274 20 Togo. Vom Bau der Hinterlandbahn. Jannuar 1909.7) Der Stand der Erdarbeiten war am 31. Ja- nmuar folgender: Die Strecke südlich des Schio- flusses (Kilometer 17,45) ist bis auf die über- schüttung der gewölbten Betonbrücke bei Kilometer 15,55 fertig. Nördlich des Schio sind fertig die Strecken Kilometer 17,6 bis 17,8, Kilometer 18,75 bis 18,8, Kilometer 19,2 bis 19,76, Kilometer 20,7 bis 26,0, Kilometer 27,3 bis 38,64, Kilo- meter 39,4 bis 39,66, Kilometer 39,8 bis 39,95 und Kilometer 40,0 bis 40,05, ferner die Über- gänge der Atakpamestraße Kilometer 35,47 und Kilometer 37,62. Im Bau sind die Strecken Kilometer 17,55 bis 17,6, Kilometer 17,8 bis 18,0, Kilometer 18,45 bis 18,55, Kilometer 18,65 bis 18,75, Kilometer 18,8 bis 18,96, Kilometer 19,76 bis 19,82, Kilometer 20,6 bis 20,7, Kilometer 26,0 bis 27,1, Kilometer 38,64 bis 39,25, Kilometer 40,0 bis 40,1, Kilometer 41,1 bis 41,26 und Kilometer 41,5 bis 41,6. Der Baufortschritt betrug im Januar 6,66 km gegen 6,70 km im Dezember 1908. Die gewölbte Brücke bei Kilometer 15,55 war Ende Januar größtenteils fertig betoniert; die Baugruben der drei Widerlager der Schiobrücke waren ausgehoben, das Fundament des südlichen und mittleren Widerlagers fertig und das des nördlichen Widerlagers in Arbeit. Spundwand und Pfahlrost waren auch bei dem mittleren und nördlichen Widerlager der Schiobrücke nicht nötig; das andringende Grundwasser wurde durch zwei Pumpen entfernt. Die Baustelle der bei Kilo- meter 18,9 vorgesehenen, 12 m weiten eisernen Flutbrücke liegt in einem Sumpf, dessen Wasser durch einen etwa 600 m langen Abzugsgraben größtenteils abgeleitet werden konnte; die Spund- wand für das südliche Widerlager war Ende Jannar bis auf eine Längswand gerammt; die Widerlager werden aus Beton hergestellt werden; der hierzu nötige Kies wird, wie für die Brücken bei Kilometer 15,55 und 17,45, aus der Kies- grube bei Kilometer 23 durch Träger herbei- geschafft, der Sand wird aus Lome herangefahren. Bei Kilometer 41,92 wird ein gewölbter Durch- laß von 2,0 m Lichtweite gebaut; Ende Januar waren die Fundamente hergestellt und das auf- gehende Mauerwerk in Angriff genommen. Bei Kilometer 42,9 ist eine gewölbte Brücke von 4,0 m Lichtweite vorgesehen. Zur Uberbrückung des Kolo-Baches bei Kilometer 46,6 ist eine eiserne Brücke von 10 m Lichtweite, zur Über- brückung des Lili-Flusses bei Kilometer 51,2 eine solche von 18 m Lichtweite vorgesehen. Die Bau- *) Agl. „D. Kol. Bl.“ 1909. S. 168. gruben für die Widerlager der Lilibrücke waren Ende Januar bis etwa auf Flußsohlentiefe aus- gehoben. Der etwa 1 km südwestlich der Lili- brücken-Baustelle an einem Gneisfelsen von mäch- tiger Ausdehnung angelegte Steinbruch liefert die Bausteine für die von der Bauleitung der Firma Höhne & Adams übertragenen Brücken- bauten Kilometer 41,9, 42,9, 46,6 und 51.2, sowie für einige weitere kleine Brücken dieser Baustrecke; zu den Baustellen Kilometer 41,9 und Kilometer 42,9 waren Ende Januar 80 ebm, zur Lilibrücken = Baustelle 150 chm Bruchsteine durch Träger angeliefert. Auf der Haltestelle Togblekophe wurde bei Kilometer 17,26 zur Erschließung von Wasser eine Bohrung angesetzt, die Ende des Monats eine Tiefe von etwa 18,0 m erreichte und in 16,5 m Tiefe Wasser ergab. Im Januar wurde mit dem Verlegen des Oberbaues begonnen. Ende des Monats war das Gleis vorgestreckt bis Kilometer 9,7 und mit Sand unterbettet bis Kilometer 4, 1. Ende Januar waren beim Bahnbau 1885 Eingeborene beschäftigt, von denen die Bezirke Atakpvame, Sokode und Mangu 1420 gestellt haben; von den freiwilligen Arbeitern treffen auf den Bezirk Lome-Land 76 v. H., Misahöhe 10 v.H., Atakpame und Sokode je 4 v. H., Anecho 2 v. H. und auf die englische Nachbarkolonie 4 v. H. Einen sehr erheblichen Teil dieser Arbeitskräfte, nämlich etwa 40 v. H., haben die ständigen Transporte von Baumaterial und Trinkwasser in Anspruch genommen. Für Verpflegung der Ar- beiter ist ausreichend gesorgt worden. Der am Lilifluß zur Versorgung der Bahnarbeiter mit Trinkwasser angelegte gemauerte Brunnen wurde fertiggestellt. Der gesundheitliche Zustand beim Bahnbau ist nach einem Berichte des Bahnarztes, der die Zeit bis zum 31. Dezember umfaßt, als sehr gut zu bezeichnen. Seit Mitte November ist in Tsewie eine Krankensammelstelle eingerichtet, in der täglich 30 Kranke im Durchschnitt behandelt werden. Die hauptsächlichen Krankheiten waren Beingeschwüre infolge stark vernachlässigter Ver- letzungen, Abszesse, Haut= und Geschlechtskrank- heiten. Todesfälle sind bisher erst zwei zu ver- zeichnen, verursacht durch Lungenentzündung bzw. Wundstarrkrampf. Bisher mußten fünf Arbeiter wegen Krankheit entlassen werden. Alle Arbeiter werden geimpft. Erkrankungen, die auf den Genuß von schlechtem Wasser zurückzuführen wären, wurden nicht beobachtet. Unter den Curo- päern kamen neun Malariaerkrankungen vor, was auf die lange Dauer der letzten Regenzeit zurück- zuführen ist.