W 954 20 dechla ist ölreicher als die ece und besitzt viel Fruchtfleisch. Der Samen der dechla ist dünn, die Eingeborenen knacken ihn mit den Zähnen auf. Der Kern ist bald groß, bald klein und stark fetthaltig. Er wird von den Negern gern gegessen. Die dechla entspricht wohl der „lsombe“ in Kamerun. Die sede gilt als die schlechteste Art. Die Frucht ist ölarm. Außerlich unterscheiden sich die Früchte der secke von denen der anderen Olpalmen dadurch, daß sie selbst in reifem Zustande oben am Kopf grün bleiben und durch ihre ziegelrote Farbe. Die sede wird auch zum Palmweinmachen ungern genommen. Der Palmwein soll bitter sein und stark berauschend wirken. Am meisten benutzt man zum Palmweinmachen die ede. Die Früchte der klude sind größer und noch ölreicher, die Kerne kleiner als die der dechla. Er- stere haben eine dicke, fette Schale, ihr Fleisch ist etwas faserig. dechla und vor allem klude kommen in Togo verhältnismäßig wenig vor. Am seltensten ist die defia oder abehini. Die Wahrsager benutzen die Früchte derselben zum Wahrsagen. Sie sagen aus dem Wurf, oder richtiger aus der Lage der Früchte nach dem Wurf, die Zukunft voraus. Die Eingeborenen verraten ungern das Vorkommen dieser Palmen- art; sie wagen auch in den Gegenden, wo es Wahrsager gibt, nicht, die Fruchtbündel von dem Baum herabzuholen. Die Früchte der abehini sind klein, die Kerne groß. Über den Olgehalt können die Einge- borenen keine Auskunft geben, da sie die Früchte nicht zum Olmachen gebrauchen. Auch der Habitus der abehini ist ein an- derer, wie der der anderen Palmen. Die Blattfiedern der abehini sind nicht getrennt, son- dern fast in ihrer ganzen Länge zusammenge- wachsen, auch sind sie etwas dünner. Zur Olgewinnung verwenden die Eingeborenen alle Olpalmen außer der abehini; sie vermischen dabei auch die Früchte verschiedener Arten mit- einander. Die Art und Weise der Zubereitung ist je nach dem Zweck, zu dem das Ol verwendet werden soll, verschieden. ch will hier nur die Methoden anführen, auf die das für den Handel bestimmte Ol im Bezirk Misahöhe gewonnen wird. Die Fest- stellungen erstreckten sich auf alle drei Kreise: Agome-Palime, Ho und Kpandu. Die gebräuchlichste Methode ist die folgende: Die Fruchtbündel werden an einem schattigen Platze auf aus Palmzweige geflochtene Matten gelegt, mit Blättern zugedeckt und etwa sechs Tage (oft auch bis zu einem Monat) liegen ge- lassen, damit die Früchte besser aus dem Bündel herausgehen. Dann entfernt man letztere aus den Kelchblättern und wirft sie in die Olgruben das find trichterförmige, mit einem erhöhten Rand versehene Gruben, etwa 1 m tief und von 1 bis 3 m Durchmesser. Die Größe der Ol- gruben richtet sich meist nach der Größe des Dorfes. Ortschaften mit viel Einwohnern haben gewöhnlich zwei Olgruben, eine kleine für geringe Mengen von Früchten und eine umfangreichere für größere Quantitäten. Die Gruben sind mit Steinplatten ausgelegt; als Bindemittel werden Lehm und die Fasern der zerstampften Olfrüchte verwendet. Über die in der Grube befindlichen Früchte deckt man dann ebenfalls Blätter, be- schwert sie mit Steinen, damit sie nicht weg- geweht werden und läßt die Früchte ungefähr vier Tage schwitzen. Man verwendet als Blätter die der Maganinfrucht, des Hanadudustrauches, die den Aglamapa genannten Blättern ähneln, mit denen die Haussas die Kolanüsse bedecken, seltener die von Jatropha. Diese Blätter sollen die Eigenschaft besitzen, die Früchte leichter zum Schwitzen zu bringen. Am fünften Tage werden die Früchte ge- stampft, aber nur so lange, bis das Ol anfängt herauszutreten. Am sechsten Tage gießt man etwas heißes Wasser in die Grube und zwar so- viel, daß die Früchte stark angefeuchtet sind; dann setzt man das Stampfen fort bis alle Früchte zerstampft sind. Während des Stampfens werden 4 bis 5 rotglühende Steine in die Grube ge- worfen und bis auf den Boden derselben hin- untergestoßen. Durch die Erhitzung geben die zerstampften Früchte das Ol leichter ab, auch wird das Ol dadurch flüssiger. Zum Schluß macht man in der Mitte der Fasermasse ein etwa drei Hand breites Loch, das bis zum Boden der Grube hinab geht und setzt eine Schüssel mit glühender Holzkohle darauf. Das Feuer in der Schüssel soll ungefähr zwei Stunden unterhalten werden. Die zerstampften Früchte bleiben dann der Sonne ausgesetzt, damit sie besser schwitzen. Die Eingeborenen fangen deshalb schon um 8 Uhr morgens an zu stampfen, damit sie gegen 10 bis 11 Uhr fertig sind. Nach einigen Stunden be- reits hat sich in dem Loch das Ol gesammelt; es wird noch am Abend ausgeschöpft. Am folgenden Tage gießt man soviel kaltes Wasser in die Grube, daß die Fasermasse völlig im Wasser schwimmt. Mit Stöcken rührt man hierauf die Masse um, damit das Ol hochkommt und schöpft es dann oben ab. Dann wird noch mehrmals, oft bis zu zehnmal, kaltes Wasser zugegossen, wieder umgerührt und zwar so lange,