W 409 2O Aussichten für die Kautschunggewinnung vom palo Colorado in Oerxiko.“) Die Gewinnung von Kautschuk aus dem Baume Palo Colorado in Mexiko befindet sich noch im Versuchszustande. Die Entscheidung der Chemiker über den Wert und die Verwendbarkeit des Saftes aus dieser Pflanze steht immer noch aus. Sollte sie günstig ausfallen, worauf man stark rechnet, so würde sich die Verwertung des Baumes in großem Maßstabe entwickeln. Nach der Sierra Madre bei Durango müssen alle Bedürfnisse auf Maultieren und Eseln gebracht werden — den einzigen Beförderungsmitteln, die vorläufig auch für Wegschaffung des gewonnenen Saftes zur Verfügung stehen. Die Kosten für Lieferung des Saftes auf den Markt der Vereinigten Staaten lassen sich annähernd, wie folgt, berechnen (für 1 kg in amerikanischer Münze): Löhnung der Eingeborenen für das Zapfen der Bäume und Lieferung des Saftes an eine Sammesstelle 12½ Cents; Fracht zur Bahn in 3 bis 4 Tage- reisen 2½ Cents; Fracht von der merikanischen Bahnstation nach den Vereinigten Staaten 5 Cents. Hieraus ergibt sich eine Summe von 20 Cents (84 Pf.) für das Kilogramm; dabei sind aber außer Ansatz geblieben: Verzinsung des Kapitals für Pachtung oder Kauf des mit dem Baume bestandenen Landes, Kosten der Geschäftsleitung und Beaufsichtigung der Arbeit, Abgaben an die Regierung und andere notwendige Ausgaben. Während gute gewöhnliche Arbeiter für 10 3 im Monat zu bekommen sind, müssen für geschäfts- kundige, englisch und spanisch sprechende Leiter der Arbeit mindestens 100 3 im Monat bezahlt werden. Wenn der Kautschukgehalt des Saftes tatsäch- lich über 30 v. H. beträgt, wie behauptet wird, dann müßte sich sein Preis wesentlich höher stellen als der des Guayule-Saftes, der 10 v. H. reinen Kautschuk enthält und mit 50 Cents für das Kilogramm in den Vereinigten Staaten bezahlt wird. Die Feststellung der Palo Colorado-Bestände, der Kauf der betreffenden Ländereien und die Pachtung der Zapferlaubnis sind mit bedeutenden Schwierigkeiten verbunden, die kaum ohne die Hilfe einer mit den mexikanischen Gesetzen und Ortlichkeiten wohlvertrauten Person zu überwinden find. Noch muß die Anlegung von Kapital zur Gewinnung des Palo Colorado-Saftes als ein sehr gewagtes Unternehmen bezeichnet werden. Man kann annehmen, daß 5000 3 oder noch mehr aufgewendet werden müßten, ehe man das erste Pfund Saft zu Markte bringen könnte. (Nach Daily Consular and Tinde Reports.) ") Agl. auch „D. Kol. Bl.“ 1908, Nr. 22, S. 1122. Der Baumwollmarkt in Dernambuco 1908. Nach der statistischen Aufstellung über die Zu- fuhren scheint die Ernte von 1908 gegen die von 1907 stark abzufallen, während sie in Wirk- lichkeit größer ist. Dies wird sich erst im nächsten Jahre zeigen. Die Baumwolle wird von den Pflanzern zurückgehalten, um dadurch höhere Preise zu erzielen, nachdem diese gegen Ende des Jahres stark zurückgegangen waren. Die Zufuhren betrugen: 1906 1907 1908 Sack von etwa 75 ktz 229 562 249 203 160 423. Die Ausfuhr über Pernambruco stellte sich in den letzten vier Jahren wie folgt: 1905 1906 1907 1908 1000 kg nach Brasilien. 16 405 6636 8021 9844 -dem Auslande und zwar: nach England 7012 8229 9703 451 -NRußland 1048 1139 458 100 -Deutschland — 181 625 — -Scpanien — 963 310 — -Frankreich . 100 — 29 — Belgien 25 — -Portugal. . 350 268 937 606 Die den Pflanzern gezahlten Preise für 15 kg waren folgende: 1907 1908 Reis Reis Januar 11800 13 900 Februar 11 800 13 760 März . 12 660 13 560 April 12 800 13 300 Mai 12940 13 900 Juni 13 900 14 100 Juli 13 500 13 100 August 13 300 11 300 September 13 200 10 400 Oktober 13 200 10 150 November. 12 340 9 600 Dezember. 13 100 9560 Außer Rohbaumwolle werden über Pernambuco nicht unbedeutende Mengen von in inländischen Spinnereien und Webereien hergestellten Baum- wollenstoffen ausgeführt; sie beliefen sich im Jahre 1908 auf 6774 Ballen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Pernambuco vom 12. Februar 1909.) Baumwoll-Ausfuhr aus Diura (Deru) 1908. Unter den Ausfuhrartikeln des Departements Piura steht die Baumwolle an erster Stelle. Jahre 1908 wurden 262 600 dz Baumwolle im Im