G 763 20 Jollvergünstigung für britische Pflanger auf den Heu-HPebriden. Es besteht die Absicht, britischen Pflanzern auf den Neu-Hebriden Zollvergünstigungen bei der Einfuhr von Mais und Kaffee nach Australien zu gewähren. (The Board of Trade Journal.) Verschiedene * Roloniale Vorlefungen nehmen in den Vorlesungsverzeichnissen unserer deutschen Hochschulen erfreulicherweise einen von Semester zu Semester immer größeren Raum ein. So ersehen wir z. B. aus dem soeben erschienenen Vorlesungsverzeichnis der Universität Halle für 1908/09, daß an der genannten Universität im nächsten Wintersemester nicht weniger als 15 Vorlesungen kolonialen Inhaltes abgehalten werden. Es lesen: Dr. Sommerlad über „Deutsche Kolonialgeschichte“, Prof. Dr. Wohltmann über „Die Besiedlung und Entwicklung unserer Kolo= nien“ (mit Lichtbildern), sowie über „Tropische Landwirtschaft mit besonderer Berücksichtigung unserer Kolonien“. Ferner lesen Dr. v. Ruville über „Geschichte der britischen Kolonien im 19. Jahrhundert", Dr. Schenck über „Landes- kunde in den deutschen Kolonien“, Dr. Scupin über „Praktische Geologie der deutschen Kolonien“, Dr. Golf über „Die Landwirtschaft in den Steppengebieten, vornehmlich in Amerika und Afrika (Deutsch-Südwest) mit besonderer Berück- sichtigung der Feldbewässerung und der Viehzucht“, Prof. Dr. Mez über „Die Pflanzenwelt Afrikas mit besonderer Berücksichtigung der deutschen Kolonien und ihrer Produkte", Dr. Brandes über „Die Tierwelt unserer Kolonien“, Prof. Dr. Fischer über „Koloniale Tierzucht", Dr. Fleischmann über „Deutsches Kolonialrecht“ sowie über „Internationales Verkehrsrecht und internationale Rechtspflege“, Prof. D. Hauß- beiter über „Das Wirken der Missionen inner- # der : rgrrr:zr 2.— I40. 53 24 Der letztgenannte Gelehrte veranstaltet außerdem „Übungen im missionswissenschaftlichen Seminar“, Prof. Dr. Waentig „Kolonialpolitische Übungen im staatswissenschaftlichen Seminar“. Welt Die Dest am Vintoriasee.) Am 11. Juni d. Is. ist in Port Florence (Kisumu), dem Endpunkt der Ugandabahn am Biktoriasee, die Pest ausgebrochen. Es sind bis- ) Nach einem Bericht des Kaiserlichen Vizekonsuls in Mombasa. Mitteilungen. her sechs Fälle festgestellt worden, von denen vier tödlich verlaufen sind. Da am Viktoriasee die Pest offenbar endemisch ist, so wurde durch dieses erneute Aufflackern der Seuche keinerlei Beunruhigung hervorgerufen; der Bahnverkehr erleidet nur geringe Beschränkungen hinsichtlich der Eingeborenen. Die Seuche beschränkt sich bisher auf die von der Bahnstation und dem Landungsplatz getrennt liegende Eingeborenenstadt. Eine Verbindung des ägyptischen Sisenbahnnetzes mit s n. Aus Kairo wird der „Deutschen Orient- Korrespondenz“ geschrieben: „Dem kürzlich genehmigten Weiterbau der Bagdadbahn wurde in hiesigen englischen Kreisen, wie zu erwarten war, mit einer Stimmung des Unbehagens begegnet. Aus dieser Stimmung heraus ist nun der Plan einer Verbindung des ägyptischen Eisenbahnnetzes mit Syrien aufgetaucht. Inwiefern Erwägungen militärischen Charakters für den Wunsch nach dieser Ausdehnung des ägyptischen Eisenbahnnetzes ausschlaggebend waren, bleibe einstweilen dahingestellt. Beachtenswert ist die Tatsache, daß hier eine Uberbrückung des Suezkanals in Aussicht genommen und daß die fragliche Bahnverbindung die Meeresküste entlang über Kalaät-el-Arisch und Gasa bis Jaffa gedacht ist. Über die Stellungnahme der Hohen Pforte diesem Projekte gegenüber hat man sich in den hiesigen maßgebenden Kreisen einstweilen noch nicht vergewissert. Mit Sicherheit verlautet jedoch, daß man zu diesem Zweck in Konstantinopel ent- sprechende Schritte einzuleiten gesonnen ist. Was die Finanzierung des projektierten Eisen- bahnbaues angeht, so würde die Regierung in London die dortigen Finanzkreise für den Plan zu gewinnen suchen, zumal der ägyptische Fiskus in diesem Jahre und voraussichtlich auch noch im nächsten Jahre dermaßen iun Ebben begriffen ist, daß die Vornahme von außergewöhnlichen Ar- beiten mit seiner Hilfe in absehbarer Zeit als ganz ausgeschlossen zu betrachten ist.“