220 20 Erschließung des Kaka-Gebiets auf. Der Marsch verlief bis zum Dorfe Mbem ruhig, die Kolonne wurde von den Häuptlingen gut aufgenommen und reichlich verpflegt. Als ich den Häuptling von Mbem für den Weitermarsch nach Mwé um Führer bat, teilte er mir mit, daß diese Leute von dem Weißen nichts wissen wollten und bei seinem Erscheinen mit ihm kämpfen würden. Nach einem langen Palaver erhielt ich die geforderten Führer und marschierte ab. Nach vierstündigem, recht beschwerlichem Gebirgsmarsch erreichte ich das Farmdorf Mwé. Die Bewohner, die sich *. rufe, daß ich nur mil friedlichen Absichten ge- kommen sei, um sie eventuell gegen die Einfälle der Fullahs zu schützen, wurden von den Mwés mit Gelächter und höhnischen Reden erwidert. Gleichzeitig teilten die Mwés mir mit, daß sie sich vor meiner geringen Streitmacht nicht fürch- teten, sie würden mit mir kämpfen. Gegen Abend zogen die Mwés unter Zurücklassung einiger Posten ab. Die Nacht war ruhig. Mein Weitermarsch am folgenden Tage nach nuar verlief nicht ohne Belästigungen durch die Eingeborenen, die beim Betreten des Dorfes Buar w o vo ero 20 „0 40 kn — Banjo IX % 1 Fongolong AMtem Babungo inde 6 SBamende Skizze zu dem Bericht des Oberleutnants Werner über eine Expedition gegen die KAKA #en Red. v. M. Melsel. auf den anliegenden Höhen aufhielten, heulten, trommelten, führten Kriegstänze auf — kurzum sie gaben zu erkennen, daß sie mit meinem Erscheinen nicht einverstanden waren. Ein aus- gesandter Mbém-Mann, der den Leuten meine friedlichen Absichten übermitteln und die Be- völkerung zur Heranschaffung von Verpflegung veranlassen sollte, kehrte nach Empfang einer gehörigen Tracht Prügel unverrichteter Sache zu mir zurück. In der Zwischenzeit hatten sich die Mwés bereits einen Angriff auf die Träger erlaubt, die sich zum Wasser= und Feuerholz- holen einige hundert Meter vom Lager entfernt hatten. Bei dieser Gelegenheit erhielt ein Träger einen Speerstich in die Wade. Nochmalige Zu- zum Angriff auf meine Kolonne übergingen. Mit meiner geringen Streitmacht rückte ich nun eben- falls zum Angriff vor, schlug nach kurzer Zeit die Bande von etwa fünfzig Köpfen zurück und besetzte das Dorf. Die Buars verloren hierbei siebzehn Tote; acht Männer wurden gefangen ge- nommen. Eine sofort nachgesandte Patrouille, bestehend aus vier Soldaten und zehn Banjo-Trägern, brachte dem Gegner noch einige Verluste bei und folgte ihm bis Menkör, wo die Eingeborenen unter dem Schutz von Höhlen und Höhlengängen einen sicheren Unterschlupf fanden. Dies veranlaßte mich, am nächsten Tage nach Menkör weiter zu marschieren.