G 634 20 Am gewölbten Durchlaß in Kilometer 44,4 (2 m lichte Weite) sind die Widerlagskörper bis zum Gewölbeansatz hochgeführt. Sie sind aus Bruchsteinmauerwerk hergestellt. Das Steinmaterial ist einem nahe der Baustelle gelegenen Gneisfelsen entnommen. In Kilometer 46,0 (Durchlaß von 2#m lichter Weite) sind mittlerweile die Baugruben in vollem Umfange ausgehoben. Mit dem Bruchsteinmauer- werk der Widerlager ist begonnen. Wie bei Kilo- meter 44,4 und wie später bei Kilometer 46,5, 47,0 usw. ist auch hier die Gewinnung des er- forderlichen Steinmaterials äußerst günstig. We- nige hundert Meter von den Baustellen entfernte Gneisfelsen liefern das beste und härteste Material, das durch Sprengen gelöst und auf den Köpfen von Trägern auf verhältnismäßig geringe Ent- fernung zur Verwendungsstelle geschafft wird. An dem gewölbten Durchlaß in Kilometer 47,5 (2 m lichte Weite) ist das nördliche Widerlager bis zum Gewölbeansatz hochgemauert. Mit dem südlichen ist begonnen. Wie bei allen bis jetzt fertiggestellten gewölbten Brücken wird auch hier das eigentliche Gewölbe aus Beton hergestellt werden. Die Ausschachtung der Baugruben für die Lilibrücke in Kilometer 51,2 ist wieder in An- griff genommen. Des weiteren sind die Baugruben für die Fundamente der Kunibrücke in Kilometer 55,3 annähernd fertiggestellt, so daß mit dem Funda- mentmauerwerk begonnen werden kann. Die Arbeiten an den Brücken in Kilometer 46,5, 49,7 und 54,5 werden im Laufe des Monats Mai aufgenommen werden, ebenso die an den dann folgenden Bauwerken in Kilometer 58,3, 58,6 und 59,5. Die Erdarbeiten an der Schiokorrektion sind im Monat April nicht in dem erhofften Um- fange vorwärts gegangen. Durch Regenfälle im nördlicheren Aufnahmegebiet des Flusses stieg das Wasser im Bereiche der Korrektion gegen Mitte des Monats plötzlich um etwa 2½ m, so daß sämtliche Erdarbeiten an der Flußkorrektion plötz- lich eingestellt werden mußten. Gegen Ende des Monats ging das Wasser wieder so weit zurück, daß die Korrektionsarbeiten wieder aufgenommen werden konnten. Von den Ende März beim Bahnbau beschäf- tigten 2608 Pflichtarbeitern kamen im Monat April 100 Akpossoleute, 200 Kabures und 200 Mangus, also zusammen 500 Leute aus den Hinterlandbezirken, nach Ablaufihrer sechsmonatigen Vertragszeit zur Entlassung, so daß unter Zu- rechnung der im Laufe des Monats April hinzu- gekommenen 293 Mangus Ende April 2101 Pflicht- arbeiter beschäftigt wurden. Von den außer diesen Pflichtarbeitern noch beschäftigten 345 freiwilligen Arbeitern stammen 147 (also 42,6 v. H.) aus dem Bezirk Lome-Land, 47 (13,6 v. H.) aus Misa- höhe, 69 (20 v. H.) aus Anecho, 37 (10,7 v. O.) aus Atakpame, 1 (0,3 v. H.) aus Mangu, 27 (7,8 v. H.) aus Sokode, 10 (2,9 v. H.) aus eng- lischen, 3 (0,9 v. H.) aus französischen und 4 (1,2 v.H.) aus anderen Gebieten. Das Verhalten aller Arbeiter gab zu Klagen keinen Anlaß. Die Zahl der Vorleute hat sich nicht geändert. Die Versorgung der Mannschaften mit Lebensmitteln und Wasser machte keine Schwierigkeiten. Der Gesundheitszustand der Angestellten und Arbeiter war im allgemeinen gut. Es kamen Unglücksfälle Natur vor. zwei harmloser Todesfälle ereigneten sich im Laufe des Be- richtsmonats zwei. Ein Arbeiter starb an Schrumvf- niere und Herzschwäche, einer ertrank aus eigenem Verschulden im Schio. Aufforstungen in Nordtogo.’) Eine mehrmonatige Reise nach den Be- zirken Sokode — Bassari und Mangu — Jendi wurde von Forstassessor Metzger-Lome im Auftrage des Gouvernements unternommen. Der Zweck dieser Reise bestand darin, einerseits die gegebenen Vegetationsverhältnisse zu studieren, anderseits zu untersuchen, ob auch das Hinterland Togos Ortlichkeiten besitzt, welche eine Auf- forstung erwünscht, möglich und lohnend er- scheinen lassen. In seinem eingehenden Reise- berichte („Amtsblatt für Togo“ 1909, Nr. 22, S. 119 ff.) kommt der genaunte Forstmann zu folgendem Ergebnis: „Nach den vorliegenden Verhältnissen bedarf der Norden des Schutzgebietes der Schaffung von Wald ebenso dringend wie der Süden. Sowohl auf Grund der vorgefun- denen natürlichen Vegetationsverhältnisse als auch dank der von den beiden Stationen Sokode — Bassari und Sansane—Mangu bereits ausgeführten Kulturversuche darf mit ziemlicher Sicherheit an- genommen werden, daß Aufforstungen größeren Stiles gelingen werden.“ — *) Agl. auch „D. Kol. Bl.“ 1903. S. 22 ffl., 1103 fl.