Da 1907 anfänglich 35 Mk., später mit Rücksicht auf die geringe Güte nur 26 Mk. für 50 kg dominikanischen Tabak in Hamburg ge- zahlt wurden, kann man den durchschnittlichen Verkaufspreis mit 30 Mk. oder 7,14 3 ansetzen und danach den Wert der letztjährigen Ernte in Hamburg mit 1713 000 3 berechnen. Dem Farmer wurden anfänglich durchschnittlich 4 3 für 50 kg Tabak der drei Hauptsorten gezahlt, nach dem Preisfall in Hamburg nur noch 3 3, so daß er im Jahresdurchschnitt 3,50 3 erhielt. Angeblich haben die Händler für Sortieren, Ver- packen, Bahntransport bis zum Ausfuhrhafen 2,35 3 für 50 kg Tabak zu zahlen, während die Kosten der Versendung und des Verkaufs in Deutschland sich auf 1,75 3 für 50 kg stellen sollen. Hiernach wären für die Ernte 1907 an die Farmer 840 000 3, an Arbeiter und Bahnen in San Domingo 564 000 3, an Schiffsfracht, Kommission usw. 420 000 3 zu zahlen gewesen, während in Hamburg nur 1 713 000 3 für die Ernte erlöst wurden; die Händler hätten also einen Verlust von 111 000 3 an der Ernte 1907 zu verzeichnen. Sie lassen diesen Geschäftsausfall auch nicht als Ausnahme gelten, sondern be- haupten, daß nur selten die Tabakausfuhr aus San Domingo für den Händler einen Gewinn abwirft. Um die Güte des Tabaks und damit auch die Zustände im Tabakhandel zu verbessern, ließ die Regierung im letzten Jahre zwei Kubaner nach San Domingo kommen, um die Einwohner über Verbesserungen in der Anbaumethode und Behandlung des Tabaks zu belehren. Die Unterweisungen blieben vorläufig fast ohne Erfolg. Dem Ernteertrag nach ist dos Zuckerrohr für San Domingo die wichtigste Kulturpflanze. Aber den Einwohnern hat die Zuckerrohrkultur wenig wirtschaftliche Vorteile gebracht. Im süd- lichen Teile der Insel herrscht der Zuckerrohr- anbau vor. Die Zuckerplantagen nehmen einen sehr bedeutenden Landkomplex ein. Das Land wurde den Einwohnern billig abgekauft, und diese sind nun abhängige Tagelöhner geworden, die nur während der Zuckerkampagne 50 bis 60 Cents Kautschuhauskuhr Nach der . Brazilian Review, stellte sich verglichen mit 1906, wie folgt: 1906 Art Menge kg Seringa fina 15 477 595 Seringa- entre fina 21926 610 Seringa — Sernamb). 8 302 632 Seringe cauche 4 656 216 Seringa Inicht bes. genannt 280 385 Summe für Seringa 31 643 438 488 20 im Tag verdienen. Im närdlichen Teil der Insel, wo Kakao, Kaffee und Tabak gebaut werden, ist das Land zum größten Teil in Händen der Einwohner geblieben, und diese stehen sich wirt- schaftlich erheblich besser als ihre südlichen Volks- genossen. Kakao ist dem Erntewerte nach die zweite Kulturpflanze für San Domingo; sie ist am ein- träglichsten für den Pflanzer, kann aber nur von wohlhabenderen Leuten angebaut werden, da sie erst nach 5 Jahren ertragfähig wird. Die Kakaopflanzer leben zumeist äußerst einfach; sie geben von dem Gewinn, den sie aus dem Kakao erzielen, nur wenig aus, halten vielmehr ihr Geld zumeist verborgen, so daß es neuen Unter- nehmungen nicht zugute kommt. Da Tabak vom Pflanzen bis zum Verkauf nur einen Zeitraum von 7 Monaten benötigt, so ist sein Anbau die vorteilhafteste Tätigkeit für den armen Mann in San Domingo. Nur Klein- bauern widmen sich der Tabakkultur, und fie gibt eine großen Anzahl von Einwohnern Arbeit. Aber da der Pflanzer kaum mehr als durch- schnittlich 3 Cents für das Pfund Tabak erhält, kann er keine nennenswerten Gewinne erzielen. Der Anbau erfolgt in veralteter Weise, moderne Methoden finden keinen Anklang. Die Behand- lung der Blätter geschieht ohne Sorgfalt. Ein großer Teil des Tabaks wird zum Versand ge- bracht, bevor die Fermentation zu Ende geführt ist; natürlich kommt deshalb viel Tabak in Europa verdorben an. San Domingo könnte zwar nicht einen Tabak wie den kubanischen . Vuelta abajoe, aber immer- hin bessere Tabaksorten als Porto Rico und Jamaica auf den Markt bringen. Ein Tabak, der dem Pflanzer 10 Cents für das Pfund ein- brächte, wäre das wohl erreichbare Ideal der dominikanischen Tabakkultur. Zu solchem Preise würde die Ernte 1907 den Pflanzern eine Ein- nahme von 2 640 000 3 gebracht boben anstatt der tatsächlichen von nur 840 000 38 (Nach einem amerikanischen Konslatsbericht. aus Brasilien 1907. die Kautschukausfuhr aus Brafilien im Jahre 1907, 1907 Wert f. o. b. ge Wert f. o. b. Milreis Milreis 117 787 762 16 2 294 121 464 307 19 829 784 3 064 932 20 016 331 36 249 194 7 783 620 34 920 789 20 023 559 5 115 893 24 465 903 1 668 826 479 942 21917 540 195 559 125 33 382 681 203 784 873