r—* WM 680 20 21. Tage. Das stark abgemagerte Tier stirbt unter den Anzeichen perniciöser Anämie. Bei Tier 2 find gleichfalls wie bei allen anderen Trypanosomen nur spärlich im Blute nachzuweisen. Das Tier erhält am 1., 6. und 11. Krankheitstage 0,35 g Aeid. arsenic., am 17., 22. und 27. Krankheitstage 0,5 g Acid. arsenie. intraperitoneal. Am 29. Tage wird eine gesunde Ratte mit dem Blut des Tieres infiziert. Nach einigen Tagen enthält das Blut der Ratte reichlich pathogene Trypanosomen. Das Rind verendet am 36. Krankheitstage. Tier 3 erhält am ersten Krankheitstage 0,4g, am 5, 10. und 15. je 0,5 g Aeid. arsenic. intraperitoneal, am 17. Krankheitstage geht das Tier ein. Dem Tier 4 werden am 1., 6., 11., 17., 22., 28. Krankheitstage 0,45 g Acid. arsenic. infiziert. Am 37. Krankheitstage ist das Tier tot, nachdem noch vorher in seinem Blute durch Tierversuch Trypanosomen nachweisbar waren. Tier 5 erhält am 1. und 6. Krankheitstage 0,3, am 11., 16., 21., 26. Krankheitstage 0,1 g Acid. arsenic. intraperitoneal. Das Tier ver- endet am 42. Krankheitstage, nachdem noch vor seinem Tode Trypanosomen in seinem Blute vorhanden waren. Das ungünstige Resultat dieser Versuche ver- anlaßte mich, nun am Meerschweinchen und an der Ratte die Wirksamkeit der arsenigen Säure nachzuprüfen. Die zu den Versuchen verwendeten Ratten und Meerschweinchen waren zum Teil mit dem Blute der kranken Rinder, zum Teil mit dem Blute von zwei an Nagana erkrankten Pferden infiziert worden. Das Ergebnis der Versuche war folgendes: Meerschweinchen 1. 430 g schwer. Am 1., 6., 11., 16. Krankeitstage mit je 2 cem einer 0,1 prozentigen Arseniklösung infiziert. Tot am 18. Krankheitstage. Blut noch trypanosomen- haltig. Meerschweinchen 2. 470 g schwer. Am 1. und 6. Krankheitstage mit je 2 cem einer 0,1 pro- zentigen Arseniklösung infiziert. Tot am 8. Tage. Meerschweinchen 3. 390 g schwer. Am 1. Krankheitstage mit je 2 cem einer 0,1 pro- zentigen Arseniklösung infiziert. Tot am 4. Krank- heitstage. Meerschweinchen 4. 320 g schwer. Am 1., 6., 11. Krankheitstage mit je 1,5 cem einer 0,1 prozentigen Arseniklösung infiziert. Tot am 12. Krankheitstage. Die dem Meerschweinchen gegebenen Dosen ent- sprechen den Angaben der Herren Loeffler und Rühs, die als Dosis letalis für Meerschweinchen bei intraperitonealer Injektion 0,006 bis 0,008 pro Kilo Tier gefunden hatten. Zur Erzielung einer schnellen Heilung hatten die Herren eine Dofsis von 0,0045 pro Kilo Tier für nötig erachtet. Bei den mit Ratten anzustellenden Versuchen mußte von mir zuerst die Dosis letalis festgestellt werden. Sie liegt bei jungen Ratten (Gew. 90 bis 130 9) ziemlich niedrig. Größere Tiere (200 bis 280 g) vertragen im Verhältnis zu den jüngeren Ratten wesentlich höhere Dosen. Die Dosis letalis, die großen Schwankungen unter- worsen ist, beträgt bei größeren Ratten 0,0065 bis 0,009 g pro Kilo Tier bei intraperitonealer Injektion. Ich glaube, es ist nicht nötig, die einzelnen mit Ratten angestellten Versuche auch noch auf- zuzählen. Ich will hier nur mitteilen, daß zwölf größere Ratten mit Blut von an Nagana er- krankten Tieren künstlich infiziert wurden. Nach dem Erscheinen von Trypanosomen im Blut der Ratten setzte sofort die Therapie ein, indem die Tiere in fünftägigen Zwischenräumen mit Dosen von 0,004 bis 0,0055 g Acid. arsenic. pro Kilo Tier infiziert wurden. Nur wenige Tiere konnten drei Injektionen erhalten, da die meisten Ratten nach 3 bis 12tägiger Krankheit verendeten. Eine Heilung kam bei keinem einzigen Tiere zustande. Das Ergebnis der Versuche war also durch- aus kein befriedigendes. Leider ist es mir aber unmöglich, in Bälde umfangreichere Versuche mit der von den Herren Loeffler und Rühs vor- geschlagenen Lösung vorzunehmen, da ich in kurzer Zeit das Schutzgebiet verlasse. Sollte ich jedoch noch einmal nach Togo zurückkehren, so werde ich die Versuche mit Acid. arsenic. in etwas anderer Weise wieder aufnehmen. Es ist wohl anzu- nehmen, daß die Virulenz der Trypanosomen eine hervorragend starke war. Ich habe aber gefunden, daß die behandelten Ratten länger am Leben blieben als nicht behandelte, außerdem waren die Trypanosomen, die im Blute der Ratten reichlich vorhanden waren, am zweiten und drittten Tage nach der intraperitonealen Injektion bei diesen Tieren aus dem peripheren Blute verschwunden. Vielleicht lassen sich Heilungen erzielen, wenn die arsenige Lösung in kürzeren Zwischenräumen injiziert wird.