W 229 r0 durch häufigere Patrouillenritte zu säubern, als ständig einen Militärposten zu unterhalten, hat aber bis auf weiteres zwei Polizeisergeanten auf Orab stationiert. Die Dürre im Vorjahr (1906) gab zu ernsten Besorgnissen Anlaß. Nach großer Trockenheit traten erst vom 12. Dezember 1906 ab gute Regenfälle ein; die Weideverhältnisse wurden dann gut. Dagegen gingen mehrfach Tiere an Krank- heiten ein, die zum Teil darauf zurückgeführt werden, daß noch aus der Aufstandszeit her vielfach Infektionsherde vorhanden sind, die nur langsam abgeschwächt werden; zum Teil mögen auch Vergiftungen durch Pflanzen beim Weiden erfolgt sein. Der Vorstand hat es sich angelegen sein lassen, beim Reichs = Kolonialamt vorstellig zu werden wegen Erforschung dieser Erscheinungen durch einen Sachverständigen und der Anordnung von Maßnahmen zur Abhilfe. Die Gesellschaft ist grundbuchlich als Eigen- tümerin eingetragen für die Farm Narris am 19. April 1906. Eine Eintragung in das Land- re gister ist erfolgt: am 9. August 1904 für die Farm Nauchab, am 9. August 1904 für die Farm Dabib. Beantragt ist die grundbuchliche Eintragung der Farmen Orab, Garis und Dassiefontein unter dem gemeinsamen Namen Orab, desgleichen der Farmen Gurus, Nauchab und Dabib unter dem gemeinsamen Namen Dabib, so daß nach Erledigung der Anträge drei grundbuchliche Eintragungen bestehen: für Orab, Dabib und Narris. UÜber die Vermessungsresultate und die Erwerbs- preise gibt nachfolgende Tabelle eine Ubersicht: ha M Orab mit Garis und Dassiefontein 42 737 42 186,85 ha Witvleh mit Gurus etwa 30 000 32 830, 25 Dabib 10000 18 509,20 Nauchab = 10 000 12 309,20 Die Vermessung dieser in Große von etwa 50 000 gekauften Terrains ergab. 49 875 Mar#s ..... 2027725049,50 11/2889 130 885,— Die Schürffelder sind abermals auf ein Jahr gesichert worden. Ubrigens sollen abbau- würdige Steinkohlenfelder in der Nähe von Keetmanshoop festgestellt worden sein. Bon den im Jahre 1907 aus Deutschland eingeführten Rambouilletböcken ging leider in- folge zufälligen Zusammentreffens verschiedener ungünstiger Umstände ein größerer Teil ein. Dagegen lauten die Berichte über die im Früh- jahr 1908 ebenfalls aus Deutschland eingeführten 50 Mutter-Zuchtschafe sehr günstig. Der Bestand an lebendem Inventar betrug am 31. Dezember 1907: Schafe: 25 Ramme, 2729 Muttertiere, Hammel, 220 Lämmer. Ziegen: 2 Ramme, 71 Muttertiere, 22 Jung- ziegen, 20 Carpater, 14 Lämmer. Rinder: 2 Bullen, 24 Kühe, 21 Treckochsen, 7 Jungochsen, 7 Färsen, 13 Kälber. Reittiere: 3 Zuchtstuten, 2 Fohlen, 2 Maultiere. Geflügel: 1 Hahn, 15 Hühner. Die Angelegenheit der Entschädigungs- frage ist erledigt; die angewiesenen Summen find ausbezahlt. Es darf nicht wundernehmen, wenn die Re- sultate des Jahres 1907 noch nicht voll be- friedigen. Es ist selbstverständlich, daß der Nach- wuchs im ersten Jahre des Betriebes einem solchen unter normalen Verhältnissen nicht gleichkommen kann. Gegen Jahresschluß werden wiederum 50 Rambouilletschafe hinausgesandt werden. Die Bilanz enthält auf der Passivseite: Das Anteilscheinkonto mit 557 900 “ und das Kredi- torenkonto mit 4444.J. Auf der Aktivseite sind aufgeführt: Grundstücks= und Gebäudekonto usw. mit zusammen 187 747 ; ferner an sonstigen wesentlichen Konten: Das Wagenkonto mit 2496/7, das Maschinenkonto mit 4549 .J, das Debi- torenkonto (zum größten Teil Bankguthaben) mit 123 357 //, das Verlust= und Gewinnkonto mit 128 278./!0. Von lebendem Inventar find ein- gesetzt: Wollschafe mit 21 892 ¼, Rambouillet- böcke mit 3406./7, Fettschwanzschafe mit 54910.7J, Rinder mit 19 610 ./, Pferde mit 2900 .¼J7 Maulesel mit 1800 J(, Ziegen mit 2725 . und Geflügel mit 80 “. Die Ertragsbilanz weist nach: Gewinn an leblosem Inventar in Afrika 16 642 /, an lebendem Inventar in Afrika 8070 /, ferner Berliner Gewinne mit 4860 /. Die Abschreibung auf Gebäude, Grundstücke und Inventar usw. betragen 14 425.77/, Viehverluste 15 400 .J. Die allgemeinen afri- kanischen Handlungsunkosten 22 525 /¾ und die Berliner Unkosten 8376 .7. 166 Gesellschaft Süd-Kamerun.) Das Resultat des neunten Geschäftsjahres ist ungünstig beeinflußt worden durch den starken Preisrückgang für Gummi, dem weder eine ent- sprechende Herabsetzung der Einkaufspreise, noch der Transportspesen im Innern Kameruns gegen- überstand. *) Aus dem Bericht für das neunte Geschäftojahr.