W 459 20 die zur Durchfuhr landeinwärts angemeldet und zur Ausfuhr bestimmt find, nicht in Erwägung gezogen werden, bevor alle landeinwärts ange- meldeten Waren, für welche eine Rückerstattung des Zolles beansprucht wird, in gehöriger Weise zum Ausgang angemeldet, ausgeführt oder sonstwie zur Befriedigung des Zollvorstandes nachgewiesen sind. (The Board of Trade Journal.) Vermischtes. * Einführung von Gesetzen der Kapholonie im Gebiet der Walkischbal. Durch eine Bekanntmachung des Gouverneurs der Kapkolonie vom 1. März d. IJs. sind folgende Gesetze der Kapkolonie: 1. der „Precious Minerals Act 1898“ mit Abänderungen durch den „Preeious Minerals Amendment Act 1905“ und das nachstehend unter 3. genannte Gesetz, 2. der „Precious Stones Act 1899“ mit Abänderungen durch das nachstehend unter 4. genannte Gesetz, 3. der „Mineral Law Amendment Act 1907“, 4. der „Precious Stones Act Amendment Act 1907“ mit sofortiger Wirkung für Walfischbai in Kraft gesetzt worden. Die Rämpfe der Dortugiesen im Ovambolande 1904—1907.“) (Mit einer Kartenskizze.) Gleichzeitig mit den Kämpfen unserer Truppen in Südwestafrika und in der unmittelbaren Nach- barschaft dieser Kolonie haben die Portugiesen im nördlichen Teile des Ovambolandes gefochten. Nach einer schweren Niederlage im Jahre 1904 brachte ihnen dort erst der Feldzug von 1907 einen Erfolg. Die für viele überraschende Schnelligkeit und die geringen Machtmittel, mit denen er schließlich errungen wurde, haben zu Vergleichen mit unseren langdauernden und kost- spieligen Unternehmungen mit Hereros und Hotten- totten herausgefordert. Eine nähere Betrachtung zeigt aber, daß sich Ziele und Kampfbedingungen für die portugiesische Kriegführung wesentlich von den Verhältnissen in unserem Schutzgebiet unter- schieden. Indes auch so haben die Kämpfe und Erfahrungen der Portugiesen für uns Interesse, denn die Hälfte aller Ovambos (etwa 100 000) sitzt auf deutschem Gebiete und ist bisher nicht unterworfen oder gar entwaffnet, wenn auch das friedliche Einvernehmen bisher keine wesentliche Störung erfahren hat. *) Gekürzter Abdruck aus den „Vierteljahrsheften für Truppenführung und Heecreskunde“, herausgegeben vom Großen Generalstabe. 1909. 2. Oeft. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin SW, Lochstraße 68—71. Die Ovambos und die portugiesischen Truppen. Im ganzen sollen bis zu 200 000 Ovambos vorhanden sein, die ein Gebiet von etwa 140 000 qkm (größer als ganz Süddeutschland) bewohnen. Es kommen also auf 1 qdklm fast anderthalb Menschen gegen etwa ein Viertel im übrigen Deutsch= Südwestafrika und 115 in Deutschland. Die Kenntnisse über das Land und seine Be- wohner sind recht lückenhaft. Die Nordgrenze unseres südwestafrikanischen Schutzgebietes teilt es in zwei annähernd gleiche Teile, ohne dabei vor- läufig auf natürliche oder Stammesgrenzen Rück- sicht zu nehmen. So wohnen die Kuanjamas, der zahlreichste und mächtigste Ovambostamm, zur Hälfte auf deutschem und zur anderen Hälfte auf portugiesischem Gebiete. Hier sind die Kuamatos, Evales und Kafimas ihre Nachbarn, im Süden weitere deutsche Stämme. Die Ovambostämme waren bisher völlig un- abhängig und sind es größtenteils bis heute ge- blieben. Nur einzelne Missionare und Händler halten sich dauernd bei ihnen auf, sonst haben Weiße das Land selten und nur zu Unterhand- lungen oder als Reisende, nie aber mit mili- tärischer Macht betreten. Alle Ovambos sind seßhafte Ackerbauer und unterscheiden sich dadurch von dem teilweise herum- ziehenden Hirtenvolk der Hereros und noch mehr von dem Reitervolk der Hottentotten. Gärten und bebautes Land umschließen die Wohnstätten und liefern den Unterhalt. Wildwachsende Feld- früchte und Viehzucht spielen nur eine Nebenrolle bei der Ernährung des Volkes. Daher fehlt die Unabhängigkeit von festen Wohnsitzen und die Beweglichkeit, die die Krieg- führung in unserer südwestafrikanischen Kolonie so sehr erschwert haben. Der Ovambo kann nicht mit Hab und Gut auswandern, sondern ist darauf angewiesen, seine Scholle zu verteidigen. Schieß= und Reitfertigkeit sind weniger ent- wickelt als bei Hereros und Hottentotten. In allen Berichten werden die Ovambos als schlechte Schützen geschildert, die losdrücken, ohne zu zielen. Sie sind, ähnlich wie die Hereros, in der Haupt- sache mit Heury-Martini= und älteren Gewehren bewaffnet. Über die Zahl der Gewehre schwanken die Angaben von 3000 bis 7000 Stück; jeden-