864 ꝛ dort nahezu nicht mehr vorkommt, hat Veranlassung gegeben, um die Plantage Sazannasdal mit 150 Acker Kalao der Probe zu unterwerfen. Das wichtigste dabei ist, daß man die Kosten, welche anfänglich 35 fl. pro Acker betrugen, bis auf 13 fl. hat erniedrigen können. Vier Plantagen sind denn auch schon gefolgt und haben die Probe für eigene Rechnung an- gefangen. Die Kakaoproduktion war im vergangenen Jahre etwas geringer. Zur näheren Erklärung über den Zurückgang der Kakaokultur, die in normalen Jahren drei Millionen Kilo betrug, folgt eine Liste der Ausfuhr in den letzten zehn Jahren: 1898: 2 830 424 kg 1903: 2 208 547 kg 1899: 3 859 980 - 1904: 854 034 -- 1900;: 2 927 202= 1905: 1 681 827. 1901: 3 163 486-- 1906: 1 480 568 1902: 2 355 182- 1907: 1 625 291. Ein wichtiger Punkt war in den letzten Monaten auch die außergewöhnliche Preiserhöhung. Ab- normal, wie diese Preissteigerung ist und Ver- wunderung erwecken mußte, scheint es logisch, in kurzer Zeit ein Sinken zu erwarten, und zwar in einigen Monaten. Das ist inzwischen ein- getreten. Die Kakaokultur im Jahre 1907 gibt wenig Stoff zu Betrachtungen. Die Produktion blieb immer noch unter der Hälfte der früheren nor- malen Produktion. Auch kamen wieder alar- mierende Berichte aus dem Saramacca-Distrikt über eine neue Krankheit, „Kanker“ oder Stamm- krebs genannt, welche darin besteht, daß das Holz weinrote Flecke zeigt über einen großen Teil des Stammes, die Blätter abfallen und der Baum langsam zugrunde geht. Um den Baum nun zu retten, bleibt nichts anderes übrig, als die kranken Teile tief anzuschneiden und diese Wunden mit Teer zu bestreichen. Gewöhnlich aber entdeckt man diese Flecke erst dann, wenn der Baum nicht mehr zu retten ist. Mit Bedauern muß noch eine andere Krankheit erwähnt werden, oder besser gesagt eine Plage, ein außergewöhnlicher Blätterabfall, der durch ein kleines Insekt (Thrips) entsteht, das auf der Rückseite der Blätter lebt und beinahe nicht zu vertreiben ist. Alle angewandten Mittel, wie Tabakswasser, Petroleumemulsion, Bestäuben mit Parisergrün, helfen nichts oder nur wenig, und der Baum muß zuletzt an Auszehrung zugrunde gehen. Bemerkenswert ist hier noch, daß Plantage Margarethenburg im Nickerie-Distrikt bis jetzt von der Krüllotenkrankheit frei geblieben ist, und daß dort auch von anderen Plagen wenig die Rede war, obgleich auf genannter Plantage sich keine Schattenbäume befinden. Auch in diesem Jahre lieferte die Plantage wieder prächtige Produkte. Die Ausfuhr betrug im Jahre 1907 1 625291 kg. Es hat die Ausfuhr betragen: Mai 1908 2232 Säcke, Jan.-Mai 1908 6806 Säcke 1907 3495 1907 9218 = 1906 2318 1906 6999. Wir haben diese vergleichende Übersicht nur angegeben zum besseren Verständnis der Leistungs- fähigkeit der Kakaopflanzungen."“ r□ Hieraus geht hervor, daß es anscheinend ge- lungen ist, ein Mittel gegen die Krülloten zu finden. Hoffentlich erweist es sich auch auf die Dauer als eine wirksame Abwehr. liber das laufende Jahr 1908 wird noch berichtet, daß es wohl schwerlich in der Kakaoausfuhr 1907 er- reichen werde, weil die Krülloten wieder allent- halben aufgetreten seien; nur wenige Pflanzungen wären verschont. Hiernach scheint es, als wenn das zu Anfang des Berichts erwähnte Mittel, das erfolgreich gegen die Krülloten angewandt werden sollte, doch nicht den Erwartungen ent- sprochen hat. Möglich ist aber auch, daß die Krülloten wieder in größerem Umfang auftraten, ehe die Vorbereitungen zur allgemeinen Einführung des Gegenmittels beendet waren. Candwirtschaftliche Verhältnisse der Inselin Trinldad und Tobago 1907. Die Witterungsverhältnisse auf den Inseln Trinidad und Tobago während des vergan- genen Jahres waren im allgemeinen zufrieden- stellend. Die Zuckerernte zeigte daher eine Steigerung, und eine Besserung der Preislage führte zu einer Zunahme des Ausfuhrwertes für Zucker. Es wurden 46270 Tons Zucker geerntet. Die Produktion von Kakao überstieg die aller früheren Ernten. Nach der vorjährigen Mißernte erwartete man einen Normalertrag von ungefähr 35 Millionen Pfund; statt dessen wiesen die amt- lichen Zahlen eine Ausfuhr von 49730 576 Pfund im Werte von 1 786 386 K nach. Beinahe ein Drittel dieser großen Ernte wurde von den Ver- einigten Staaten Nordamerikas ausfgenommen. Die Kokosnußkultur ergab ebenfalls eine volle Ernte; ungefähr 15 Millionen Nüsse wurden exportiert und der Rest in ungefähr derselben Menge wurde zu Ol und Kopra verarbeitet. Mit geringen Ausnahmen wurde die Ernte nach Amerika zu äußerst günstigen Preisen verkauft. Eine nennenswerte Verschiffung von Kautschukl hat infolge mangelnden Ertrags der noch zu jungen Kultur bisher nicht stattgefunden.