W 838 20 Der Gesundheitszustand der Arbeiter auf den Pflanzungen scheint während des Jahres 1908 eine weitere Besserung erfahren zu haben. Es find zwar infolge der Erschließung neuer Distrikte Malaria, Dysenterie und andere Krankheiten ziemlich häufig aufgetreten, doch ist ein großer Rückgang der Fälle im Verhältnis zum vorher- gehenden Jahre bemerkbar. Dies wird besonders auf bessere Wohnung und genauere gesundheitliche Beaufsichtigung der Arbeiter zurückgeführt. Die Regierung hält die Pflanzer zur Unterhaltung von Lazaretten an, die mindestens 5 v. H. der auf der Pflanzung beschäftigten Arbeiter auf einmal aufnehmen können. Im Durchschnitt beträgt jedoch die Krankenzahl selten über 2 v. H. Pflanzungsmethoden. Nach den Erfahrungen bewährter Pflanzer scheint die Entfernung der Bäume voneinander einen bedeutenden Einfluß auf Ertrag und Wider- standsfähigkeit auszuüben. In engbepflanzten Gebieten soll der Ertrag der einzelnen Bäume hinter dem auf weiter bepflanzten Gebieten merklich zurückgeblieben sein. Hier wird daher anscheinend immer allgemeiner zum Weiterpflanzen übergegangen. So hat z. B. die Vallambrosa Estate, eine der ältesten Pflanzungen des süd- asiatischen Erzeugungsgebietes, bisher nacheinander ihre Anpflanzungen in Abständen von 10 und 10, 10 und 12, 17 und 17, 20 und 10 sowie 20 und 12 Fuß angelegt, die letzte Anupflanzung jedoch in Abständen von 24 und 12 Fuß. Die Bäume auf der Prye Rubber Plantation sind sogar in Abständen von 20 und 10 oder 20 und 20 Fuß gepflanzt, so daß 145 bzw. 108 Bäume auf einem gacre stehen. Die ersten Anpflanzungen der Johore Rubber Lande Ltd. erfolgten in Ab- ständen von 24 und 12 Juß, die neuesten da- gegen in solchen von 18 und 18 Fuß. Auf dem Vallambrosa Estate ist der Ertrag des ein- zelnen Baumes der dichtesten Anpflanzungen etwa 3/4 Pfund, der der weitesten Anpflanzungen da- gegen 3 bis 4 Pfund. Die Prye Rubber Plan- tations anderseits erwarten nur 1, 1½, 2 und 2½ Pfund auf den Baum während des fünften bzw. sechsten, siebenten und achten Jahres. In den ersten Jahren sollen zwar die geringeren Kosten des ZJätens für eine dichte Anpflanzung sprechen, nach drei oder vier Jahren soll aber der Vorteil auf seiten der weiten Anpflanzungen sein wegen des größeren Durchmessers der Bäume. Die Frage scheint jedoch trotz ihrer scheinbaren Ein- fachheit noch nicht als entschieden gelten zu können. Die Erhaltung von Waldbeständen um die Pflanzungen wird in letzter Zeit von manchen Seiten als sehr vorteilhaft befürwortet, weil solche Reserven u. a. die Ausbreitung von Pflanzen- krankheiten hemmen sowie das Wegwaschen der Erde und die Versandung der Gräben und Flüse verhindern sollen. Schädlinge. Das Ausroden von Lalang (Imperata arundl- nacea) und ähnlichem Unkraut verursacht in dem hiesigen Pflanzungsgebiet beträchtliche Ausgaber und beansprucht in vielen Fällen die fortgeseszte Beschäftigung von 70 v. H. der Arbeiter auf der Pflanzung (d. i. für 1000 acres etwa 250 Kuli= zu 300 Arbeitstagen im Jahre). Neuerding: scheint jedoch die „green manuring"-Methode immer mehr Anhänger zu finden, weil das Niederkämpfen des Lalangs durch Passiflora foetida, Crotalaria striata, Mimosa pudica, Desmodium triflorum und ähnliche schnellwachsende, Erde und Feuchk- tigkeit haltende Pflanzen große Vorteile bieten soll. Nach Ansicht des bisherigen Leiters de- Ackerbauamts der Vereinigten Malaienstaaten. Mr. Carruthers, kann zweifellos bewiesen werden, daß die gänzliche Reinhaltung des Bodens einen fördernden Einfluß auf das Wachsen der Bäume hat. Der Unterschied gegenüber Bäumen auf überwucherten Pflanzungen sei aber nicht so groß, als man allgemein annehme. Die Boden- reinhaltung sei bei der Ackerwirtschaft in Eurovo wohl angebracht, nicht aber in tropischen Ländern wie der malaiischen Halbinsel. „Green manuring- schütze den Boden vor den dörrenden Sonnen- strahlen wie auch vor starkem Regen. Leguminöse Pflanzungen wie Crotalaria, Mimosa und De- modium seien ihrer stickstoffesthaltenden Eigenschar wegen als dem Kautschukbaum dienlich und des- halb nicht als Unkraut, sondern als nüßzliche Pflanzen zu betrachten. Um Nutzen aus ihnen zu ziehen, sollen sie etwa alle neun Monate ije nach dem Wuchs der Pflanzen und je nachdem Arbeitskräfte dafür frei sind) abgeschlagen und auf dem Boden liegen gelassen werden, damu letzterem neue organische Nahrungsstoffe zugefübm werden. Die gegen das neue System bestehenden EGin wendungen sind: 1. daß es bisher bei anderen tropischen Kulturpflanzen noch nicht angewende: worden ist, 2. daß die Schutzpflanzen das Unkrau: wohl bedecken, aber nicht töten, 3. daß die Konen des „green manuring“ in keinem Verhälmis zu dem dadurch gewährten Vorteile stehen und des „clean weeding“ (gänzliche Reinhaltung de rentabler sei, weil eine mit Schutzpflanzen be deckte Pflanzung im Werte geringer tariert würde als eine bodenreine. Ein als erfahren bekannter Pflanzer äußern: sich zu der Frage, wie folgt: „Die Erfahrumen mit „green manuring“ in den Vereinigten Malaun staaten sind bis jetzt sehr beschränkt. Von drr-