W 238 2 zu Ende des Jahres bis auf 57/58 Cents zurück- zugehen. Der Absatz von Trinidad-Kakao, der unter normalen Verhältnissen stets ziemlich groß ist, war infolgedessen im Berichtsjahre geringer, und auch in Grenada-Kakao wurden keine nennens- werten Verkäufe abgeschlossen. Die Venezuela- sorten standen ebenfalls hoch im Preise, doch nicht in dem Maße, daß nicht trotzdem gute Ab- schlüsse gemacht werden konnten. Besondere Nach- frage war nach ungerottetem Kakao, jedoch war gerade dieser nicht ausreichend vertreten. Feiner Caracas= und Puerto Cabello-Kakao wurden in guter Beschaffenheit auf den Markt gebracht; die Preise waren im Verhältnisse zu den anderen Sorten nicht hoch. Von Maracaibo-Kakao lagen gute Angebote vor, doch wurde von dieser Sorte hier nur wenig gekauft. Von bestem Sommer= Arriba-Kakao wurden große Mengen in guter Be- schaffenheit auf den Markt gebracht, die größten- teils noch in günstiger Zeit und zu billigen Preisen verkauft wurden. Später gingen auch die Preise für Arriba-Kakao sehr in die Höhe und erreichten im Oktober den Stand von etwa 75 Cents. Dem solgenden allgemeinen Preisrückgang mußten sich auch die Arribasorten anschließen; Epoca-Arriba- Kakao fiel erst auf 65 Cents und sodann mit Sommer-Arriba-Kakao, der auf 67 bis 69 Cents gesunken war, weiter auf 58 bis 60 Cents. Sehr gute Nachfrage war, namentlich im ersten Teile des Berichtsjahres, nach Machala = Kakao. Die Guayaquilsorten teilten das Schicksal der übrigen; sie mußten den Preisschwankungen, wenn auch in geringerem Maße, folgen und werden, da die Zufuhren geringer als im Vorjahre waren, vor- aussichtlich noch eine Zeitlang einen hohen Preis- stand behalten. Aus Ceylon wurde mehr Kakao als im Vor- jahre zugeführt; die Beschaffenheit genügte, und die erzielten Preise waren im Verhältnis zu den übrigen Preisen nicht hoch zu nennen. Von Jérémie-Kakao wurden ansehnliche Mengen, namentlich in der zweiten Hälfte des Jahres, gehandelt; die Preise waren verhältnis- mäßig niedrig, die Beschaffenheit ließ nichts zu wünschen übrig. Von dem gewöhnlichen Domingo- und Haiti-Kakao, die beide an und für sich auf dem hiesigen Markte nicht sehr beliebt sind, da sie den gestellten Anforderungen zumeist nicht ge- nügen, lagen wohl Angebote vor, fanden jedoch nur wenig Beachtung. Zu den guten Erscheinungen auf dem hiesigen Markte gehört noch der Kongo- Kakao; er wird regelmäßig, wenn auch nicht in großen Mengen, aber in guter Beschaffenheit an- geboten. Zu Beginn des neuen Jahres waren die Ver- hältnisse nach dem Urteile sachverständiger Kenner kaum etwas besser geworden. Der Markt ist un- regelmäßig und schwankend, die Preise sind un- natürlich hoch, das Verhältnis der einzelnen Sorten zueinander ist ungesund, und noch immer wird ein Teil des Marktes von der Spekulation beherrscht. Eine Neigung zur Besserung kann vielleicht in dem Preisrückgang der guten Mittel- sorten gefunden werden. Und wenn auch die Preise infolge der zu erwartenden Nachfrage und der verminderten Vorräte vermutlich noch geraume Zeit hoch bleiben werden, so hofft man doch in den beteiligten Kreisen, daß bei regelmäßigen Zu- fuhren und einem nicht künstlich hochgehaltenen Preisstande der Kakaomarkt bald wieder in normale, gesunde und vertrauenerweckende Verhältnisse, auch für bessere und geringere Sorten, gelangen wird. Eingeführt wurden nach Amsterdamer Berech- nungen: Nach 1906 1. 1905 1904 Tonnen den Niederlanden 21 231 19265 21 126 Großbritannien. 23 576 24 748 27 729 Frankreich 42194 46 569 48 395 Hamburg 47 694 43 894 47 348 Ballen Amerika 532 977 470 481 413 298 und soweit Angaben bereits vorliegen: Nach 1907 Tonnen Großbritannien 1. Jan. bis 30. Nov. 22 533 Frankreich 1. Jan. bis 31. Okt. 39 944 Deutschland . - - 30 550 den Niederlanden - - 18 368 Amerika - - 32 137 Javakakao. Das Ergebnis der Kakaokultur auf Java kann für das Berichtsjahr, verglichen mit dem Ertrage des Vorjahres, befriedigend ge- nannt werden. Das energische Vorgehen zur Ausrottung der bekannten Pflanzenplagen ist augenscheinlich nunmehr mit Erfolg gekrönt, wenigstens lassen die Ernteziffern diese Annahme nicht unwahrscheinlich erscheinen. Die Stimmung war zu Anfang des Jahres für Javakakao sehr gut; namentlich die Mittelsorten, die besonders vorteilhaft ausgefallen waren, fanden angemessene Beachtung. Beste Sorten waren in der ersten Hälfte des Jahres weniger gesucht, weckten jedoch später mehr Interesse. Im allgemeinen wurde während des ganzen Jahres die gesamte Zufuhr in und außerhalb der öffentlichen Versteigerungen zu guten Preisen abgesetzt. Zum öffentlichen Verkauf wurden gestellt: im Jannar 1766 Ballen; von diesen wurden beste Sorten, Taxwert 54/56 Cents, wenig ver- kauft, dagegen fanden Mittelsorten, Taxwert 48 Cents, guten Absatz, auch über den Taxpreis hinaus;