W 266 20 Kanalisations= und Kaianlagen in Saint-Louis, Dakar und Rufisque, Flußlaufverbesserungen am Senegal und eine Trinkwasserleitung in Dakar. Die Kosten sollen durch eine Anleihe gedeckt werden. (La Politique Coloniale.) Transporterleichterungen für die Rusfuhr von Mais und Rohlen aus dem kransvaal über Lourengo Marques oder Kaphäfen. Die Regierung von Transvaal hat zwei wich- tige Vereinbarungen über die Ausfuhr von Mais und Kohle mit den Behörden der portugiefischen Provinz Lourengo Marques abgeschlossen. Nach dem ersten Abkommen, das zwischen der Transvaal-, der Kapregierung und der genannten portugiesischen Regierung abgeschlossen worden ist, soll die Maximalfrachtrate von irgend einer Sta- tion aus im Transvaal oder in der Orangefluß- kolonie für Mais, der über See ausgeführt wird, auf jeder Eisenbahnlinie, einschließlich der Lie- ferung bis auf das Schiff, 10/— für die engl. Tonne betragen, wodurch eine Ermäßigung von ungefähr 33½/8 v. H. gegen den früheren Frachtsatz entstehen würde. Ferner sollen die Konkurrenz- Dampferlinien ihre Frachtraten von 15 auf 10/— für die Tonne Mais nach sämtlichen europäischen Häfen herabsetzen. Der Landwirt in jedem Teile des Transvaal weiß daher jetzt und kann damit rechnen, daß der von ihm zu zahlende Frachtsatz bis zum europäischen Hafen nicht mehr als 1 L pro Tonne kostet. Daß dieses Abkommen für Lourengo Marques von großem Nutzen sein wird, ist zweifellos; es geht dies im übrigen auch daraus hervor, daß beabsichtigt sein soll, eine geeignete Person in diesem für die Ausfuhr besonders wichtigen Hafen von Amts wegen mit der Unter- suchung und Gradierung des Mais zu beauftragen. Es erscheint aber fraglich, ob die Ausfuhr von Südafrika gegenüber den großen Zufuhren von Mais aus Nord= und Südamerika in Europa einen nennenswerten Umfang annehmen wird, insbesondere wenn man bedenkt, daß fast all- jährlich Hagel, Heuschrecken, Wasserfluten oder Dürre die Ernten zerstören können. In diesem Jahre soll die Ernte recht guten Erfolg ver- sprechen, während sonst große Mengen von Mais nach Transvaal eingeführt werden, da für den Eingeborenen Mais die Hauptnahrung bildet. Die Ein= und Ausfuhrziffern der letzten vier Jahre für Mais find aus nachstehender übersicht zu entnehmen: Transvaal. Einfuhr Menge in Wert in 1000 Ibs + 1903 123 058 413 506 1904 79 687 196 894 1905 71 531 155 519 1906 60 373 168 506 Ausfuhr Menge in Wert in 1000 Ibs # 1903 982 5218 1904 613 3797 1905 678 1854 1906 6 546 20 260 Die Ausfuhr ist demnach in der Zunahme begriffen gegenüber der sehr beträchtlichen Ein- fuhr, deren Abnahme im Vergleich mit den beiden Jahren nach dem Friedensschluß natürlich sehr bedeutend gewesen ist. Hierbei muß noch berück- sichtigt werden, daß im ersten Jahre die Ver- einigten Staaten von Amerika und Argentinien für etwa 92 000 K Mais lieferten. Dies hat jetzt ganz aufgehört, und fast die gesamte Mais- einfuhr stammt aus Südafrika. Im Jahre 1906 wurden 60 179 000 lbs von den 60 373 000 lbs als South African Produce bezeichnet. Noch wichtiger für die beiden Länder, Trans- vaal und Portugiesisch-Ostafrika, ist das Abkommen, das die Verwaltung der Transvaal= und De- lagoabay-Eisenbahnen mit den Eigentümern der Kohlengruben im Middelburg-Distrikt abgeschlossen haben. Im Hinblick auf die mangelhaften Lade- vorrichtungen in Lourengo Marques, so heißt es in dem Abkommen, und auf die infolgedessen hervorgetretenen Mißstände verpflichtete sich die Eisenbahnverwaltung der portugiesischen Kolonie, zunächst 7000 K, später, wenn nötig, mehr für die Verbesserung der Ladevorrichtungen auszugeben. Die neuen Ladevorrichtungen sollen am 1. Februar 1908 soweit hergestellt sein, daß mit der plan- mäßigen Kohlenverladung begonnen werden kann. Zur Deckung der Ausgaben, die die portugiesische Bahnverwaltung übernommen hat, soll ihr von der Transvaal-Eisenbahnverwaltung 4½ d pro Tonne Ausfuhrkohle bezahlt werden. Das Abkommen ist dazu berechnet, wesentlich die Lage der Transvaal-Kohlengrubenbesitzer in ihren Bestrebungen zu bessern, einen Teil des Kohlenausfuhrhandels für sich zu sichern. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Pretoria.)