32 2e0 der etwa 60 Seemeilen entfernten Insel Feis zu segeln, um von dort Tabak und Süßkartoffeln zu holen. Sie wurden aber von so schwerem Wetter überrascht, daß sie nicht segeln konnten und trieben nach der Ngulu-Gruppe, die sie nach sechs Tagen erreichten. Hier blieben sie acht Tage und machten dann zehn Tage lang den Versuch, nach Ululsi zurückzukommen. Das gelang ihnen aber nicht, weil ihr Segel zerrissen war. So wurden sie von der starken Strömung gepackt und nach den Philippinen verschlagen, die sie nach etwa zwei Wochen erreichten. Hier blieben sie gegen zwei Monate in einem Eingeborenen= Dorfe. Einer von ihnen war bereits in früherer Zeit nach den Philippinen vertrieben worden und hatte bei dieser Gelegenheit die Sprache ein wenig erlernt. So konnten sie sich notdürftig verständigen. Speise und Trank wurde ihnen von den Dorfbewohnern in reichem Maße ge- liefert. Als Gegenleistung fertigten sie Fischreusen an. Als nach zwei Monaten günstiger Wind eintrat, reisten sie mit dreihundert Kokosnüssen und zwei Faß Wasser als Proviant und einem neuangefertigten Segel, zu dem ihnen ihre Gast- freunde das Zeug geliefert hatten, ab und kamen nach sechzehntägiger Fahrt am 10. April alle gesund auf der Ngulu-Gruppe an. Hier blieben sie fünf Tage, dann segelten sie ab, um nach ihrer Heimatsinsel Ululsi zurückzukehren. Zwei der Leute waren auf Ngulu zurückgeblieben und sind von da mittels Kanu nach Jap gekommen; diese haben mir die vorstehende Schilderung ihrer Reise gegeben."“ Kolonialwirtschaftliche Mittellungen. Verwendung des bolzes von Musanga Smithii (Kameruner Schirmbaum) Jur Dapierfabrikation. Der Kameruner Schirmbaum (Musanga Smithü) liefert ein ganz leichtes und zähes Holz, welches seiner Struktur nach schnell gewachsen ist. Wahrscheinlich gehört dieser Baum zu denjenigen, welche in kurzer Zeit eine bedeutende Höhe er- reichen, wie die Albizziaarten, welche ein gleich aussehendes leichtes Holz aufweisen. Es ist nicht nur deshalb ein Vorteil, daß ein Baum schnell wächst, weil man das Holz infolgedessen auch schnell benutzen kann, sondern das schnelle Wachstum hat auch Einfluß auf die Struktur des Holzes, weil dadurch das Holz locker und faserig und zum Auflösen durch Kochen sowie zum Bleichen geeignet wird. Das Schirmbaumholz hat ein spezisisches Gewicht von etwa 0,43 und fühlt sich zähe und faserig an. Im Laboratorium wurde eine Kochung mit Natronlauge in offener Por- zellanschale vorgenommen, wodurch nach kurzer Zeit ein guter, aufgeschlossener Zellstoff erhalten wurde. Hieraus kann man schon den Schluß ziehen, daß das Holz ohne Anstände und mit mäßigem Chemikalienaufwand in Zellstoff ver- wandelt werden kann. Bei der mikroskopischen Untersuchung des ge- kochten Stoffes fielen sofort die geschmeidigen und verhältnismäßig langen Fasern auf, welche hier und da sogar die Länge der Nadelholzfasern er- reichten. Die Gefäßzellen zeigten weniger die dem Laubholz charakteristischen Gebilde, die man im allgemeinen antrifft. Die Faserlänge betrug etwa 2,5 mm und erreichte hier und da 3 mm. Die geschmeidigen, langen Fasern werden sicher bei geeigneter Behandlung ein gutes Papier ergeben. " Man kann deshalb im allgemeinen sagen, daß das Schirmbaumholz einen guten, wertvollen Pa- pierrohstoff darstellt und daß es nur von den wirt- schaftlichen Verhältnissen abhängen wird, ob das Holz seinen Weg in die Papierfabrik finden wird. (Aus: „Der Papierfabrikant“ 1908, Nr. 147.) Otavi Oinen- und Eisenbahn-Gesellschaft"). Die bergbaulichen Arbeiten in Tsumeb sind unter Einhaltung des vorher aufgestellten Betriebsplanes günstig vorangeschritten. Im Juni 1907 wurde mit der Erzpverschiffung begonnen. Der Hauptförderschacht der Tsumeb-Mine wurde auf das Niveau der 3. Sohle auf 70 m niedergebracht. Der Schacht hat zur Zeit 83 m Tiefe erreicht und wird erst weiter abgeteuft, wenn die Aufschlüsse in der Lagerstätte zur Aus- führung gelangt sind. Der Ausbau des Schachtes durch Mauerung in seinem oberen Teile und Zimmerung bis zur 1. Sohle ist fertiggestellt. Ebenso wie die 1. Sohle wurde die 2. und 3. Sohle mit dem Hauptförderschacht durch Quer- schläge von 60 m Länge verbunden. Die Vorrichtungsarbeiten bewegten sich aus- schließlich im Niveau der 3. Sohle, wo westlich des Westschachtes von der 35 m langen Strecke drei Querschläge in die Lagerstätte getrieben wurden. Der Westerzkörper zeigt hier eine Mächtigkeit von *) Aus dem Geschäftsbericht für das achte Geschäfts- jahr (1. April 1907 bis 31. Mai 1908).