925 20 Die Regierung hofft, daß der Bau der Straße zur Anlage mehrerer kleiner Gemeinden führen wird. Die jährlichen Unterhaltungskosten glaubt sie in der Weise decken zu können, daß sie einen Teil der längs der Straße gelegenen Regierungs- ländereien gegen Abzahlung in zwanzig jährlichen Raten verkauft. Sie rechnet mit einem Verkauf der Hälfte ihrer fraglichen Ländereien und einer jährlichen Einnahme daraus in Höhe von 650 K. Vervollkommnung der Kaianlagen in Lourenco Marques. Sämtliche geplanten neuen Bahnlinien durch- schneiden Gebiete, die zu den fruchtbarsten der Provinz gehören, in denen die Produktion sich indes bisher mangels erreichbarer Absatzmärkte fast ganz auf den geringen Eigenbedarf der Ein- geborenen beschränkt hat. Man nimmt daher an, daß sie alle sich gut bezahlen werden. Diejenige im Distrikt Mozambique (Ziffer 1) soll es der Regierung gleichzeitig ermöglichen, die militärische Besatzung, die gegenwärtig zehn Kompagnien Eingeborenen-Infanterie beträgt, um eine Kom- pagnie zu verringern, was eine Ersparnis von jährlich 6000 K bedeutet. Überdies will man die Bahn zum Teil mit altem Material von der Swazibahn bauen, um so die Kosten möglichst einzuschränken. Auch steht reichliche und billige Eingeborenenarbeit zur Verfügung. Die Anleihe von 360 000 K bedarf noch der Genehmigung des Ministeriums in Lissabon. Die koloniale Regierung hat sich jedoch entschlossen, mit den zu 1. und 4. erwähnten Projekten schon jetzt einen Anfang zu machen. Allerdings soll von beiden Strecken vorerst nur etwa die Hälfte der ganzen geplanten Länge zur Ausführung kommen, nämlich im Inhambane-Distrikt 58 km, im Distrikt Mozambique mit einem Kostenaufwand von 80 000 2L 65 bis 70 km. Die Herstellung einer Bahnverbindung von Beira nach Sena am Zambesi, von der als einer Zugangsstraße nach Nyassaland früher viel die Rede war, scheint gänzlich aufgegeben zu sein. (Aus den Nachrichten für Handel und Industrie Nr. 100.) Geschäftsbericht der japanischen Reeberel „Ippon Vusen Kalsba“. Am 27. Mai d. Is. hat die „Nippon ABusen Kaisha“ ihre halbjährliche Generalversammlung abgehalten, in welcher der Geschäftsbericht für die Zeit vom 1. Oktober 1907 bis 31. März 1908 vorgelegt wurde. Während dieser Zeit wurden von den Schiffen der Gesellschaft 1,59 Millionen Tons Ladung sowie 245 000 Passagiere befördert und 1790 000 Seemeilen zurückgelegt. Das finanzielle Ergebnis ließ aber viel zu wünschen übrig, weil die Frachten durch übermäßige Kon- kurrenz und die schlechte Lage des Handels sehr gedrückt waren bei durch teure Kohlen usw. und höhere Löhne gesteigerten Betriebskosten. Vier Dampfer konnten überhaupt nicht beschäftigt werden und mußten aufliegen, was bei der „Nippon YBusen Kaisha“ bisher kaum vorgekommen ist. Japanische Küstenfahrt. Was die einzelnen Linien betrifft, so erlitt die japanische Küstenfahrt Verlust. Eine Ausnahme machte nur die Fahrt von und nach dem Hokkaido (Insel Mezo), die sich durch die allgemeine Zunahme des Verkehrs mit dieser Insel und Kohlentransporte für die Marine als lohnend erwies. Gelbes Meer-Linien. Durchweg schlecht war das Erträgnis der von der „Nippon Busen Kaisha“ unterhaltenen Dampferverbindungen mit Schanghai, Tientsin, Niutschwang, Wladiwostok und koreanischen Häfen, welch letztere neuerdings in Korea unter der Konkurrenz der Eisenbahn zu leiden haben, die dem Seetransport viel Fracht und Passagiere entzieht. Nur der Verkehr mit Dairen (Dalny) zeigte auf Ausreise und Rückreise eine Zunahme. Europa-Linie. Bei der Europa-Linie kamen die Ausfrachten nicht auf die durchschnittliche Höhe und ebenso war bei den Rückfrachten, da das Importgeschäft in Japan nachließ, ein Ausfall gegen das vorangegangene Halbjahr zu konstatieren. Bombay-Linie. Auf der Bombay-Linie setzte sich zwar die Zunahme der Ausfrachten fort, indessen stand es ungünstig mit den Rückfrachten, weil infolge der schlechten Ernten in Indien wie der gedrückten Lage der japanischen Baumwoll- spinnereien die Verschiffungen von Baumwolle nach Japan sehr zurückgingen und gleichzeitig China ein schlechter Abnehmer von indischem Baumwollengarn war. Wenn der Frachtverkehr auf Ausreisen und Rückreisen insgesamt etwas zugenommen hat, so erklärt sich das lediglich aus der Mehreinstellung von Schiffen. Da damit aber die Zunahme der Fracht nicht Schritt hielt, so blieb die durchschnittliche Fracht pro Reise hinter dem Ergebnis des vorangegangenen Halb- jahres zurück. Es sind daher neuerdings zwei oder drei Schiffe aus dieser Linie, die zuletzt mit neun Dampfern befahren wurde, zurückgezogen worden. Auch wird einstweilen Penang und Madras nicht mehr angelaufen. Amerika-Linie. Wenn auch auf der ameri- kanischen Linie seit Eintritt der Finanzkrisis in Amerika im Oktober v. Is. die Ausfrachten sehr absielen und der japanische Strohmattenexport noch besonders durch Zollmaßregeln in den Ver- einigten Staaten beeinträchtigt wurde, so wurde dieser Ausfall doch durch starke amerikanische Exporte nach Japan, Schanghai und Hongkong