GW 305 20 Die Kakoo-Herbsternte und die Kakacausfuhr Ceylons. Die Kakao-Herbsternte auf Ceylon hat die gehegten Erwartungen sowohl in Qualität als auch in der Quantität bei weitem übertroffen. Die Ursache hierfür dürfte in der Hauptsache wohl in dem Ende Oktober unerwartet ein- getretenen, für die Ernte außerordentlich günstigen Wetter zu erblicken sein, welches ein frühes Reifen zur Folge hatte und bewirkte, daß ein großer Teil der Ernte bereits im November und De- zember zur Verschiffung gelangte, anstatt wie in früheren Jahren im Januar und Februar. Die Preise sind seit Oktober stetig gesunken und bewegen sich heute zwischen 47 Rs. bis 57 Rs. Die gehandelten Qualitäten waren im allgemeinen zufriedenstellend. Die Ausfuhrzahlen sind für die einzelnen Länder in den Jahren 1906 und 1907 die folgenden: Bestimmungsländer 190 1506 England 64 954 33 661 Deutschland 8290 5 027 Holland. . 2 485 350 Frankreich 2 966 1 716 Amerika. 2 359 550 Australien 2 691 2 173 China ..· 1380 1139 Die Gesamtausfuhr betrug in den Jahren: 1905 1906 1907 ewts ewts ewts 69 463 54020 92511 Wie aus vorstehenden Zahlen hervorgeht, über- ragt das Jahr 1907 die vorhergehenden bei weitem. Dieses dürfte jedoch zum Teil darauf zurückzuführen sein, daß die Herbsternte des Jahres 1906 erst verhältnismäßig spät, das heißt in den Monaten Januar und Februar, zur Ver- schiffung gelangte, während in diesem Jahre die derbsternte bereits in den Monaten Rovember und Dezember 1907 zur Ausfuhr kam. Somit fallen in das Jahr 1907 die Verschiffungen von zwei Haupternten zusammen. (Bericht des Kais. Generalkonsulats in Calcutta vom 4. Februar 1903.) Baumwollanbau in Britisch-Sentralofrika. Der Anbau von Baumwolle auf Plantagen 5r Europäern hat in dem Protektorat Britisch- entralfrikg seit dem Jahre 1902/03 folgende Ent- wicklung genommen: von Anbau= Jahresausfuhr Lokaler Jahr flüche bis 31. März Wert Acres lbs. · 1902/03 580 692 3 1903/04 7 000 56 577 1777 1904/05. 21 900 285 185 5914 1905/06 10 012 776 621 16 180 1906/07 70717 526 119 158345 Dabei ist zu bemerken, daß die Ausfuhr des einen Jahres stets auf der Anbaufläche des vor- angegangenen Jahres gewonnen ist. Der Anbau hat im Jahre 1904/05 seinen Höhepunkt erreicht und ist seitdem stetig zurück- gegangen. Einen entsprechenden Verlauf hat auch die Ausfuhr von Baumwolle genommen. Eine gewisse Entschädigung haben die Pflanzer in den hohen Baumwollpreisen gefunden; sie erzielten 11 d bis 1 s pro lb. für ausgewählte Partien, während Upland-Baumwolle von den Hoch- ländern 8¼ d pro lb. brachte. Der Rückgang in der Baumwollausfuhr ist darauf zurückzuführen, daß viele Pflanzer, ermutigt durch die hohen Baumwollpreise, den Anbau ohne Rücksicht auf die Baumwollsorte, auf Boden und klimatische Verhältnisse ausgenommen haben, was natürlich in vielen Fällen zu Enttäuschungen führte. Es haben sich dadurch aber auch im Laufe der Jahre die Verhältnisse geklärt, und es besteht jetzt eine Reihe von Pflanzungen, die sehr wohl auf ihre Rechnung kommen und andere zu erneuten An- bauversuchen ermutigt haben. Im allgemeinen hat die Erfahrung die Pflanzer gelehrt, daß man in der Regel einmal in zwei Jahren auf eine lohnende Baumwollernte rechnen kann, und daß es sich daher empfiehlt, sich nicht von dem Er- trage einer einzigen Kulturpflanze abhängig zu machen, sondern neben dem Baumwollanbau auch die Kultur anderer für die lokalen Verhältnisse geeigneter Früchte aufzunehmen. Auf die einzelnen Bezirke verteilten sich Anbau und Ernte, wie folgt: Ernte 1906, Ernte 1907,. nicht nicht Bezirke Fläche entkörnt entkörnt Acres Tons Tons. Unteres Schiregebiet 415 43 30 uvo 17700 60½ 134 Westliches Schiregebiet 1 616 110½ 234 Blantyre 1392 158 237½ Mlanje 453 9 60 Zomba . . 133 11 23 Chikala 200 5 19 Oberes Schiregebiet 1 108 96½ 113 zusammen 7017 493½ 850½. In den letzten drei Jahren hat der Baum- wollanbau in den einzelnen Bezirken folgende Schwankungen durchgemacht: