480 20 « oll-E 4%# i im Werte von etwa 1¼ Million Mk. im ali bei dem fortgesetzt zunehmenden Baumwollanbau in den Kolonien — durch die von der Budget-Kommission des Reichstages bewilligten Eisenbahn in Togo und Deutsch-Ostafrika werden weite Gebiete für die Baumwoll-Plantagenkultur und — für die B kultur erschlossen — wäre es daher zum Nutzen unserer heimischen Maschinenindustrie wünschenswert, wenn der fort- gesetzt wachsende Bedarf an diesen Maschinen in Zukunft im Mutterlande gedeckt werden könnte. Neben den genannten Maschinen gelangt eine Kollektion von Halb= und Ganzfabrikaten aus deutsch-kolonialer Baumwolle, wie Garnen und Geweben, Hemden, Hosen, Jacken und Strümpfen zur Vorführung. Die Fabrikate sind von der Chemnitzer-Aktien-Spinnerei und anderen sächsischen Fabriken, sowie von der Mechanischen Trikot- weberei Hechingen Liebmann & Levi in dankens- werter Weise zur Verfügung gestellt. Sie zeigen, in welch mannigfacher Weise die deutsch-koloniale Baumwolle bereits Verwendung findet; einige dieser Artikel haben sich schon im Auslande einen guten Namen erworben. Ferner hat das Kalisyndikat in Leopoldshall- Staßfurt die Ausstellung durch eine Sammlung instruktiven Materials bereichert, das die Vorteile der Düngung bei der Baumwollkultur vor Augen führen soll. Gepreßte Baumwollballen ver- schiedener Größe zeigen sehr anschaulich das Ver- hältnis auf gedüngtem und ungedüngtem Boden, und mehrere Tafeln und Diagramme zeigen die Erfolge der künstlichen Düngung bei der Baum- wollkultur, andere den Kaliverbrauch der Land- wirtschaft in den wichtigsten Ländern, den Welt- geschäftsverkehr des Syndikats u. a. m. Eine Sammlung von Salzen, sowie eine Baumwoll- staude mit reisen Kapseln vervollständigen das Bild. Anläßlich dieser Etappe der deutsch-kolonialen Baumwollbau-Bestrebungen sei daran erinnert, daß das Kolonial-Wirtschaftliche Komitee unter Verzicht auf weitere theoretische Erörterungen im Jahre 1900 die Einführung der Baumwollkultur in den deutschen Kolnien nach einem wohl vor- bereitetem und systematischen Plane unternommen und nicht nur den Anstoß zur Organisation der europäischen B e- geben, sondern auch mit seiner Arbeitsmethode vorbildlich gewirkt hat. Dieses Verdienst des Komitees wird auch vom Auslande neidlos an- erkannt. Die am 4. Mai im Beisein von Vertretern der Reichsregierung, der Industrie, Kolonial= wirtschaft und der Presse stattgehabte Vorbe- sichtigung erregte lebhaftes Interesse. Die interessante Ausstellung dürfte nicht nur für Industrielle und Arbeiter einen Anziehungs- punkt bilden, sondern jedermann, insbesondere auch allen Kolonialinteressenten, wie Regierungs- und Privatbeamten, Pflanzern und Kaufleuten, zum Besuche zu empfehlen sein. Eine laondwirtschaftliche Kusstellung an der oldkhüfte.“) Die landwirtschaftliche Ausstellung, die am 29. und 30. November v. IJIs. in Serondi stattffand, zeigte den ganzen Reichtum eines tropischen Waldlandes. Denn das ganze Hinter- land von Secondi ist dichter Urwald. Ich hatte Gelegenheit, von Secondi mit der Bahn nach dem über 250 Kilometer entfernten Kumassi zu fahren. Dort konnte ich feststellen, daß mit ver- schwindend kleinen Ausnahmen — Lichtungen im Umkreise der Minenorte und einiger unbedeuten- der Dörfer — alles, soweit das Auge reichte, von dichtem Urwald bestanden war, einem Urwald, der bei der flüchtigen Besichtigung, die eine Bahnfahrt gestattet, mit seinen ins Auge fallen- den Musangen, Calamuspalmen und Anthocleisten ganz an den Bergwald des Misahäöhebezirks er- innert. Diesem Reichtum des Landes entsprechend waren die sehenswertesten Ausstellungsgüter denn auch Erzeugnisse des Waldes oder des Waldbodens: Nutzholz, Kopal und Kakao. Schon äußerlich zeigte die Ausstellung den Reichtum des Landes. Während auf der Aus- stellung von Palime einige dicke Bambusstangen als besonders bemerkenswerte Ausstellungs= gegenstände zu sehen waren, war hier der ganze Ausstellungsplatz mit einem dichten Zaun von Bambusstangen von erheblicher Stärke umgeben. Die einzelnen Gruppen waren in langen, zu diesem Zwecke besonders aus England bezogenen, Zelten untergebracht. Die Preisrichter hatten schon ihres Amtes gewaltet, als die Aus- stellung eröffnet wurde; die mit ersten Preisen bedachten Gegenstände waren kenntlich gemacht. Das erleichtert dem flüchtigen Besucher das Er- kennen des Wertvollen aus dem Wust des Gleich- gültigen. Der wertvollste und am reichsten beschickte Teil der Ausstellung war die Gruppe Nutzholz. Mit Staunen und nicht ohne Neid sah ich die riesigen Blöcke von „Mahagoni“, „Zedernholz“, „Bastard-Mahagoni“ usw., die das weite Zelt füllten. Es lagen dort kantig behauene Blöcke bis zu anderthalb Meter Durchmesser, viele Schnittflächen waren poliert und zeigten die ) Aus einem Bericht des vom Gouverneur von Togo entsandten Regierungsvertreters. Hauptmanns v. Doering.