814 2S# zu Heizzwecken brauchbares Erdöl zu handeln, von dem man hofft, daß es in Lokomotiven oder in der Industrie Verwendung finden kann. Die Regierung beabsichtigt, die Bohrungen bis zu einer Tiefe von 1000 m fortzusetzen. Die Funde haben dem Ingenieur Correa in Buenos Aires Veranlassung gegeben, in einer Flugschrift — El Petröóleo National y la Mina-Repüblica Argentina“ Departo, de Orán (Salta) — auf den bisher unbenutzt daliegenden Reichtum an mineralischen Olen hinzuweisen, den die im äußersten Norden Argentiniens in der Provinz Salta 100 km näördlich vom Rio Bermejo ge- legene und „Repüblica Argentina: genannte Quelle besitze. Nach der eingehenden Schilderung Correas kann sie mit ihren Schwestern in Nord- amerika und Südrußland an Ergiebigkeit und Güte des Produkts wetteifern. Aber bei ihrer Entlegenheit sei vorderhand an eine Ausbeutung in größerem Maßstabe, die übrigens in Voraus- sicht einer späteren Erschließung dieser Gebiets- teile schon vorbereitet sei, noch nicht zu denken. Gegenwärtig muß der Verkehr hauptsächlich noch mit Maultieren bewerkstelligt werden. Herr Correa regt daher an, daß nicht nur, wie es ja bereits geplant sei, die Verlängerung der argentinischen Zentralnordbahn von Ledesma nach Embarcacion und von da die Linie bis an den Rio Paraguay im Territorium Formosa gebaut, sondern die Verlängerung auch über Tartagal bis nach Ya- cuiba an der bolivianischen Grenze weitergeführt werde. Dieser Linie wäre, ganz abgesehen von den Erträgnissen der Olquelle „ Repüblica Argen- tina-, die Prosperität dadurch gesichert, daß sowohl die kostbaren Hölzer und Viehzuchterzeugnisse des zu durchquerenden Gebiets als auch der an- grenzende Bezirk des Nachbarstaates Bolivien einen passenden Ausweg zu den großen Wasser- straßen des Paraguay und Parans finden würden. Herr Correa hält die Verbindung nach Yacuiba für wichtiger und verheißungsvoller, als die vor kurzem dem Verkehr übergebene Strecke von Humahnaca in der Provinz Jujuy nach La Quiaca an der bolivianischen Grenze. Die Argentinische Regierung scheint den Anregungen Correas durch Entsendung von Sachverständigen näher treten zu wollen. (Bericht des Kais. Generalkonsulats in Buenos Aires.) b5andel Britisch-Ostafrikas 1906/077). Der Handel Britisch-Ostafrikas stellte sich im Jahre 1906/07 im Vergleiche mit den Vorjahren, wie folgt *) val. „Deutsches K Kol. Bl.“ 1908, Nr. 14, S. 690 ff. Einfuhr Ausfuhr Zusammen 4 r 1. 1902/03. 443 032 148 060 591. 092 1903/04 436 947 159 815 596 762 1904/05. 518 143 234 664 752 807 1905/06 672 360 332 828 1.005 198 1906/07. 753 647 440 705 1 794 352 Diese tatstichen Angaben schließen die Ein- fuhr für die Verwaltungen von Britisch-Ostafrika und Uganda nicht in sich. Es sind ferner in ihnen die Bezüge für den Bau und die Unter- haltung der Ugandabahn sowie die Einfuhr von Geld oder Transitwaren in den obigen Ziffern für die Einfuhr nicht mit berücksichtigt. Rechnet man diese Werte hinzu, so ergeben sich folgende Gesamteinfuhrwerte für die Einfuhr Britisch-Ost- afrikas in den letzten fünf Jahren: Wert 1902/03 700 660 S. 1903/04 604 367. 1904/05 741 785. 1905/06 974 402 1906/07 . 1926649- Die Wareneinfuhr hat sich also im Jahre 1906/06 um 81 287 E gehoben. Hierzu hat ins- besondere beigetragen die Einfuhr von landwirt- schaftlichen Geräten (19 104 gegen 12 893 & im Jahre 1905/06), von Kanthölzern und Brettern (22 670 gegen 14 560 K), von Waren aus Eisen und Stahl (33 406 gegen 23 919 K), von Ma- schinen vornehmlich für Fasergewinnung und Holz- verarbeitung (15 516 gegen 4478 K), von Bier (3963 gegen 2924 ÄC). Ferner haben sich die Bezüge von indischen Säcken für die Verpackung von Landeserzeugnissen um 33 v. H., von Lebens- mitteln um 10 000 und von Tee um das Doppelte gehoben; ebenso hat die Einfuhr von Baumwollwaren zugenommen. Die Einfuhr von Möbeln hat dagegen infolge der zunehmenden Verarbeitung von einheimischen Hölzern in der Kolonie abgenommen. Der Wert der Ausfuhr schließt die Waren aus Uganda, Deutsch-Ostafrika, Italienisch-Ostafrika und dem Kongostaate in sich; er hat sich gegen das Vorjahr um 107 867 & gehoben. Die haupt- sächlichsten Ausfuhrerzeugnisse sind Häute, Kaut- schuk, Elfenbein, Mangrovestangenholz und Man- groverinde, Pfeffer, Wachs, Getreide, Baumwolle und andere Faserstoffe, Kopra und Kartoffeln. Häute und Felle sind ihrem Werte nach von 103 558 & im Jahre 1905/06 auf 141 209 20 in der Ausfuhr gestiegen, Kautschuk von 44 061 auf 55 734 K, Elfenbein von 62 603 auf 68 217 &, Mangrovestangen und -Rinde von 9365 auf 10 036 &, Baumwolle von 2726 auf 7408 K. Die Kopraverschiffungen haben sich verdoppelt und