GV 613 20 chemins de fer du Congo supérieur aux grandr lacs africains konzessioniert, die gleichzeitig das Recht erhielt, auf den schiffbaren Flußstrecken zur Verbindung ihrer Bahnlinien untereinander oder mit der Linie 7 einen Schiffsdienst einzurichten. Diese im Jahre 1901 mit 25 000 000 Fr. Kapital gegründete belgische Gesellschaft, in der etwa 40 v. H. französisches und 60 v. H. belgisches Geld steckt, hatte 1902 die Konzession auf die beiden Bahnlinien von Stanleyville zum Albertsee und von Nyangwe zum Tanganjikasee erhalten. Die erstere Strecke ist bisher mit Rücksicht auf die inzwischen zutage getretene Strittigkeit der englisch-kongolesischen Grenze am Obernil noch nicht gebaut; die letztere dürfte nicht vor Vollendung der Linie Kindu — Buli in Angriff genommen werden. Die Bahn Stanleyville — Ponthierville ist seit 1906 im Betriebe; das Stück Kindu#— Buli ist zur Zeit im Bau, ungefähr 150 km sind fertig. Die Gesellschaft hat 1908 weitere 25 000 000 Fr. ausgenommen. Im Jahre 1903 wurde ferner die Société d’étude des chemins de fer du Stanley-Pool au Katanga (et de UItimbiri à IUele et à un point à déterminer sur la frontidre francaise) mit dem aus ihrem Namen hervorgehenden Zweck und mit 1 000 000 Fr. Aktienkapital gegründet. Von der Tätigkeit der Katangabahn= und der Studiengesellschaft verlautete nicht viel. Die erstere hat 1904 eine Erkundung durchgeführt; seitdem ist es still von ihr gewesen. Die letztere löste sich 1906 auf. An ihre Stelle trat im selben Jahre mit erweitertem Programm die Compagnie du chemin de fer du Bas-Congo au Katanga. Sie sollte: 1. die Erkundung, den Bau und den Betrieb einer Bahn vom unteren Kongo nach Katanga und einer Bahn zur Verbindung Katangas mit der portugiesischen Benguela-Linie (vgl. unten) für Rechnung des Kongostaates be- treiben; 2. ebenfalls für Rechnung des Staates dessen finanzielle Beteiligung in der Compagnie du chemin de fer du Katanga wahrnehmen und Erkundung, Bau und Betrieb der Linie Katanga — Luulaba allein oder mit Hilfe dieser Gesellschaft ausführen; 3. die zur Verwirklichung dieses Programms nötigen Finanzoperationen mit Genehmigung des Kongostaates wahrnehmen und namentlich eine kongostaatliche vierprozentige Auleihe von 150 000 000 Fr. ganz oder teilweise unterbringen, um mit den aus dieser Emission aufkommenden Mitteln die zu 1. und 2. be- zeichneten Aufgaben zu erfüllen; 4. die Erkundung und Ausbeute von Erz- vorkommen im Kasalbecken selbst oder durch andere Gesellschaften betreiben. Das Gesellschaftskapital betrug 2 000 000 Fr. Bald nach ihrer Gründung wurde von dieser Gesellschaft und der Compagnie du chemin de fer du Katanga ein gemeinsames Komitee ein- gesetzt, das die zur Ausführung des Programms der beiden Gesellschaften erforderlichen Arbeiten leiten sollte. Von den genannten Aufgaben ist namentlich die Erkundung der Linie „du Bas-Congo au Katanga“ in Angriff genommen worden. Wenn sie auch wohl noch nicht endgültig abgeschlossen ist, so scheint es doch, als ob es nötig würde, die Linie von Léopoldville am rechten Ufer des Kasal und des Sankuru zu führen, weil die geradlinige Trace auf zu große Schwierigkeiten stoßen würde. Die Entfernung von Kambove, dem bedeutendsten Minenzentrum Katangas, würde dann bis Léopold- ville etwa 2000, bis Matadi also etwa 2400 km betragen. Dieses Projekt dürfte das Eingeständnis bedeuten, daß die Kongostraße mit ihren vier Bahn= und drei Schiffsstrecken zum Abtransport der Bergwerksprodukte nicht geeignet erscheint. Inzwischen war es dem oben genannten Mr. Williams, der schon im Jahre 1902 eine dementsprechende Bahn= und Minenkonzession er- halten, aber zunächst nicht hatte erfüllen können, nach langen Bemühungen im Jahre 1906 ge- lungen, die Benguella Railway and Mineral Concessions Ltd. mit 2 000 000 K Kapital zu finanzieren, an der die Tanganyika Concessions Ltd. stark beteiligt ist. Hauptunternehmen dieser Gesellschaft ist eine Bahn von Lobito nach Katanga. Ihre Länge bis Kambove ist wohl zu günstig auf 1400 km angenommen. Sie ist seit Jahren im Bau, der zur Zeit bis Kilometer 207 vorgeschritten, dort aber wegen Mangels der nötigen Baugelder vollkommen zum Stillstand gekommen sein soll. Schon im letzten Jahre hieß es, daß zwecks Kürzung des Programms die Linie im Osten Angolas weiter als ursprünglich nach Norden ge- schoben werden sollte, um in der Nähe des Dilolosees die kongolesische Grenze zu erreichen, von wo aus dann die Compagnie du chemin de fer du Bas-Congo au Katanga den Weiter- bau übernehmen sollte. Die Strecke Lobito— Kongogrenze würde etwa 1000 km lang werden. Aber diese großzügigen Pläne sind den Fi- nanziers offenbar über den Kopf gewachsen und haben vorerst der bescheideneren und schneller zum Ziele führenden Lösung weichen müssen, Katanga vom Süden her zu erschließen, wo die rhodesische Bahn seit 1906 in Broken Hill halt- gemacht hat. Vor kurzem ist mit Mr. Williams an der Spitze in London die Rhodesia Katanga Junction Railway and Mineral Company Limited mit 1 .510 000 L gegründet worden, die inzwischen