W 456 20 erster Stelle das Merinoschaf vom Schwarzen Meer, dessen Menge jetzt schon 75 v. H. der ge- samten in Westsibirien jetzt vorhandenen fein- wolligen Schafe ausmacht, sodann folgen das Rambouilletschaf, Karakul = Malitsch= und das Buchara-Schaf. Als Gegend für die Verbreitung der regelrechten Schafzucht erschien in der ersten Zeit der Landstrich, der an die Sibirische Eisen- bahn zwischen den Städten Omsk und Petropaw- lowsk angrenzt. Dieser Rayon ist auch gegen- wärtig der wichtigste; die regelrechte Schafzucht strebt aber jetzt schon danach, ihre Grenzen zu erweitern, und erstreckt sich allmählich schon in die Steppen hinein, den Irtysch-Strom hinauf und dringt sogar bis in den Altai-Bezirk des benachbarten Gouvernements Tomsk, in das Gebiet von Semipalatinsk, in die Steppe Bel- Agat, in das Gouvernement Tobolsk und in andere Gegenden vor. Die dortigen Bedingungen sind für eine breite Entwicklung der feinwolligen Schafzucht in West- sibirien und speziell im Steppengebiet sehr günstig. Als erste und wichtigste unter diesen Bedingungen erscheint die Menge Land, das für die Schafzucht geeignet ist, und dessen Billigkeit. Die Steppen sind feerner dort noch nicht so umgewühlt und ausgetreten wie im Süden Rußlkands. Sodann soll der natürliche Zuwachs der Schafe in Sibirien ein bedeutend stärkerer sein als im Süden Ruß- lands und die Anzucht sehr günstig verlaufen. Zu den Mißständen dagegen, die der regelrechten Entwicklung der Schafzucht in Sibirien hinderlich sind, gehören vor allen Dingen die noch nicht genügend geordneten Verhältnisse für die Be- förderung der Schafe mit der Eisenbahn. Nach Angabe der Schafzüchter sollen recht häufig Fälle vorkommen, wo das Vieh auf der Reise eingeht, entweder durch Überfüllung der Waggons oder durch die schlechte oder ungenügende Einrichtung der Waggons für den Transport von Schafen, ferner durch langen Aufenthalt unterwegs oder durch Mangel an Wasser zum Tränken des Viehs. Ein weiteres großes Hindernis der schnellen Ent- wicklung der feinwolligen Schafzucht in Sibirien liegt in dem hohen Eisenbahntarif, der den Transport von großen Mengen von Schafen un- möglich macht. Die Schafzüchter bedienen sich neuerdings immer weniger der Eisenbahnen und wenden sich zu der früheren Transportart der Schafe, zum einfachen Treiben auf viele tausend Werst, zu, was natürlich sehr ungünstig auf die Gesundheit der nach Sibirien gebrachten Schafe einwirkt. (Nach Wicstnik finansow.) Graphitfunde in Transvaal. Nach einer Mitteilung des belgischen Konsulats in Johannesburg sind kürzlich in dem im Norden Transvaals gelegenen Gebiete von Zoutpansberg beträchtliche Graphitlager entdeckt worden. Im Gegensatze zu den bisher ernstlich nicht bearbei- teten Graphitlagern des Rustenburger Distrikts scheinen die neu entdeckten Funde für die Zukunft Gewähr für eine bedeutende industrielle Ent- wicklung zu bieten. Zur Ausbeutung dieser Funde hat sich bereits eine Gesellschaft unter dem Namen „The Transvaal Graphite Mining and Manu- facturing Co., Ltd.“ gebildet. Diese hat alle Bergwerksgerechtigkeiten der ausgedehnten Pach- tung „Goedehoop“, auf welcher sich die meisten Graphitlager befinden, erworben und bereits mit der Förderung des Minerals begonnen. Da Transvaal einen bedeutenden Markt für Schmier- mittel bildet, die aus Graphit gewonnen werden, so beabsichtigt die neue Gesellschaft, in dem Haupt- absatzort Johannesburg eine Fabrik zu errichten, in welcher solche Schmiermittel aus dem in Zoutpansberg gewonnenen Material hergestellt werden. (Bulletin Commerecial.) Kuskuhr von Karnaubawachs und Gummi über Dernambuco 1908. Das über Pernambuco ausgeführte Karnauba- wachs ist kein Produkt des Staates Pernambuco, sondern wird von den närdlichen Staaten im- portiert. Ebenso wird der größte Teil des über Pernambuco ausgeführten Gummis erst vom Norden bezogen. Obwohl Gummi auch in Per- nambuco gut fortkommt, wird daselbst wenig für seine Kultur getan. Die Ausfuhr von Karnaubawachs betrug 1906 1907 1908 Sack 9486 9507 9256 davon gingen: nach Deutschland 5652 6840 4755 Nordamerika 2133 985 3379 -England 1507 1652 560 Die Ausfuhr von Gummi betrug: Mangabtrra-Gummi in Fässern 1906 1907 1908 nach Deutschland 15 27 64 .-Nordamerika 97 181 214 -Enugland 4 50 21 zusammen einschl. verschie- dener Länder. 127 318 378