G 902 20 Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen. Die tropischen Hölzger und die Gerbstoffe sowie die mineralischen Rohstoffe.#) Die Einfuhr von tropischen Hölzern im Jahre 1907 veranschaulicht die nachfolgende Zu- sammenstellung. Es wurden eingeführt: t Wert: Mill. Mk. Farbhölzer 113,9 2,5 Mahagoni-, Polisanderholz 3 001,9 2,7 Buchsbaum-, Eben-, Tik-, Pockholz .12 172,7 2,6 Zedernholz 18616,8 5,5 Kokosholz 1 071,5 .0,1 zusammen 85 976,8 13,4 Die Ausfuhr der gleichen Artikel aus Deutsch- land war unbedeutend. Sie betrug im Jahre 1907 an t Werit: Mill. Mk. Farbhölzern 4651,7 0,6 sonstigen tropischen Hölzern 4312,1 0,9 zusammen 8963,8 1,5 Eine Gegenüberstellung der beiden Zahlen ergibt, daß im Jahre 1907 rund 20 000 t Farb- hölzer im Werte von rund 2 Millionen und rund 57 .000 t tropische Nutzhölzer im Werte von rund 10 Millionen Mark in der deutschen Färberei- und holzverarbeitenden Industrie zur Verwendung und Weiterverarbeitung gelangten. Farbhölzer werden vor allem zum Färben von Gespinstwaren Webstoffen, Garnen, Leder, die übrigen angeführten Hölzer besonders in der Möbelindustrie zur Her- stellung von Instrumenten, Drechslerwaren und dergleichen verwendet. Da die ausgeführten, unverarbeiteten Farbhölzer und tropischen Hölzer ebenfalls für den Export zubereitet, zerkleinert, gesägt usw. werden, ist der Personenkreis, der an der Zurichtung und Verarbeitung überseeischer Hölzer beteiligt ist, ein sehr umfangreicher. Tropische Hölzer liefert uns fast ausschließlich das Ausland. Zwar besitzen wir in unseren Kolonien selbst tropische Gebiete, zum Teil sehr waldreiche, jedoch hat ihre Holzausfuhr eine nennenswerte Höhe bis jetzt nicht erreicht. Nach den amtlichen Veröffentlichungen über den Außen- handel der Kolonien läßt sich der Wert der Aus- fuhr von Farb= und anderen Hölzern (außer Brennholz, Holzkohlen und Gerbhölzern) über die Küstengrenze folgendermaßen feststellen: (in Mart) 1899 D" 1900 I 1901 1902 10903 10904 1905 1906 Leursch-Sstafrika") . — l — — — 67 922 88 845 85 101 20 714 Kamerun . 14 189 57650 113 812 160 459 95 718 88 217149 640 118831 Tooon — — — — 1 520 8 480 5166. 2340 14 189 57 650 113 812 160 459 165 160 j 130 492 189 907 141 885 Südwestafrika und unsere Besitzungen in der Südsee sind bei dieser Berechnung nicht berück- sichtigt. Ihre Ausfuhr von Hölzern ist noch un- erheblich; bisher dürfte kaum mehr als für 3000 Mk. Holz aus diesen Gebieten zur Ver- schiffung gelangt sein. Die oben mitgeteilten Zahlen zeigen, daß sich die Ausfuhr aus den Kolonien höchst sprunghaft gestaltet hat. Besonders deutlich tritt das bei Kamerun hervor. Dort sank der Wert der Holz- ausfuhr von 1902 auf 1903 um rund 40 v. H. und stieg vo von 1904 auf 1905 um rund 41 v. H. )) „Holonialwirtschaftliches- V. Aus dem, TNeichs- Arbeitsblatt“. August t 1808. Val. „D. Kol. vi. 908. Nr. 11, S. 543 ff.; Nr. 18, und Nr. 17, S. 857 ff. 2) Vor 1903 mit Breunhools, Holzkohlen und Gerb- stoffen zusammen nachgewiesen S. 6 ff.; Nr. 14, S . f. Im Jahre 1901 war er beträchtlich höher als 1903 und 1904. Aus Deutsch-Ostafrika hat sich die Ausfuhr sogar im Laufe der letzten vier Jahre erheblich vermindert. Die Gründe für diese Erscheinung sind jedoch keineswegs in einer Erschöpfung der kolonialen Holzbestände zu suchen. Hier sind vielmehr in noch viel stärkerem Maße als bei den bisher in gleichem Zusammenhang betrachteten kolonialen Produkten die Verkehrsverhältnisse ausschlag- gebend. Baumwolle, Kautschuk und Hauf lassen sich zur Not auch auf den Köpfen von Trägern aus dem Innern an die Küste befördern. Beim Holz dagegen wird diese Beförderungsweise natur- gemäß fast zur Unmöglichkeit, falls nicht am Gewinnungsort eine Zerkleinerung der Hölzer vorgenommen wird. Das kann natürlich nur in geringem Umfange geschehen, denn einerseits ex-