## stoffeinfuhr gegenüber dem Vorjahre. Im Jahre 1906 dagegen überstieg die Ernte den Bedarf im Lande erheblich, und es konnten 50 000 Ballen nach Europa verschifft werden. Die Unregel- mäßigkeit der Niederschläge bedingte bisher große Schwankungen im Baumwollertrage des Laguna- distrikts. Bei der künstlichen Bewässerung aus dem Nazas hofft man größere und gleichmäßigere Erträge zu gewinnen. (Nach Bulletin of the International Burenu of the American Republics.) Baumwollernte in Buchara. Die Baumwollernte in Buchara versprach außerordentlich groß und gut zu werden. Die Baumwolle wurde im Frühjahr infolge des regnerischen Wetters ziemlich spät ausgesät, so daß man mit einer späteren Ernte rechnen mußte. Alles ging gut bis zum 23. Oktober a. St., welcher alle Hoffnungen auf eine große und gute Ernte verwüstete. Am 23. Oktober trat ganz plötzlich und unerwartet Frost ein, und die noch nicht vollständig entwickelte und reif gewordene Wolle war für das Auswachsen verloren. Wie man rechnet, verringert sich die Ernte dadurch um 40 bis 50 v. H. Die erste Ware und Samm- lung hat, obgleich sie von schöner weißer Farbe ist, nur einen sehr schwachen und kurzen Stapel. Die Saat der ersten Sammlung ist sehr schön — starke volle Körner —, von dieser Saat ist nicht viel da. Die Preise für die Baumwolle an Ort und Stelle sind sehr hoch. Reine Baumwolle wird mit 8,50 Rbl. pro Pud und teurer bezahlt. Für Baumwollsaat werden nie dagewesene Preise ge- zahlt. Bucharische Saat kostet 24 Tengi pro Battmann (etwa 45 Kop. pro Pud). Es ist anzunehmen, daß höchstens ein Drittel der Baumwolle gesammelt wird und von diesem Drittel werden höchstens 25 v.H. erste Sorte, alles übrige Mescheulok und niedriger sein. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Baku vom 3. Dezember 1908.) Handel der Regentschaft Tunis im Jahre 1907. Der Handel der Regentschaft Tunis hat im Jahre 1907 einen günstigen Verlauf genommen. Die reiche Ernte, hohe Preise für die Landes- erzeugnisse, eine lebhafte Geldzirkulation und der Ausschwung der gewerblichen Tätigkeit haben dazu beigetragen, daß der Handel eine solche Entwick- lung erfahren hat. Die statistischen Ergebnisse lassen für das Jahr 1907 zum erstenmal sowohl in der Einfuhr als auch in der Ausfuhr Werte l*-*- von über 100 Millionen Franken erkennen, und zwar in der Weise, daß der Wert der Ausfuhr denjenigen der Einfuhr überragt und die Handels- bilanz somit für das Land ein günstiges Resultat aufweist. Die Einfuhr erreichte einen Wert von 102 860 220 Franken, die Ausfuhr einen solchen von 103 361 061 Franken. Im Vergleich mit dem Vorjahre weist der Gesamthandel einen . Mehrwert von 36 Millionen Franken auf, von denen 14 Millionen auf die erhöhte Einfuhr und 22 Millionen auf die Steigerung der Ausfuhr entfallen. Mit Rücksicht darauf, daß die Ausfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse an dem Anwachsen des Ausfuhrwerts mit 12 bis 13 Millionen Franken beteiligt ist, hat man die Frage auf- geworfen, ob dieser Aufschwung auch für die folgenden Jahre anhalten wird, zumal da die Erträge der landwirtschaftlichen Produktion schon im Jahre 1906 sich auf durchschnittlicher Höhe hielten. Hierbei haben Erwägungen verschiedener Art das Vertrauen auf die Zukunft nicht erschüttern lassen. Man hat aus dem Umstande, daß eine Reihe von Ausfuhrartikeln, wie z. B. Fischerei- erzeugnisse und Wolle, hinter den Ausfuhrergeb- nissen des Vorjahres bedeutend und andere Landes- produkte, wie Korkeiche, Häute und Sparterie- waren, recht erheblich zurückgeblieben sind, zu schließen geglaubt, daß diese Produkte den Ausfall im Jahre 1907 in den folgenden Jahren wieder gut machen können. Sodann ist es die aufstrebende Entwicklung der Phosphatindustrie mit ihren zunehmenden Ausfuhrwerten, die in erster Linie berufen zu sein scheint, für die Jahre mit weniger günstigen landwirtschaftlichen Er- gebnissen einen Ausgleich zu schaffen. Schließlich wird auch die Seesalzgewinnung, die im Jahre 1907 einen bedeutenden Aufschwung genommen und fremde Märkte in zunehmendem Maße sich erobert hat, dem tunesischen Ausfuhrhandel für die Folgezeit zugute kommen. Die amtlichen Veröffentlichungen geben den Anteil der hauptsächlichsten Verkehrsländer an der Ein= und Ausfuhr der Regentschaft in den beiden letzten Jahren, wie solgt, an: Einfuhr Länder 1906 1907 Werte in Franken Frankreich 52916 119 62 032 058 Algerien 5768 919 6 870 416 Rußland 1 757 747 887 405 Deutschland 1 643 477 2 053 784 Belgien 1549 106 2 290 836 England 8 842 560 9 760 502 Osterreich 1 255 024 1599 402 Italien 4 896 017 6 107 958 Türkei. 1 094 705 1 410 508