176 20C Streifen steht unter Wasser. Die Warapu-Lagune und die Zissano-Lagune stehen in Verbindung, so daß man von Zissano bis Arup mit dem Kanoe durch den abgestorbenen Urwald fährt. Tausende von Kokospalmen sind eingegangen. Arup und Zissano haben gelitten, am schwersten jedoch Warapu. Nur einige besonders gut gebaute Häuser sehen dort mit den Dächern noch aus dem Wasser. Die Warapus leben zerstreut im Busch. Ich hoffe daß sie ihren Entschluß, an der Küste wieder eine Niederlassung zu gründen, ausführen werden. Die Handelsstation der Neu-Guinea-Compagnie in Arup ist versandet, die Gebäude sind zerstört. Nunmehr ging ich gegen Zissano vor, da die Aufforderung zur Auslieferung der Schuldigen erfolglos gewesen war. Wir kamen bald in die Sagosümpfe am Arnoldfluß. Nach längerem schwierigen Marsche trafen wir auf eine vor- geschobene feindliche Abteilung. Die Eingeborenen flohen unter Verlust eines Mannes. Bei der Verfolgung trafen wir auf einen lagunenartigen, sehr tiefen und schlammigen Fluß. Ich sandte die Truppe unter ihren Unteroffizieren hinüber, um die Verfolgung aufzunehmen. Meine Leute stießen bald auf das Lager der Eingeborenen, deren Hütten nur aus einigen grünen Blättern bestanden. Ein Teil der Männer hielt zunächst Stand. Die Eingeborenen flohen jedoch nach kurzem Gefecht über den Arnoldfluß. Hier mußte die Verfolgung aufhören. Den Eingeborenen ist (und darin liegt haupt- sächlich der Erfolg unseres Vorgehens), gezeigt worden, daß sie auch im Busch und Sagosumpf von der Truppe aufgefunden werden. Sie waren zuerst allgemein der Ansicht, daß sie bei der An- näherung eines Expeditionskorps nur in den Busch zu laufen brauchten, um in Sicherheit zu sein. Von weiterem Vorgehen nahm ich vorläufig Abstand, ließ den Leuten vielmehr sagen, sie sollten in ihre Dörfer zurückkehren und keinerlei Feindseligkeiten mehr unternehmen, sonst käme ich wieder und sie würden dann nicht so leichten Kaufes davonkommen. In den vier treu gebliebenen Däörfern setzte ich einen Häuptling und zwei Tultuls ein. So- dann kehrte ich nach Eitapé zurück. Später meldete Händler Schultz, daß die Be- wohner von drei Dörfern zurückgekehrt seien und bereits wieder Kopra schnitten. Das vierte Dorf verhält sich zwar noch feindlich, kann aber allein nichts ausrichten und bedeutet somit keine weitere Gefahr für den Landdfrieden. Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen. Kus dem „Tropenpflanzer“. Das Februarheft des „Tropenpflanzer“ enthält an erster Stelle einen beachtenswerten Aufsatz über die Zukunft des Parakautschuks am Amazonas von Dr. Berkhout, ostind. Forst- meister a. D. Der Verfasser versucht darzulegen, daß der Kautschukexport Brasiliens nach einigen Jahren abnehmen müsse, während andere Sach- verständige der Meinung sind, die Kautschuk- produktion Brasiliens werde bei herabgehenden Preisen nicht aufhören, sondern aus gewissen Gründen in noch stärkerem Maße einsetzen. Dr. Berkhout sucht seine Behauptung, abgesehen von anderen Gründen, hauptsächlich auf den Umstand zu stützen, daß die Plantagen Asiens ihre Produkte weit billiger auf den Markt bringen könnten als die Urwälder des Amazonas. Während auf der Plantage bei einem Preise von 2 bis 3./¼ pro Kilogramm die Ernte= und Verwaltungs- kosten gedeckt würden und sich das Anlagekapital noch mit 10 v. H. verzinste, kämen die Produktions= kosten eines Kilos Kautschuk in Brasilien auf wenigstens 5 .7 zu stehen. In einem weiteren Artikel behandelt L. Fri- derici, Cordoba, die Landwirtschaft Argen- tiniens, die in dem letzten Jahrzehnt einen so gewaltigen Aufschwung genommen hat, mit be- sonderer Berücksichtigung der Erdnuß= und Reis- kultur. Dieser Nummer liegt als 1. Beiheft des Jahres eine größere Arbeit von Professor Dr. Fitting bei: Physiologische Grundlagen zur Be- wertung der Zapfmethoden bei Kautschuk- bäumen nach einigen Versuchen an Hevea brasiliensis. Der Verfasser hat durch Ermittlung und Untersuchung der Einflüsse, welche die Zapf- schnitte auf das gesamte Leben der Bäume und ihrer Teile sowie auf die Neubildung des Milch- saftes und Kautschuks haben, wichtige Grundlagen für die rationellste Zapfmethode geschaffen und Fingerzeige für weitere Untersuchungen auf diesem Gebiete gegeben.