V70 20 Der Bergbau UNeuseelaonds. Die natürlichen Mineralschätze Neuseelands, die einen ganz erheblichen Umfang besitzen, haben auf die Entwicklung dieser Kolonie einen sehr bedeutenden Einfluß ausgeübt. Die Goldgewinnung wies seit dem Jahre 1853 bis zum Ende des Jahres 1907 einen Wert von insgesamt 71 528 978 S auf. Im Jahre 1907 stellte sie sich auf 508 210 Unzen im Werte von 2 027 490 L. Im Gegensatze zu früheren Jahren, in denen meistens Alluvialgold gewonnen wurde, geschieht dies jetzt vorzugsweise durch Ausbeutung der Quarzminen, die weite Strecken der Kolonie durchziehen und bessere Aus- sichten für dauernde Erträge liefern, als es die Gewinnung von Alluvialgold zu tun vermag. Die Ausbeute von Silber erreichte in dem Zeitraume von 1853 bis Ende 1907 einen Wert von 1 090 751 L. Hieran war das Jahr 1907 mit 169 484 K (1 562 603 Unzen) beteiligt. Der Wert der anderen in den gedachten Jahren gewonnenen Bodenschätze belief sich auf insgesamt 27 903 357 L. Hiervon entfielen 11 022 905 K auf Kauriharz und 13 510 099 L auf Kohlen und Koks. Im einzelnen ergibt sich nachstehendes Bild: Gesamtwert 1907 seit 1853 Unzen . 2. Gold 508 210 2 027 490 71528 978 Silber 1 562 603 169 484 1 090 751 Zusammen 2070 813 2 196 974 72 619 729 Tons Kupfererz. 56 595 18 823 Chromerz. — — 38 002 Antimonerz 98 2 118 54 716 Manganerz 5 26 61 857 Scheeliterz 137 15 486 29 853 Hämatiterz — 5 144 Gemischte Mineralien 1 355% 14 962 159 447 Kohle 1 831 009 965 766 13 485 259 Koks, aus- geführt. 15 15 24 810 Kauriharz. 8 708 579 888 14 022 905 Petroleumschiefer — — 7211 Insgesamt. 3 775 835 100 523 086 The Neu Zecnland Official Vear Bock. 1908, Advance Shects. Scetions XII to XVIi Of Part II.) Das Forstwesen in Neusüdwales. Seit Mitte 1907 beschäftigt sich eine „Royal Commission“ mit der Untersuchung verschiedener Fragen bezüglich des Forstwesens in Neusüdwales. Die Fragen betreffen unter anderen die Wald- reserven und Baumschulen, die Aufforstung und Wiederbeforstung, die Forstgesetze, die Forstver- waltung und die forstliche Ausbildung. Von ganz besonderem Interesse dürfte indessen die weitere Frage betreffs der etwaigen Einschränkung der Holzausfuhr sein. Der Bericht verweilt gerade bei diesem Gegenstand am eingehendsten. Die Kommission empfiehlt, daß die Ausfuhr von „Ironbark“ und „Tallow-wood“ nach Orten außerhalb des australischen Bundesgebiets für die Dauer von zehn Jahren verboten werde. Der endgültige Bericht soll in einiger Zeit fertig wer- den; bis dahin will die Regierung keine Maß- nahmen zur Verhinderung der Ausfuhr von harten Hölzern ergreifen. Die Kommission ist sich noch nicht schlüssig, auf welche weiteren harten Nutz- hölzer das angeregte Ausfuhrverbot etwa noch auszudehnen sein möchte. Neuseeland würde am empfindlichsten getroffen werden, da es eine große Menge australischer Harthölzer für Brückenbau nötig hat. Das Forstdepartement in Sydney ist eine Unterabteilung der Land-Office und daher nicht selbständig. Letzteres erschließt aber alles Land ohne Rücksicht auf etwaigen Holzbestand den An- siedlern. Sogenannte Forstreserven sind nur in einigen abgelegenen Teilen von Neusüdwales an- gelegt worden. Nachgepflanzt wurden bisher nur weiche Hölzer; harte Hölzer wachsen von selbst nach, sobald das Vieh von den Holzschlägen ferngehalten wird. Beendigung des Tabakhkrieges in Kentuchyv.“) Durch ein Übereinkommen, das am 19. No- vember 1908 in Louisville, Kentucky, abgeschlossen wurde, hat, wie allgemein angenommen wird, der seit Jahren vornehmlich im Staate Kentucky be- stehende Tabakkrieg sein Ende erreicht. Die Ver- treter der einander gegenüberstehenden Gesell- schaften: des Tabaktrusts (The American Tobacco Company) und der Pflanzerverbände (Socicty of Equity, Burley Tobacco Society) haben ein Über- einkommen dahin lautend bekannt gegeben, daß der Tabaktrust 75 v. H. der in einer Hand ver- einigten (pooled) Burley-Tabakernte vom Jahre 1907 zu 17 Cents das Pfund und der 1906er Ernte zu einzeln ausgeführten Preisen, im Durch- schnitt zu 20½ Cents das Pfund, aufkauft. Es handelt sich bei diesem Ubereinkommen um den weitaus größten und wichtigsten Bestand der Tabakernten von Kentucky in den Jahren 1906 und 1907, nämlich von hellem. Burley-Tabak, der als Rauchtabak für Pfeifen sowie als Kau- *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1908, S. 1201 f.