W 864 20 Über die Kosten eines Fällungsbetriebes im großen machte der die Fällungsarbeiten beauf- sichtigende Vorwerksleiter folgende Angaben: 130 Jaunde-Leute haben in 18 Monaten 750 ha Wald niedergelegt. Der Monatslohn beträgt 10.7“, wozu noch etwa 20 Pf. Verpflegungskosten für den Tag kommen. Somit belaufen sich die Un- kosten für 1 ha auf rund 50 . und für 1 fm, wenn im Durchschnitt für primären und sekundären Wald nur 200 fm exportfähiges Schaftholz in Anrechnung gebracht werden, auf 25 Pf. Bei Verwendung anderer Arbeiter erhöht sich die Summe etwas; im großen Durchschnitt sollen 30 Jaunde-Holzhauer in der Zeiteinheit dasselbe leisten wie 45 Arbeiter anderer Volksstämme. Dafür erhalten letztere allerdings auch einen etwas geringeren Lohn. Die Fällungskosten würden also in diesem Falle etwa 35 bis 40 Pf. für 1 km Nutzschaftholz betragen, wenn der ganze Bestand gehauen wird. Bei einer Beschränkung des Hiebes auf bestimmte Holzarten stellen sich die Kosten noch etwas niedriger. Zum Fällen einer Buscheiche mit rund 23 fm Inhalt brauchen acht Mann einen Tag. Der Tagelohn eines Arbeiters einschließlich Verpflegung beträgt rund 55 Pf., die Fällung des Stammes kostete also 4,40 .“ , das macht für 1 km 5 Pf. Für einen Wollbaum belaufen sich die Kosten etwa auf das Doppelte. Diese Zahlen sind in zweijähriger Praxis im Großbetriebe gewonnen und somit ein sehr brauchbarer Anhalt für die Kalkulation der Verbrauchskosten sowie für Rentabilitätsberech- nungen. Es fehlen nur noch Angaben über die Kosten der weiteren Zurichtung des Holzes für den primären Transport. Diese zu beschaffen, wird Aufgabe der Forstaufseher sein. Noch eine weitere Angabe ist von Interesse. In Mukonje sind bereits über 1000 ha Wald niedergelegt und dabei nach Angabe des Vorwerks- leiters im Durchschnitt ein bis zwei starke Busch- eichen auf 1 ha angefallen, also rund 30 fm. Nimmt man an, es wäre dieses Gebiet für eine Holzschlagkonzession vergeben, und der Konzessionär beabsichtige lediglich die Verwertung der Busch- eiche, so würde er, wenn sein Konzessionsgebiet die vorgesehene Größe von 10 000 ha hat und die Vertragsdauer zehn Jahre beträgt, auf der Jahresschlagfläche von 1000 ha mit 30 000 fm Buscheiche rechnen können. Beläuft sich sein Rein- gewinn am Festmeter auf nur 1 J¼, so würde das immerhin einen Jahresgewinn von 30000 /% bedenten. Ob die Buscheiche wirklich exportfähig ist, er- scheint noch zweifelhaft. Hier im Schutzgebiet ist sie aber ausgezeichnet verwendbar. Ihr Wert für die Möbeltischlerei ist ja bereits bekannt. In Mukonje ist sie vielfach und mit sehr gutem Er- folg als Bauholz verwandt. Es ist unter anderr- auch eine Kegelbahn daraus gebaut worden, dere- Baubohlen jetzt bereits über ein Jahr in de: Erde liegen, ohne sich auch nur im geringste- geworfen oder gezogen zu haben. Am 5. Dezember verließ die Erpeditior Mukonje und marschierte über Etam und Ngu' nach Njasoso, von wo aus noch ein Abstecher nach Norden bis Esosung, bis an die Grenze des Waldlandes, gemacht wurde. Auf ein weitercs Vordringen in das eigentliche Grasland muc bei der Kürze der zur Verfügung stehenden Zei verzichtet werden, da die Hauptaufgaben der Er- pedition ja in der Erforschung des Waldes be- stand. Man trat deshalb von Nijasoso wieder den Rückmarsch nach Süden an und erreichte bei dem Dorfe Penja den Bahnkörper der Manenguba-- bahn. Auf diesem wurde, zunächst bis Kilo- meter 73, dem zukünftigen Bahnhof Mundeck. etwa 4 km östlich Mundame, weitermarschiem. Dieser durchwanderte Gebietsabschnitt ist er- heblich reicher an primärem Urwald wie der vorher besprochene, und die Holzmasse im pu#n- mären Walde wird, unter Zugrundelegung der Probeflächen-Aufnahmen, etwa 800 fm für 1 ha ergeben. Aber auch hier reicht die Besiedlung schon lange Zeiten zurück, denn jedes noch so kleine Dorf ist von einem großen Kompler sekun- dären Waldes umgeben. Anscheinend ist die Be- siedlung jetzt geringer als vor vielleicht 100 bie 200 Jahren; es wurden Strecken sekundären Waldes passiert, die auf ehemalige Farmwirtschaft schließen ließen, ohne daß Dorfschaften in der Nähe gewesen wären. Bei Mundeck wurde, unmittelbar an der Bahnlinie, eine Probefläche ausgenommen. St# ergab 805 fm Derbholz, davon 331 fm nutzbare bzw. exportfähige Schaftmasse. Jedenfalls üind die Holzmassen, die durch die Eisenbahn ver- wertbar gemacht werden, sehr erheblich. Am 2. Januar begab sich die Expedition nach Edea und nahm dort am rechten Sanaga-Ufer, unmittelbar an der Trasse der Südbahn, eine Probefläche im primären Urwald auf, die 1010 fm Derbholz mit 367 fm exportfähiger Schaftmaße ergab. Dann marschierte sie auf dem alten Jaundewege bis Kukum, bog dort nach Südot ab, um der Bahn wieder näher zu kommen, und nahm in Nkong-nkeng und Song mbo je eine Probefläche in primärem Urwald auf. Die Probefläche in Nkong-nkeng liegt in einem Bestande, der als geringwüchsig zu bezeichnen in und mit seiner Masse weit unter dem Durchschnir bleibt. Hier wurde auch einmal festgestellt, wie- viel Festmeter ein solcher minderwertiger Bestond liefert. Das Resultat war: 647 fm Derbholz, davon 183 km Schaftmasse. Die Minderwertigkeit des Be-