W 706 20 einem dicken Mauerwerk umkleidet worden. Von dem Chäteau d'’eau aus nimmt das 40 cm Durch- messer haltende Hauptleitungsrohr für die Wasser- verteilung in der Stadt seinen Anfang, von dem sich sehr bald die für die einzelnen Viertel be- stimmten Seitenrohre abzweigen. Vor dem Chateau d'’eau hat man sich die günstige Ge- legenheit zur Anlage eines großen Bassins mit schönem Springbrunnen, umgeben von Garten- anlagen, nicht entgehen lassen. Außer allen Privathäusern, öffentlichen Gebäuden, fünf öffent- lichen Waschhäusern versorgt diese Leitung noch 40 Druckpumpen, die zu allgemeiner Benutzung in den Straßen der Stadt verteilt sind, sowie eine ganze Anzahl schmucker Fontänen auf öffentlichen Plätzen und Anlagen. Die Wasserleitung wurde in knapp zweijähriger Arbeit fertiggestellt und hat im ganzen 2 400 000 Fr. (1 920 000 .74) gekostet, wovon 1 900 000 Fr. auf ihren zu- leitenden Teil, der Rest auf die Verteilung inner- halb Conakrys entfallen. Die Installationen in den Privathäusern für Badeeinrichtung, Wasch- gelegenheit in den Zimmern, Wasserleitung für die Küche usw. sind ganz nach den Wünschen der Hausbesitzer ausgeführt worden, natürlich auf ihre Kosten. Auf jedem der Wasserleitung an- geschlossenen Grundstücke ist zur Berechnung seines Verbrauches eine Wasseruhr aufsgestellt, die gegen eine jährliche Miete von der Verwaltung ge- liefert wird. Die Wasserverbrauchsteuer ist auf 1 Fr. für 1 ebm festgesetzt worden (früher 50 Cents); Dampfer, die hier Wasser nehmen, haben 2 Fr. pro Kubikmeter zu zahlen. Die Einnahmen aus der Wasserleitung fließen der Munizipalverwaltung zu. Sie sind im letzten Etat mit 36 000 Fr. in Ansatz gebracht, denen un- gefähr 15 000 Fr. sachliche und persönliche Unter- haltungs= und Verwaltungskosten gegenüberstehen. (Schluß folgt.) Stand der ägyptischen Baumwollernte im Oai 1909. Außer einigen Tagen, welche recht frisch ge- wesen sind, war die Witterung im Mai für die Ernte im allgemeinen sehr günstig. Den Baum- wollpflanzen selbst ist sie sehr zugute gekommen. Sogar an den Orten, wo Neubestellungen er- forderlich gewesen sind, zeigen die Kulturen ein günstiges Aussehen. Die Pflanzen sind gesund und kräftig und machen den Eindruck, als ob sie im Durchschnitt um zehn Tage gegen das ver- gangene Jahr voraus seien. Wasser ist genügend, ja reichlich vorhanden. In einigen Gegenden ist vereinzelt das Auf- treten von Würmern festgestellt worden; doch wird dieser Erscheinung bisher keine Bedeutung beigemessen. Für alle Fälle hat jedoch die Re- gierung bereits ernstliche Maßnahmen zur Be- kämpfung der Würmer vorbereitet, wie sie es auch vor zwei Jahren getan hat. Die Auskünfte aus Oberägypten lauten ebenso günstig wie die aus Unterägypten. (Bericht der Alexandria Generl Produce Association vom 4. Juni 1909.) Stand der Baumwolsaaten in Rußland. Im Ferghanagebiet ist in diesem Jahre in- folge der billigen Preise für verschiedene landwirt- schaftliche Produkte, wie Weizen, Luzerne und dergl., die Aussaat von Baumwolle verstärkt worden, in einzelnen Gegenden um 5 und sogar um 10 v. H., hauptsächlich auf Kosten des An- baus von Getreide und Reis. Zur Bearbeitung des Bodens schritt man hier wegen Mangel an Mitteln mit einer kleinen Verspätung, im ganzen jedoch noch um 20 Tage früher als im vorigen Jahre. Saat war in ausreichenden Mengen vor- handen. Wasser hatte man genügend in dem östlichen Teile des Ferghanagebiets und wenig im westlichen und nördlichen Teile. Zum 1./14. Juni waren an vielen Stellen die Baumwollstauden schon zweimal behäufelt worden. An Vorschüssen auf die bevorstehende Baum- wollernte sind in diesem Jahre um 50 v. H. weniger bewilligt worden, zum Teil wegen der großen Verschuldung der Bevölkerung, zum Teil aber auch infolge des mangelnden Zutrauens an eine gute Baumwollernte im laufenden Jahre. Im Kreise Katta-Kurgan des Gebiets Samar- kand hat die Anbaufläche unter Baumwolle sich um 5 v. H. vermindert. Saat war genügend vorhanden. Die aufgegangenen Saaten haben von Regen und Nebel gelitten, wodurch Neu- ackerungen der Baumwollplantagen notwendig wurden. Vorschüsse sind weniger als früher be- willigt worden. In einem Teile des Kreises Samarkand (in den Gemeinden Palwan-Aryk und Kara-Kalpak) hat die Anbaufläche unter Baumwolle zugenommen. Wasser ist in genügenden Mengen vorhanden. Im Kreise Chodshen hat die Anbaufläche unter Baumwolle etwas abgenommen. Die frisch auf- gekommenen Baumwollsaaten haben in der Gun- garsteppe von Heuschrecken gelitten, ebenso auch in der Gemeinde Malsk und einem Teil der Ge- meinde Nauhsk. Die von den Heuschrecken ver- nichteten Baumwollfelder sind zum Teil wiederum mit Baumwolle, zum Teil mit anderen Saaten besät worden. Wasser ist genügend vorhanden. Vorschüsse wurden in ganz unbedeutenden Mengen bewilligt.