W 210 20 eine große Oberfläche dar und gestatten dem Fa- brikanten keine so leichte und zuverlässige Quali- tätsprüfung wie Sheets und Biskuits oder gar Blöcke. Für die Verschiffung sind die -Worms- vollends ungeeignet, weil sie viel Platz einnehmen. Dieser Übelstand kann allerdings bis zu einem gewissen Grade dadurch beseitigt werden, daß man die „Worms“ zu Bläöcken preßt: Block wormse, wie sie ebenfalls in London zu sehen waren. Doch kann sich auch diese Form be- greiflicherweise nicht im entferntesten mit den vor- her erwähnten messen. Die Anfertigung von „Worms“ wird voraussichtlich keine große Ver- breitung finden. In den deutschen Kolonien sollte man von vornherein ganz davon absehen. Auf die Herstellung von „Scraps“ brauche ich nicht einzugehen, weil diese Methode hinläng- lich bekannt ist. In gewissen Gegenden, so bei der Manihot-Kultur Ostafrikas, müssen die Seraps — als alleinige Form des Rohgummis — aus zwingenden Gründen beibehalten werden, in den meisten übrigen Fällen stellt die Scerap-Gewinnung das einzige Mittel dar, um diejenigen Reste von Kautschuk auszunutzen, die bei der Milchgewinnung am Baume zurückblieben. Man wird sich hier immer bemühen, möglichst wenig Scraps zu er- zielen. Weiter unten werde ich in anderem Zu- sammenhang nochmals auf die Frage der Scrap- Erzeugung zu sprechen kommen. Der gewaltige Unterschied zwischen Scraps und den oben be- sprochenen Formen trat in London besonders drastisch hervor. Die vorhandenen Muster zeigten alle Grade der Verunreinigung mit Rindenteilen usw. Man hatte auch Crépe-Felle aus Seraps hergestellt (z. B. Pflanzung Pantiya, Distrikt Kalutura, Ceylon) und hieraus wiederum Blöcke gepreßt, die aber schwarz und klebrig waren und wenig vertrauenerweckend sich präsentierten. Immerhin hat die Herstellung von Scrap- Blöcken im Interesse der Raum= und Kosten- ersparnis beim Versand manches für sich; es fragt sich nur, ob der Abnehmer in Europa hiermit einverstanden ist, da gerade bei einem Rohmaterial von so heterogener Beschaffenheit, wie die Scraps es darstellen, durch das Zusammenpressen zu größeren Blöcken die Bewertung erschwert wird. Wenn nun auch Scraps beim Vergleich mit den ver- pollkommneteren Formen des Plantagenkautschuks im Außeren ungünstig abschneiden, so darf doch anderseits die äußere Beschaffenheit nicht über- schätzt werden, vielmehr muß man im Auge be- halten, daß in letzter Instanz die Qualität ausschlaggebend ist. Daher können auch Scraps bekanntlich sehr hohe Preise erzielen. Das vorderindische Festland war mit einer kleineren Gruppe der Staaten Travancore und Cochin vertrten, in denen die Kautschuk- kultur einen beachtenswerten Aufschwung zu ver- zeichnen hat. Die Plantagen von Travancore hatten gute Para-Bisquits und minder gut aussehende von Cearáä= und Castilloa-Gummi gesandt. Auf den Westindischen Inseln hat die Kultur aller wichtigeren Kautschukgewächse Fu#ß gefaßt; vorläufig ist aber die Produktion noch gering, und dementsprechend traten auch die Erzeugnisse gegenüber denen der asiatischen Kolonien auf der Ausstellung weit in den Hintergrund. Endlich sei hier noch der Goldküste gedacht, wo sich auch die Hevea-Kultur zu entwickeln beginnt. Die ausgestellten Muster konnten zwar den Vergleich mit asiatischem Para-Kautschuk nicht aushalten, wiesen aber schon einen bemerkens- werten Grad von Reinheit und eine leidliche Färbung auf. Hatten wir im vorstehenden — soweit nicht ausdrücklich anderes vermerkt war — die Er- zeugnisse der Hevea besprochen, so seien nun- mehr auch die Produkte der übrigen im Plantagen- betrieb vertretenen Kautschukpflanzen berücksichtigt, und zwar zunächst die des „Gummibaums“, Ficus elastica. Auf der Malaiischen Halbinsel tritt nach den glänzenden Ergebnissen der Hevea-Kultur der Ficus-Kautschuk begreiflicherweise immer mehr in den Hintergrund. Wie mir von dem Vertreter der Straits-Gruppe in London bestätigt wurde, kommt Ficus bei Neuanpflanzungen nicht mehr in Frage, doch wird noch viel Gummi dieser Art von wild- wachsenden Bäumen durch die Eingeborenen ge- wonnen. Dagegen steht in Niederländisch-Ostindien die Ficus-Kultur bei weitem im Vordergrunde. Auffallend schöne Blöcke hatten die Plantagen der, Pamenoekan en Tjiassem-Maatschappij“ in Java (Distrikt Krawang) und A. Runge in Deli-Moeda (Ostküste von Sumatra) gesandt. Die Muster waren von der dem Ficus-Gummi eigenen braunroten Farbe, von vorzüglichem Nerv und hatten keine Spur von Fäulnisgeruch an sich. Andere Muster, und zwar sowohl geräuchertes wie ungeräuchertes Material, stammten von den Pflanzungen Laut Tador und Mendaris der „ Sumatra Deli Rubber Estate Ltd.“. Bezüg- lich des auf Deli-Moeda angewandten Räucher- Verfahrens verweise ich auf die neuesten Mittei- lungen von Dr. H. Winkler in der „Gummi- Zeitung“.“) Eine ansehnliche Kollektion von Ficus= und Lianen-Kautschuk stammte vom „General East- Indian Rubber-Syndicate“ auf Java;z „ge- sponnene“ Ficus-Bälle nach Art des ostafrikani- *) Bd. 23 Nr. 12 S. 342.