W 821 Als einer ihrer Hauptvorteile wird bezeichnet, daß den Aktionären im Vergleich zu früher eine erheblich größere Sicherheit gewährt wird. Früher war es, so kalkuliert man, bei der geringen Aus- dehnung des von jeder einzelnen Gesellschaft bearbeiteten Grundes nur natürlich, daß die Goldausbeute einer Gesellschaft sofort erheblich zurückgehen mußte, sobald man auf einen Teil des Riefes kam, der weniger goldhaltig war als der bisher bearbeitete Teil. Damit aber mußte natürlich die Höhe der von der Gesellschaft ge- zahlten Jahresdividenden ungünstig beeinflußt werden. Bei einem Areal wie dem jetzt geschaffenen ist als sicher anzunehmen, daß, auch wenn man hier und da auf goldärmere Erze stößt, die daraus sich ergebenden Nachteile reichlich aufgewogen werden durch die Vorteile, die der Gesellschaft aus dem Auffinden goldreicherer Gesteine an anderen Stellen des Bergwerks erwachsen müssen. Die Lebensdauer des Bergwerks wird nach der Verschmelzung auf 30 bis 40 Jahre geschätzt. An Dividenden erwartet man bis auf weiteres nach den gemachten Voranschlägen 40 v. H. jährlich zahlen zu können. Das Projekt ist in keiner der beteiligten Ge- sellschaften seitens der auf den Generalversamm- lungen vertretenen Aktionäre auf einen nennens- werten Widerstand gestoßen. (Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Johannesburg.) Der Eischkang in den tunesischen Gewässern 1907. Der Fischfang in den tunesischen Gewässern ist im Jahre 1907 nicht besonders ergiebig ge- wesen; zwar hat der Fang der Sardine ein gutes und der der Anchovis wenigstens ein mittel- mäßiges Resultat geliefert, aber der Thunsisch= fang, der wichtigste Zweig der tunesischen Fischerei, ist schlecht gewesen, da die Fische sich auf ihrer jährlichen Wanderung diesmal nur spärlich und überdies verspätet eingefunden hatten. Obgleich im Jahre 1907 drei neue Fangetablissements in El-Aonaria, in Ras-el-Mihr und in Ras Marsa eingerichtet worden waren, so hat das Ergebnis doch nicht die Hälfte desjenigen des Jahres 1906 erreicht. Der Fang an der Küste hat im Jahre 1907 im wesentlichen dasselbe Resultat wie im Vor- jahre geliefert. Nach der amtlichen Statistik sind im Jahre 1907 gefangen worden: Sardinen: 199 579 kg im Verte von 59 33 Fr. Anchoven: 55 145 44 - Allasch: 903 229 212 "15 - 20 Sardinen, Anchoven und Allasch werden ein- gesalzen und dann ausgeführt; sie zahlen einen Ausfuhrzoll von 2 Franken pro Meter-Zentner. An diesem Zweige des Fischfanges haben sich im Jahre 1907 beteiligt 231 Fahrzeuge unter italienischer und 8 unter französischer Flagge mit einer Besatzung von zusammen 1516 Mann. Der Thunfischsang hat ein Ergebnis gehabt von 942 000 kg im Werte von 291 164 Fr. Das Ergebnis ist gegen das Vorjahr um mehr als die Hälfte zurückgeblieben, obgleich acht Eta- blissements im Gang waren und 100 Fahrzeuge mit 1237 Mann den Fang betrieben, während es im Vorjahre nur fünf Ctablisements mit 68 Fahrzeugen und 876 Mann waren. Die Mannschaft kommt regelmäßig jedes Jahr zum Beginn des Fanges, der nur in den Monaten Mai und Juni stattfindet, aus Sizilien und kehrt nach dem Fang wieder dorthin zurück. Außer den genannten Sorten sind an anderen Fischen 3915 685 kg im Werte von 2161787 Fr. im Meer und in den Salzseen gefangen worden; in der ersteren Zahl sind etwa 80 000 kg Polypen und 14 800 kg Langusten enthalten. Der Fang verteilte sich auf 1118 Fahrzeuge mit 2719 Mann Besatzung, wovon mehr als die Häffte Italiener, die übrigen Malteser und Franzosen waren. Die Schwammfscherei hat zwar ein befriedi- gendes Resultat gehabt, aber doch die Höhe des Vorjahres nicht erreicht; es wurden 120 499 kg weißer Schwämme im Werte von 2 636 738 Fr. und 13.227 kg schwarze Schwämme im Werte von 181 325 Fr. gefischt. Ausgeübt wurde die Schwammfischerei von 1991 italienischen, 1220 arabischen, 392 griechischen und 10 maltesischen Fischern mit zusammen 1021 Fahrzeugen; ihre Hauptstandplätze sind Mehdia, Sfax, Skira, Zarzis und Djierba. (Nach einem Berichte des Kais. Konsulats in Tunis.) Citeratur-Verzeichnis. (Die eingereichten Bücher, deren Besprechung sich die Redaktion durchaus vorbehält, werden unter keinen Umständen zurückgesandt.) Dr. Negenborn, Königl. Preuß. Regierungsrat: Der Deutsche als Staatsbürger. Betrach- tungen über Politik. München 1908. J. F. Lehmanns Verlag. Preis Mk. 1,20. Dr. Franz Mercator, Professor der Kolonial= wirtschaft: Hundert Jahre deutsche Ko-= lonien. Rede, gehalten beim Rektoratswechsel 1984 der Hamburger Akademie. Berlin 1908. Verlag von Dietrich Reimer (Ernst Vohsen). Preis Mk. 1,20.