, wird wesentlich von dem Zeit- punkt abhängen, in dem das amerikanische Ge- schäftsleben wieder in normale Bahnen zurück- gekehrt sein wird. Wann dieser Zeitpunkt ein- treten wird, läßt sich heute schwer voraussagen. Die Optimisten erblicken in dem gegenwärtigen Zustand der wirtschaftlichen Verhältnisse das Ende einer Panik, die Pessimisten erst den Beginn einer Krisis. Die diesjährige Baumwollernte ist vom land- wirtschaftlichen Departement in Washington auf 11 687 000 Ballen geschätzt worden. Diese Schätzung hat unmittelbar zu einem Preissturz geführt — der jedoch nicht lange angehalten hat —, weil sich in den Kreisen der Fachleute die Ansicht behauptete, daß die offizielle Schätzung um etwa 1 Million Ballen zu niedrig angesetzt war. Infolge der gegenwärtig herrschenden wirt- schaftlichen Verhältnisse in der Union haben die amerikanischen Spinner nur geringe Mengen Baumwolle gekauft, weil sie nicht in der Lage sind, die geforderten Preise zu zahlen. Während die Spinnereien in den Südstaaten, und nament- lich diejenigen in Nord= und Süd-Karolina, bis- her ihren Gesamtbedarf an Baumwolle in den Monaten Oktober, November und Dezember ge- deckt haben, d. h. solange die geerntete Baum- wolle sich noch in den betreffenden Staaten selbst befand, ist dies in dieser Saison nicht geschehen, und große Mengen Baumwolle haben bereits das Territorium der Staaten verlassen, aus denen in früheren Jahren nicht ein einziger Ballen Baum- wolle exportiert worden ist. Seit dem 1. September bis zum 14. De- zember 1907 sind 5 500 000 Ballen Baumwolle auf den Markt gebracht worden, oder 1 300 000 Ballen weniger als in demselben Zeitraum der letzten Saison. Hiervon sind 3 Millionen Ballen exportiert worden, oder 400 000 Ballen weniger als im gleichen Zeitraum der vorigen Saison. Die Baumwollspinnereien der Nordstaaten haben in dem genannten Zeitraum 600 000 Ballen Baumwolle bezogen, die der Südstaaten 850 000 Ballen. Zahlreiche Mitglieder der Pflanzervereinigung halten ihre Vorräte nach wie vor zurück, um den von ihnen festgesetzten Minimalpreis von 15 Cent pro Pfund zu erzielen. Die Pflanzer werden bei diesem ihrem Verhalten vermutlich verharren, es sei denn, daß der nächste Frühling die Aussicht auf eine besondere große Baumwollernte für das Jahr 1908 eröffnen sollte. (Bericht des Kais. Konsulats in Atlanta vom 21. Dezember 1907.) kK#upferfunde in britisch.Oftafriha. Nach sorgfältiger Prüfung der Kupferfunde in Britisch-Ostafrika hat es sich herausgestellt, daß die Felder trotz genügenden Kupfergehalts der ersten Proben nicht abbauwürdig sind. Das kupferhaltige Gestein hört in geringer Tiefe auf, die Schicht an der Oberfläche, aus der die Proben stammten, war angereichert. Auch der bekannte deutsche Geologe Professor Fragas-Stuttgart, der die Gegend bereiste, hat sich ungünstig über die Aussichten der Kupferfelder am Tsavo ge- dußert. (Nach einem Berichte des Kais. Bizekonsulats in Mombassa.)