G 498 20 triebe findet zwischen 11 und 1 Uhr und zwischen 3 und 5 Uhr statt. Um auch der Arbeiterschaft Gelegenheit zu geben, die Ausstellung zu be- sichtigen, werden die Maschinen auch an den Sonntagen, und zwar am 16. und 23. Mai, von ½11 bis ½2 Uhr im Betriebe vorgeführt werden. Der Eintritt ist kostenfrei. Mit der Baumwoll-Ausstellung ist eine Aus- stellung von Fabrikaten aus deutscher Kolo- nial-Baumwolle verbunden. Die Baumwollge- sellschaft Caravonica bringt Proben von deutsch- kolonialer Caravonica-Baumwolle und von da- raus gefertigten Fabrikaten zur Vorführung. Außerdem veranschaulicht eine Ausstellung des Kali-Syndikats (Leopoldshall-Staßfurt) die Vor- teile der Düngung bei der Baumwollkultur. Schließlich find von der Firma A. Holle & Cie. einige Tableaus mikrophotographischer Arbeiten auf dem Gebiete der rohen Baumwollfaser aus- gestellt. Kus dem „Kropenpflanzer“. Die Mainummer des „Tropenpflanzer“ bringt an erster Stelle einen Aufsatz von Dr. Fickendey- Viktoria (Kamerun): Zur Kenntnis des Milch- saftes von Kickxia africana. Für den Saft dieses Kautschukbaumes, der hauptsächlich in West- afrika angebaut wird, gibt es heute noch keine Koagulierungsmethode, die Befriedigendes leistet. Dem am meisten gebräuchlichen Verfahren des Auskochens haften sehr erhebliche Mängel an; das Bedürfnis nach einem vollkommeneren Ver- fahren macht sich um so mehr geltend, als die Pflanzungen sich dem Zeitpunkt der Ertragsfähig- keit nähern. Der Verfasser untersucht nun in diesem Artikel die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Kickria-Milch und gewinnt auf diesem Wege Fingerzeige für eine verbesserte Koa- gulierungsmethode. In einem weiteren Artikel macht Dr. Stange-Berlin Angaben über das Opium, die Art seiner Gewinnung und Ver- breitung; er schildert in fesselnder Weise den Kampf, den die chinesische Regierung seit Jahren gegen die Einfuhr des verderblichen Giftes führt. Dr. Sofer= Wien gibt in einem Artikel eine Übersicht über die uns zur Verfügung stehenden Mittel zur Be- kämpfung der wichtigeren, als Krankheits- überträger geltenden Insekten der Tropen. Die Mitteilungen über die Rassen der wich- tigsten Haustiere in Afrika von Kürchhoff werden fortgesetzt. Aus fremden Koionien und Droduktionsgebieten. Eine Studienreise in das tropische Brasilien. Originalbericht von D. Sandmanns-Berlin."“) (Mit 28 Abbildungen.) Nachdem ich in früheren Jahren bereits Reisen durch Europa, Nordafrika und Nordamerika unter- nommen hatte und 1906 in Ceylon, Indien und Birma gewesen war, um die Wirtschaftsweise und die Grundlage der dortigen Tropenpflanzungen zu studieren, ging ich im Jahre 1907 zur Fortsetzung dieser Studien nach dem tropischen Brasilien: Mir kam es vor allem darauf an, mich über die Zukunft der dortigen Gummiproduktion zu infor- mieren. Wie schon die früheren Reisen, so hatte auch diese ihre Veranlassung in dem Interesse, das ich der Entwicklung unserer Kolonien, unserem Handel und unserer Industrie entgegenbringe. Die Erfolge der ausgedehnten Anpflanzungen von Kautschuk in unseren Kolonien werden zukünftig zweifellos von der brasilianischen Produktion stark beeinflußt werden. Von dem Weiterbestehen oder dem Aufhören der Produktion in Brasilien und *) Der vorliegende Reisebericht eines den Lesern des „D. Kol. Bl.“ aus seinen Sindien über Ceylon (vgl. „D. Kol. Bl.“ 1907, S. 168 ff.) bereits bekannten Verfassers bringt wiederum eine Fülle interessanten kolonialwirtschaftlichen Materials. speziell im Amazonasgebiet hängt es ab, ob neue Pflanzungen geringerwertiger Gummiarten, wie z. B. Manihot, Kickxia, Castillon usw. noch zu lohnender Produktion gebracht werden können oder nicht. Außer der Gummiproduktion Brasiliens und speziell des Amazonasgebietes interessierte mich aber auch die Entwicklung anderer Plantagenkulturen (Baumwolle, Zucker, Kaffee, Kakao usw.), weil auch sie sowohl für unsere Kolonien, wie auch für den deutschen Handel und die Industrie von Bedeutung sind. · «· Ich trat meine Reise im April 1907 an, be- suchte Belem-Paráä und ging von dort den Ama- zonas hinauf nach Mandos, von dort nach dem Solimöes, Rio Badajos, Rio Cadajos und Rio Piurinji. Von Parä galt u. a. ein Ausflug der Insel Cutijuba. Diese Ausflüge hatten den Zweck, die Grundlage der Produktion, der Wirtschafts- und Lebensbedingungen, wie sie für die Erzeugung des Kautschuks gegeben sind, an Ort und Stelle kennen zu lernen. Nach sechswöchentlichem Aufenthalt verließ ich von Pará aus das Amazonasgebiet und fuhr nach der Hauptstadt des Staates Ceará, Fortaleza. Auf dem Wege dorthin machte ich kurze Station in Maranhso. Von Fortaleza unternahm ich Aus- flüge in das Innere, nach den Serras, um don