W 448 20 und andere europäische Länder den größeren Teil erhalten haben; aber gegenwärtig scheint das Bestreben zu bestehen, den größeren Teil des Ertrages nach den Vereinigten Staaten zu liefern, wo die Nachfrage erstaunlich zugenommen hat und ein befriedigender Preis gezahlt wird. Die Hauptplätze des Platindistrikts sind Quibdo und San Pablo, besonders Quibdo, das die Hauptstadt der Provinz gleichen Namens ist. Hier sind keine Minen in Betrieb. Das von hier ausgeführte Erz stammt vom Grunde der von Flüssen durchströmten engen Schluchten, wo es in Pulver= oder Staubform angetroffen wird, und von den Flußbarren. Die Gewinnung: erfolgt nach einem sehr primitiven Verfahren, ähnlich demjenigen, das in alten Zeiten in Brauch war. Arbeitskräfte sind im ÜUberflusse vorhanden. Der ungeheure Erzreichtum dieser Gegend ist nahezu unberührt und unerforscht, was zum Teil dem Mangel an Kapital und der Ungesundheit des Klimas zuzuschreiben ist. Es regnet hier nämlich zehn Monate im Jahre, und der Distrikt ist sehr sumpfig. Es würde gewagt sein, die jährliche Ausfuhrmenge bestimmt anzugeben, da die Re- gierung einen Ausfuhrzoll auf Metalle gelegt hat, und in Gegenden, wo sie nur eine unzulängliche Überwachung ausübt, wohl 90 Proz. der Ausfuhr Schmuggelware sind. Es ist der Regierung der Vorschlag gemacht worden, die Platinlager zum Nationaleigentum zu erklären; aber diese sind so ausgedehnt und verschieden im Werte, daß die Regierung in dieser Richtung nichts unternommen hat. Es werden wissenschaftliche Untersuchungen zur Entdeckung der Erzlager notwendig sein, aus denen das Platin kommt, das jetzt aus den Betten der Flüsse gewonnen wird. Obgleich es wahr ist, daß die Entwicklung der Platinindustrie in Kolumbien durch die un- gesunde Natur der Gegenden, wo Erzlager vor- handen sind, verzögert worden ist, so gibt es dessenungeachtet ausgezeichnete platinführende Ab- schnitte, wie Supia auf 5° 21 “ nördlicher Breite und 1° 40° westlicher Länge von Bogota, 4144 Fuß über dem Meeresspiegel, die ganz gesund sind. Es mag betont werden, daß durch strenge gesundheitliche Maßnahmen, durch geeignete Diät, durch Regelung der Lebensgewohnheiten und passende Kleidung den Einwirkungen des tropischen Klimas begegnet und auch den un- gesündesten der Erzgegenden Kolumbiens ihre Schrecken genommen werden können. (Nach Monthly Bullctin of the Ioternational Bureau of the American Republics.) Verschiedene Errichtung einer bHandelsauskunftsstelle beim Kalserlichen Generalkonsulat in Rapstadt. In den Räumen des Kaiserlichen General- konsulats in Kapstadt ist eine Handelsauskunfts-= stelle errichtet worden. Es werden dort sämt- liche von deutschen Firmen eingehenden Kataloge, Zeitschriften usw. sowie die zur Verfügung stehenden deutschen Adreßbücher ausgelegt und den Interessenten an der Hand eines in einem deutschen und englischen Exemplar vorhandenen Firmenregisters, in dem die in den Katalogen usw. deutscher Firmen erwähnten Waren in alphabetischer Reihenfolge und daneben Vermerke über liefernde Firmen und ihre Kataloge usw. enthalten sind, zur Verfügung gestellt. Da die englischen Firmen in Südafrika nur selten An- gestellte haben, die des Deutschen mächtig sind, so kommen in erster Linie in englischer Sprache abgefaßte Kataloge usw. in Betracht, deren Ein- sendung an das Kaiserliche Generalkonsulat in Kapstadt den deutschen Interessenten anheimgestellt wird. (Nach einem Berichte des Kais. Generalkonsulats in Kapstadt). WMitteilungen. Die Rbtellung Lippstadt der Deutschen Kolonialgeiellschaft ersucht uns um Abdruck des nachstehenden Auf- rufs: „Wir beabsichtigen in den ersten Tagen des Oktobers eine Kolonialausstellung für West- falen, Lippe und Umgebung zu eröffnen und erbitten Ausstellungsgegenstände, welche sich auf die Bedeutung der Kolonien für das Deutsche Volk auf den Gebieten von Wissenschaft, Kunst, Mission, Industrie, Handel, Verkehrs= und Aus- wanderungswesen beziehen. Insbesondere sind erwünscht: Rohprodukte, halbfertige und ganzfertige Waren aus Kolonial= produkten, Darstellungen über die Fabrikations- art, Zusammenstellungen über die Steigerung der Benutzung kolonialer Rohprodukte, natur- wissenschaftliche, ethnographische, geschichtliche oder dekorative Gegenstände, Bilder, Karten, Bücher und dergleichen. - Der Reinertrag der Ausstellung soll verwandt werden zum Denkmal für die im südwest- afrikanischen Kriege Gebliebenen oder für andere gemeinnützige koloniale Zwecke."