W 532 20 in fortwährender Zunahme begriffen. Nach Ansicht der Geologen ist zwar wenig Hoffnung vorhanden, daß die ursprüngliche Lagerstätte der Diamanten in der Kolonie selbst entdeckt wird, doch scheint es nicht ausgeschlossen, daß noch Blangrundröhren in der Kolonie gefunden werden, zumal das Land wegen seines Wüstencharakters schwierig zu unter- suchen und die Entdeckung von leicht zersetzlichem Kimberlit auch in wenig von Humus und Vege- tation bedeckten Gegenden oft vom Zufall ab- hängig ist. Auch im Innern des Namalandes ist das Auffinden diamanthaltiger Kimberlite nicht ausgeschlossen. Von anderen Edelsteinen hat man Almandine, Topase und Berylle in geringeren Qualitäten gefunden; doch ist die Entdeckung schleifwürdiger Steine in den großen lrschiefer- gebieten der Kolonie wohl möglich. Auch der Kupferbergbau hat gute Fortschritte gemacht. Die Otavimine förderte im letzten Ge- schäftsjahr 44 200 Tonnen gegen 25 700 im Vorjahre. Zur Verschiffung gelangten 27 700 Tonnen (gegen 15 000). An Hüttenprodukten wurden erzeugt 3100 Tonnen Kupferstein (gegen 1000) und 2900 Werkblei (gegen 700). Für die übrigen im Otavigebiet gelegenen wichtigeren Kupfererzvorkommen wird ein unterirdischer Abbau für weitere Aufschlußarbeiten vorbereitet. Außer- dem werden Kupfererze noch an einigen anderen Stellen der Kolonie im Kleinbetrieb gewonnen. Abbauwürdige Goldvorkommen sind bisher nicht entdeckt worden, obgleich Gold in geringeren Mengen an mehreren Stellen vorkommt. Auch andere Erze, wie Bleierz und Eisenerz, sind noch nicht in genügender Reichhaltigkeit gefunden worden. Die Auffindung von Zinnerz in den ausgedehnten Granitmassiven des Landes ist wahrscheinlich, ebenso wie die von Wolframit und Monazit. Wichtig ist die Entdeckung von Karuschichten der afrikanischen Steinkohlenformation im Süden der Kolonie, weil dadurch Hoffnung auf das Vorhandensein brauchbarer Kohle erweckt wird. Auch ist in dieser Formation die Möglichkeit des Vorkommens erdölhaltiger Schichten gegeben. Schließlich liegt auch das Auffinden von Phos- phaten im Süden des Schutzgebietes im Bereich der Möglichkeit. Ostafrika. Hier ist zunächst die Entdeckung eines abbanwürdigen Goldvorkommens bei Sekenke im östlichen Teil der Wemberesteppe von Be- deutung. Es besteht aus linsenförmigen Quarz- gängen, die einen hohen Goldgehalt aufweisen. Die Gänge werden durch die Kironda-Goldminen= Gesellschaft ausgebeutet. Im ganzen ist in Ost- afrika bisher für etwa 100 000 . Gold ge- wonnen worden. Nach den vorhandenen geo- logischen Formationen bietet Deutsch-Ostafrika die gleiche Möglichkeit für die Entwicklung des Gold- bergbaues wie Teile von Südafrika, z. B. Rho- desia. Von anderen Erzen sind Kupfererze, Blei- erze und Silbererze gefunden worden. Näheres über diese Vorkommen ist jedoch bis jetzt nicht bekannt geworden. Kohlenflöze wurden nord- westlich des Nyassasees entdeckt. Leider sind die örtlichen Verhältnisse für eine Verwertung der bisher gefundenen Kohlen vorläufig nicht gceeignet. Abbauwürdige Glimmervorkommen eristieren in den Ulugurubergen bei Kilossa und am Tan- ganikasee. Von 1905 bis Ende vorigen Jahres wurden aus Deutsch-Ostafrika 104 699 kg Glimmer im Werte von 298 424 “¾ ausgeführt. Zu er- wähnen ist noch die Gewinnung von marktfähigen Almandingranaten im Hinterlande von Lindi. Daß man noch andere wertwolle Edelsteine auf- finden wird, ist bei dem großen Reichtum an alten Schiefern sehr möglich. Für das Vor- kommen von Diamanten fehlen bisher noch An- zeichen, dagegen ist das Vorhandensein von Zinnerz und Monazit in den ausgedehnten Granit= gebieten wahrscheinlich. Salz wird am Mlagarassifluß aus einer Sool- quelle gewonnen, und zwar jährlich etwa 32 000 Zentner. Kamerun. Die Bohrungen auf Erdöl an der Küste ergaben bis jetzt keine ergiebigen Quellen; möglicherweise werden Bohrungen im Bezirk Ossidinge besseren Erfolg haben. Hier ist auch das Vorkommen von Salzlagern und von Kohlen wahrscheinlich. In demselben Bezirk findet sich marktfähiger Glimmer; auch für das Auffinden von Gold, Silber, Kupfer, von Blei und Zinn- erzen sowie von Graphit sind an verschiedenen Orten der Kolonie Anzeichen vorhanden. Kamerun ist noch wenig erforscht; der Hauptsache nach scheint das Land aus alten kristallinen Gesteinen zusammengesetzt zu sein, in welchen die Möglichkeit von Erzlagern, von Edelsteinen, von Glimmer und Graphit vorhanden ist. Togo. Goldhaltige Konglomerate sind in den sogenannten Buemschichten gefunden worden, ebenso findet sich Gold in geringen Mengen in Quarz- gängen, welche den Granit der Monu-Ebene durchsetzen. Große Eisenerzlagerstätten bei Atak- pame und weiter im Innern bei Banjeli kommen für die Gewinnung zunächst noch nicht in Frage; diejenigen von Atakpame sind nickelhaltig, auch ist die Möglichkeit für die Anwesenheit von Platin vorhanden. Von Kohle sind keine Anzeichen vor- handen, dagegen besteht die Wahrscheinlichkeit, daß Graphit, Edelsteine, Zinnerze und Glimmer aufgefunden werden. Südsee-Inseln. Gold findet sich stellen- weise sehr reichlich in den Flüssen des südöstlichen