625 20 Dorfes nach einer etwa zwanzig Meter höher liegenden Häusergruppe emporgestiegen waren und die Polizeisoldaten einige sich in den Weg stellende Leute mit sanfter Gewalt zur Seite schoben, erhoben die Leute schließlich aber doch unter lebhaftem Gestikulieren Protest gegen ein weiteres Vordringen. Die Armlichkeit der Hütten und ihrer Einrichtung fällt besonders im Vergleich zu der Kunstfertigkeit auf, welche sich in den Verzierungen der Speere, Trommeln, Haarkämme und in den Bandwebereien offenbart. Merkwürdig war auch das vollständige Fehlen von Kokos- palmen. Der Name des Orts scheint Hipoli zu sein. Am folgenden Morgen kamen zahlreiche, auch mit einigen Weibern besetzte Kanus ans Schif. Ich besuchte noch die nordöstlich von dem Anker- platz der Hauptinsel vorliegende Insel Enopanu. Fast die ganze Insel ist mit Taro bepflanzt. Die Hütten der Eingeborenen liegen zerstreut wie die der Bewohner der Gazellehalbinsel. Kokospalmen fehlten auch hier vollständig. Wir unternahmen sodann eine Rundfahrt um die Hauptinsel, wobei zum Zwecke der Anwerbung an verschiedenen Stellen gelandet wurde. Bei dem ersten Landungsversuch an der Westküste zeigten sich die Eingeborenen feindlich und schleu- derten Steine über die steil aus dem Wasser auf- steigenden Uferfelsen. Nach den sichtbar gewordenen Tarofeldern zu schließen, ist die Hauptinsel ver- hältnismäßig dicht bevölkert, besonders an der Nordostseite, an welcher auch ein geschlossener Saum von Kokospalmen die Küste entlang zieht. Das Ergebnis der Anwerbeversuche war zwar nicht glänzend, aber in Berücksichtigung des Um- stands, daß auf der Inselgruppe erst einmal — vor mehr als zwei Jahren — rekrutiert wurde und daß von den damals fortgenommenen Arbeitern noch keiner zurückgekehrt ist, immerhin nicht ganz unbefriedigend. Die Eingeborenen sind verhältnismäßig kräftige, schöne Gestalten; sie scheinen intelligent, lebhaft und ziemlich rein von Hautkrankheiten zu sein. Von den früher an- geworbenen hundertzwanzig Leuten sind zwar fast ein Drittel in der ersten Zeit ihrer Beschäftigung gestorben. Ahnliche Erfahrungen sollen jedoch bei der ersten Anwerbung auch in anderen Ge- bieten gemacht worden sein, deren Bewohner jetzt als Arbeiter sehr begehrt sind. Die auf der Gazellenhalbinsel als Pflanzungsarbeiter be- schäftigten St. Matthias-Eingeborenen scheinen sich gut zu bewähren. Eine Ruhr-Spidemie auf der Insel Jap. In der Zeit vom Oktober 1907 bis März 1908 ist auf der Insel Jap eine Ruhr-Epidemie aufgetreten, welcher, soweit festgestellt werden konnte, 153 Eingeborene, darunter viele Kinder, zum Opfer gefallen sind. Auch einzelne Europäer sind erkrankt, ein Todesfall ist unter denselben nicht zu beklagen. Nach Eintritt starker Regen- güsse hat die Erkrankungsziffer rasch abgenommen. Die Gefahr konnte Ende März als beseitigt be- trachtet werden. Nachwelsung der bel den Jollämtern des Schutzgeblets Deutsch-Meugulnen im IV. Viertel 1907 fälllg gLewordenen Jollbeträge.) Gesamtbetrag der fällig gewordenen (neu deklarierten) Zölle Gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres " Name - 1907 1906 . der Zollämter Einfuhr Einfuhr mehr weniger — Mk. I r4 Mk. Pif. Mk. ff. Rachtrag für das III. Viertel. Friedrich-Wilhelmshafen 18 458 17 652 44 17 805 73 — — Kieten 242 — 3 — 239 — — (- IV. Vlertel. Herbertshöhe. . 52 068 32 48 633 60 3434 72 — — Eimpsonhafeen 2 029 30 15 901 93 — — 13872 63 Triedrich-Wilhelmshafe Berichte stehen noch aus Zusammen 72797 79 1 65 190 1 97 21 479 " 45 13 872 63 7 606 82 *) Vgl. „Kol. Bl.“ 1908, Nr. 7. S. 330.