W 337 20 rung und Bevölkerung bestehen, würde die Land- wirtschaft und überhaupt die Entwicklung des Landes unmöglich sein. Es ist der Regierung gelungen, eine rege landwirtschaftliche Tätigkeit der Eingeborenen unter europäischer Leitung zu entwickeln, während zugleich die europäischen Siedler stets das nötige Arbeitsmaterial für jede Art von Beschäftigung billig zur Verfügung haben. Die Lage ist also so, daß gleichzeitig große euro- päische Pflanzer Seite an Seite mit eingeborenen Bauern arbeiten und daß beide zufriedenstellende Resultate erzielen. Die Tatsache, daß in Portu- giesisch-Ostafrika große Gebiete, anscheinend ganze Distrikte, nur durch Eingeborenenproduzenten be- baut werden, und zwar so, daß nicht nur die lokalen Bedürfnisse befriedigt werden, sondern auch für den Weltmarkt gearbeitet wird, erfordert ernste Beachtung. Es können produzieren: Lou- renco Marques: Frühe tropische Früchte, Winter- gemüse usw.; Limpopo: Zucker, Luzerne, Korn usw.; Quisico: Ole, Stärke, Mehle usw.; Inham- bane: Kokosnußprodukte; Alle: Hanf, Kautschufk, Ol und Korn. Die Bedürfnisse der Provinz sind: weitere Versuche auf den Regierungsfarmen zwecks Einführung neuer und verbesserter Arten; bessere Transportmöglichkeiten; Regelung der Bodenfrage, weitere Anregungen der Eingeborenen-Beschäfti- gungen, Errichtung von Zentral-Kornmühlen, Zuckermühlen, Olpressen, Kautschuklagern und Saatmühlen. — Rakaoausfuhr aus dem Amazonasgebiet 1908. Das Kaiserliche Konsulat in Pars berichtigt seine in Nr. 6 des „D. Kol. Bl.“ 1909 (S. 293) veröffentlichten Angaben über die Verschiffung von Kakao aus dem Amazonasgebiet, wie folgt: Es wurden im Jahre 1908 verschifft: nach Europa 2434 t (nicht 843 t) .-AUnerika= 843 t (nicht 2434 t) 3277 t 3277 t. Zusammen. Erdnupernte Britisch-Indiens 1908/09. Das Generalmemorandum über die Erdnuß- ernte Britisch-Indiens für die Saison 1908/09 ist unter dem 4. Februar d. Is. veröffentlicht worden. Das gesamte Areal wird auf 989 000 Acres angegeben gegen 868 600 Acres im Vor- jahre, es hat mithin um 120 400 Acres oder 13,9 v. H. zugenommen. Der Gesamtertrag wird auf 442 000 Tons gegen 352 500 Tons nach der Januarschätzung des Vorjahres angenommen, so daß auf einen Mehrertrag von 89 500 Tons gerechnet wird. Aus den einzelnen Berichten aus den Pro- vinzen, denen der Prozentsatz, mit welchem sie an der Gesamtanbaufläche Britisch-Indiens be- teiligt sind, in Klammern beigesetzt ist, mögen noch folgende Angaben Platz finden: Die Berichte aus Madras (76,5 v. H.) schil- dern die Lage nach dem Stande am Ende des Monats Dezember. Für die Raiyatwaridörfer ergibt sich eine Zunahme der Anbaufläche um etwa 14 v. H. im Vergleiche mit dem Vorjahre. Die Nichtraiyatwaridörfer melden eine Gesamt- anbaufläche von 11 500 Acres, d. h. 77 v. H. mehr als im Vorjahre, eine Zunahme, die teil- weise den günstigen Regenfällen, teilweise der größeren Nachfrage nach Erdnüssen zuzuschreiben ist. Die Ernteaussichten werden als ziemlich gut bis gut bezeichnet. Die wahrscheinliche Ausbeute an Erdnüssen in der Schale wird auf 246 500 Tons gegen 202 300 Tons im Vorjahre geschätzt, was eine Zunahme im Ertrage von 22 v. H. bedeutet. In den britischen Bezirken der Präsidentschaft Bombay (16,8 v. H.), deren Schätzungen bis zum 5. Dezember reichen, wird die besäete Fläche auf 83 000 Acres geschätzt gegen 109 800 Aeres im Vorjahre. Hieraus ergibt sich eine Abnahme von 24 v. H. im Vergleiche mit dem Vorzjahre, die dem Regenmangel zur Saatzeit beizumessen ist. Die Eingeborenenstaaten melden eine Gesamt- anbaufläche von 24 300 Acres gegen 20 000 Acres im Vorjahre. Die Saat litt im Osten durch die anhaltende Trockenheit im August, doch verbesserten die Septemberregen die Aussichten erheblich. In Satara, dem wichtigsten Erdnußdistrikt der Prä- sidentschaft, litt die Saat stellenweise durch über- mäßigen Regen. Die bewässerte Saat litt unter dem Mangel an Wasser in den Bewässerungs- kanälen. Der Gesamtertrag beläuft sich auf 104 000 Tons, wovon 78 300 Tons auf die britischen Bezirke und 25 700 Tons auf die Eingeborenen- staaten entfallen, gegen 82 500 Tons im Vor- jahre, in welchem die britischen Bezirke mit 71 600 Tons und die Eingeborenenstaaten mit 10 900 Tons an der Ernte beteiligt waren. Burma (6,7 v. H.). Die vier Haupterdnuß- distrikte haben ein Areal von 188 600 Acres mit Erdnüssen bestellt und ernten etwa 91 500 Tons Nüsse in der Schale. Die übrigen Distrikte dürften 20 000 Acres bestellt haben und 11 000 Tons Erdnüsse gewinnen. Man erwartet eine Durch- schnittsernte. Die in den neun Monaten von April bis Dezember 1908 ausgeführten Erdnußmengen ver- gleichen sich mit den Gesamtergebnissen in den voraufgegangenen fünf Jahren, wie folgt: