# 1156 20 1. Kalifornische Baumwolle. Diese Baumwolle hat zum wron Teil einen langen, seidigen Stapel, wenn es auch den Anschein hat, daß die teilweise keescch-varigo im Stapel, welcheb zum geringen Teil etwas kurz ist, dem Beimengen nicht gehörig ausgereister Baumwolle, sowie dem etwas zu kräftig betriebenen Neinigungsprozeß. Uzuschreiben ist. Beim Vermeiden dieser beiden 5 hat beim weiterem Anbau diese Qualität eine gewisse Aussicht auf gute Preise. Die Farbe ist gleichmäßig und leicht gelblich (ereamy), vollständig beim Ginnen verdorben, Baumwolle sehr weich, durch Ginnen grusig und knotig geworden. Wert gut beaimt 60 Pf., im jetzigen Zu- stand 45 bis 50 Pf. per ½ kg. 2. Togo-Baumwolle. Der Stapel ist zwar kräftig, aber bei großer Ver- schiedenartigkeit nicht sehr lang und vor allen Dingen sehr spröde, nur zum Teil entspricht er der hezeichnung „z stapel“, dbenn zum Teil ist er zu kurz dafür Die Farbe ist befriedigend und zeigt eine leicht gelb- liche Nuance. An der Reinheit der Baumwolle ist nichts eg seben. Genau wie bei 1. schlechtes Ginnen. 3. Baumwolle älterer Kultur. Der Stapel ist zwar zum Teil etwas spröde, Gidoch sehr kräftig und haltbar. Die Länge sowie die Gleich- mäßigkeit desselben ist ebenfalls befriedigend. Die Farbe ist gleichmäßig schön, ziemlich weiß, mit einer gans geringen Abweichung zu crcam n der Rein- Bitd D Vaumwole ist nichts auszusetzen. der 5t is 5 4 Baunwolt- (ältere Baumwolle). Der Stapel ist spröde und kräftig von mittelmäßiger Länge. Es zeigen sich bei der Farbe sehr störende, unausgereifte Ptellen, wie auch die Reinheit zu wünschen übrig läßt. Wert 50 Pf. Aus Alkassin (Nordkamerun) erhielt das Komitee Eingeborenen-Baumwolle durch den leider inzwischen gefallenen Hauptmann Glauning; das Urteil der Chemnitzer Actien-Spinnerei vom 11. September lautet: Die Alkassin-Baumwolle mag auf dem Transport etwas gelitten haben und besonders etwas gelbfleckig geworden sein; immerhin läßt sich erkennen, daß ein sehr brauchbares Produkt vorliegt. Der Stapel ist nicht sonderlich lang, aber sehr fest und, wie sich aus einzelnen unbeschädigten Bolls —ie ließ, seidig und iemlich gleichmähig, solche Bolls zeigen auch eine Fö0h-l weiße Farbe. Ich schätze die Baumwolle gleich einer fullymi ling Texas von gutem Stapel und würde sie mit 51 Pf. per ½ kg bewerten. Südwestafrika. Durch die erfolgreiche Expedition des Haupt- manns Franke ist die Ausdehnung der deutschen Verwaltung über den nördlichen Teil der Kolonie, der allein für den Baumwollbau in Betracht kommt, näher gerückt. Die dort mit Togo-Saat angestellten kleinen Kulturversuche sind ziemlich günstig ausgefallen. Das Komitee befaßt sich daher neuerdings mit dem Plane der utsendung einer B au nach diesem Gebiet. Deutsch-Ostafrika. Endgültige Zahlen über die Ernte 1907/08 liegen noch nicht vor. Einer früheren Schätzung des Kommissariats zufolge soll die Ernte 1800 Ballen à 500 Pfund erreichen. Der für ost- afrikanische Baumwolle erzielte Durchschnittspreis in 1907/08 beträgt 76 Pf. per ½ kg, für Baumwollsaat 108 “ per Tonne. Das Komitee hat auch für das Jahr 1909 die folgende Preis- garantie festgesetzt: a) entweder jedes Quantum im Schutzgebiet produzierter Baumwolle in Deutschland ohne An- rechnung einer Kommission bestmöglichst zu ver- kaufen und den Erlös unter Abzug der für See- fracht, Seeversicherung, Landungsspesen, Eisen- bahnfracht und kleine Spesen entstandenen Kosten den betreffenden Verladern zu überweisen; b) oder jedes Quantum Baumwolle frei Küste Ostafrika zum Preis von 40 Pfennig für ein Pfund entkörnte Baumwolle in einer der ägyp- tischen „kully good fair“ gleichwertigen oder sie übertreffenden Qualität und 30 Pfennig für ein Pfund entkörnte Baumwolle in einer der ägyp- tischen „kully good fair“ nicht gleichkommenden Oualität abzunehmen. Die von Professor Zimmermann-Amani verfaßte Anleitung zum Baumwollbau erscheint demnächst in zweiter verbesserter Auflage und ge- langt in deutscher und Suaheli-Sprache zur Ver- teilung. Die neue Pflanzzeit beginnt — verschieden in den nördlichen und südlichen Bezirken der Kolonie — zwischen Februar und April. Außer der in der Kolonie selbst gewonnenen Saat hat das Komitee Saatgut im Werte von etwa 30 000 .X beschafft und weiterhin Bestellungen für die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft, die Firma Hermann Schubert und Herrn Dr. Groppler vermittelt. Von ägyptischer, bester auserlefener Saat wurden vom Komitee über 1500 Zentner Mitafifi, über 1000 Zentner Abassi und 2 Zentner Joanowich in diesem Jahre in der Kolonie ein- geführt. Ausdrücklich bemerkt das Komitee, daß den Lieferanten allerbeste auserlesene Qualität des Saatgutes zur Pflicht gemacht ist und daß die Lieferanten diese Verpflichtung übernommen aben. Im Bezirk Tanga soll dieses Jahr auch ein Versuch mit Togo-Saat unternommen werden. Wegen der neuerdings vielgenannten Cara- vonica-Baumwolle haben zwischen dem Komitee und der Baumwoll-Centrale G. m. b. H. Ver- handlungen stattgefunden, die zu folgender Er- klärung der Baumwoll-Centrale G. m. b. H. ge- führt haben: