G 41 20 Mangrove-Binde und Extrakt als Gerbsftoff. In einem Artikel der Zeitung „Onze West“ finden sich, wie das Kaiserliche Konsulat in Paramaribo berichtet, über Mangrove-Rinde und .Extrakt und deren Zukunft als Gerbstoff unter anderem folgende Mitteilungen: „Die Mangrove gehört zu der Familie der Rizophoraceen oder Luftwurzelbäume. Auf den sumpfigen Ufern der verschiedenen Inseln und Flüsse des Ost= und Westindischen Archipels wächst der Baum im UÜberfluß. Auf einem Netze von Wurzeln, oft ein Meter über dem Sumpfe, be- findet sich der eigentliche Baum. Die Rinde der Wurzeln hat keinen Wert, da sie wenig oder keinen Lohstoff besitzt. Die Rinde des Baumes ist roher und dunkler als die der Wurzeln und besitzt den Lohstoff. Bei vorsichtigem Abnehmen der Rinde findet eine Neubildung statt. Eine Analyse einer Musterrinde aus Borneo hat folgendes Resultat: Lohstoff 25,6 v. H., auf- lösbare andere Stoffe 8,5 v. H., unauflösbare Stoffe 52,2 v. H., Wasser 13,7 v. H. Farbe von ½ v. H. Lohstoffauflösung, ge- messen mit dem Looibond-Tintometer: Rot 12,1, Gelb 29,0. Man ersieht hieraus, daß die Rinde genug Lohstoff besitzt, um mit finanziellem Erfolge aus- geführt zu werden. Rinde mit weniger Gehalt würde die Transportkosten nicht decken. Auf dem holländischen Teile von Borneo sind jetzt zwei englische Gesellschaften beschäftigt mit der Bereitung von einem festen Extrakt aus der Rinde, nämlich die Tannadine Company, errichtet im Jahre 1903 zu Pontianak, mit einem monat- lichen Produktionsvermögen von 250 Tonnen Extrakt, und die im Jahre 1907 errichtete Sim- pang Company zu Simpang mit einer Produktion von 50 Tonnen pro Monat. Auf Sumatra, in Indragiri, befindet sich ein deutsches Unternehmen der Art. In Englisch-Borneo bestehen noch drei andere Gesellschaften, die sich mit der Mangrove-Extrakt- fabrikation beschäftigen. Der Handelswert des Extrakts kann auf 12 L die Tonne berechnet werden, so daß die Pro- duktion der zwei Gesellschaften auf Holländisch- Borneo von 300 Tonnen monatlich einen Wert von rund 500 000 Gulden pro Jahr besitzt. Der feste Extrakt kommt in Ballen oder Dosen von 50 kg in den Handel; jede Fabrik gibt ihrem Extrakt einen Namen, z. B. Tannadine, Tannoid, Saraktan usw. Je nach der Stärke der Rinde gebraucht man 4 bis 5 Tonnen Rinde zu einer Tonne Extrakt. Der feste Extrakt wird hauptsächlich nach England verschifft. In den Lohgerbereien dort wird er viel gebraucht, und wegen des niedrigen Preises ist er ein hervorragend geschicktes Material zum Gerben von den billigeren Sorten Sohlleder. Unter dem Namen „Khaki-Cutch“ wird er in die Vereinigten Staaten von Amerika eingeführt. Wegen des hohen Zolles (44 f pro Tonne) ist die Einfuhr sehr gering.“ Kusbeutung einer neuentdechten Jutepflanze in Huba. Nach einem amerikanischen Konsulatsberichte trifft man auf Kuba Vorbereitungen zur Aus- beutung einer neuentdeckten, wildwachsenden Jute- pflanze. Die Pflanze ist bekannt als malva und wächst überall auf der Insel in solcher Menge, daß man sie als Unkraut betrachtete und mit aller Anstrengung zu vertilgen suchte. Sie wächst ähnlich wie die Sonnenblume aber gewöhnlich nicht so hoch; ein Versuch, sie zu kultivieren, ist noch nicht gemacht worden. Sie kann dreimal im Jahre geschnitten werden, ohne Rücksicht auf die Witterung. Der Vorrat der wildwachsenden Pflanze reicht für verschiedene Jahre aus. Zur Verwertung der malva und zur Herstellung von Zuckersäcken aus ihrer Faser war im Oktober eine Gesellschaft in der Bildung begriffen mit Beteiligung verschiedener der bedeutendsten Zucker- pflanzer und Teilhaber von Dampfschiffahrts- gesellschaften auf der Insel. In Hapana soll eine Fabrik angelegt werden, deren Textil- maschinenbedarf einen Wert von 700 000 5 er- reichen dürfte, und welche die Insel ausreichend mit Säcken zu versorgen sowie im Weltmarkt mit den Jutesackfabriken Englands usw. den Wett- bewerb aufzunehmen bestimmt ist. Die Gesell- schaftsgründung sollte noch im Oktober vollendet werden, und man hofft nach Eintreffen der in Großbritannien zu kaufenden Maschinen schnell mit der Herstellung von Säcken beginnen zu können. Die Fabrik soll für eine Tageserzeugung von vorläufig 1500 Säcken eingerichtet werden; später sollen die Anlagen nach Bedarf vergrößert werden. (Nach Daily Consular and Trade Reports.) Goldfunde in Uganda. Über die Goldfunde, die letzthin in Uganda gemacht worden find, bringt die East African Standard vom 31. Oktober 1908 einen sehr vor- sichtig gehaltenen Bericht des Geologen der Uganda- regierung, Mr. Coates. Danach liegt die Fund- stelle im Tale des Mbogo-Adzi-Flusses, südwestlich vom Albert-See, nicht weit von der Kongostaat- grenze. Die bisher an der Oberfläche des Fluß- bettes, im Geröll, gemachten Funde würden, wie