W 869. 2 gebracht durch Kreuzung einer feinen langstape- ligen Baumwollpflanze Merxikos mit einer gröberen, langstapeligen peruvianischen Pflanze. Die Kreu- zung wurde vor ungefähr zehn Jahren durch einen italienischen Gelehrten (Dr. David Thomatis) in Queensland zustande gebracht, und seitdem wurde der Samen aus den gewonnenen Pflanzen in vielen Teilen der Welt zu Anbauversuchen benutzt. Solche Versuche sind noch gegenwärtig im Gange in Mexiko, Indien, Agypten, Französisch- Neukaledonien und im Kongogebiete. Im oberen Mexiko und in den Vereinigten Staaten schlugen die Versuche fehl, aber im unteren Mexiko gedeiht die Pflanze gut. Es hat sich herausgestellt, daß sie nur in heißem Klima mit nicht zu viel Nieder- schlägen gut fortkommt. Der Samen wurde nach Mexiko im Juni 1906 durch Dr. Pehr Olssen- Seffer eingeführt, der ihn auf der botanischen Station bei La Zacualpa an der pazifischen Küste aussäte und, nachdem sich das dortige Klima als günstig erwiesen hatte, eine Fläche von 75 ha zu den Anbauversuchen verwendete. Später hofft er die Pflanzungen bedeutend zu vergrößern, da er ein Gebiet von 100 000 ha zwischen Manzanillo im Norden und der Grenze gegen Guatemala im Süden für den Anbau der Caravonica geeignet hält. Das betreffende Land kostet jetzt 5 bis 10 Golddollar für den Acker (40,5 a). Eine Entkörnungsanstalt besteht in jenem Gebiete bisher nicht, aber der Unternehmer beabsichtigt, in der nächsten Saison eine solche zu errichten. Die Caravonica ergibt einen dunklen Samen wie die ägyptische Baumwolle, und durch die Entkörnungs- maschinen läßt er sich leicht von den Fasern trennen. Es gibt zwei Sorten Caravonica-Baum- wolle; die eine ist bekannt als „wool Caravonica“ und eignet sich zur Verarbeitung mit Wolle zu- sammen; die andere, wertvollere, ist bekannt als „Silkk Caravonica“, hat eine lange, seidige Faser von großer Festigkeit und kann einigen Seiden- sorten ohne die Möglichkeit einer leichten Ent- deckung beigemischt werden. Die Vorteile der Caravonica-Kultur sind die große Ergiebigkeit der Pflanze an Kapseln und Fasern und die Tatsache, daß die Pflanze peren- nierend ist. Der Caravonica-Baum oder besser -Busch wächst bis zu einer Höhe von 20 und mehr Fuß, wird aber gewöhnlich in jedem Jahre verschnitten. Er beginnt 7 bis 8 Monate nach der Aussaat zu tragen und gibt ohne Neu- pflanzung 5 bis 8 Jahre hindurch reichlichen Ertrag. Bei Anlage einer Pflanzung muß das Land sehr sorgfältig vorbereitet werden, aber danach bedarf es außer dem Ausjäten des Unkrauts unter den Bäumen nur geringer Pflege. Die Bäume werden in Reihen mit 7 Fuß Entfernung nach jeder Seite hin gepflanzt, so daß auf einen Acker (40,5 a) ungefähr 900 Bäume kommen. Jeder ausgewachsene Baum trägt 300 bis 500 Kapseln und ergibt 4 bis 7 Pfund unent- körnte oder 1½ bis 2½⅛ Pfund entkörnte Baum- wolle. Unter günstigen Umständen erzielte man in Mexiko schon vom Acker 2356 unentkörnte Kapseln und gewann daraus 1200 Pfund reine Baumwolle. Der Ertrag von 48 bis 62 v. H. reiner Faser aus der unentkörnten Baumwolle ist bemerkenswert. Die Baumwolle wird von Januar bis Mai geerntet. Das Pflücken wird in den ersten Jahren durch Herunterbiegen der Zweige ermöglicht, muß aber bei ausgewachsenen Bäumen mit Hilfe von Stehleitern bewirkt werden. Die Größe der Kapseln (bei ausgewachsenen Bäumen wiegen schon 50 ein Pfund) erleichtert die Ernte- arbeit bedeutend. Die Caravonica-Baumwolle ist sehr gesund und widerstandsfähig gegen Krank- heiten. Proben der „silk Caravonica“ sind in Liverpool mit besseren Preisen als Sea Island- Baumwolle bezahlt worden. Dr. Olssen-Seffer berechnet den Reinertrag aus einem Acker seiner Pflanzungen bei den gegenwärtigen Baumwoll= preisen für das erste Jahr auf 159,80 Dollar bei 67,30 Dollar Unkosten, für das zweite Jahr auf 191,60 Dollar bei 35,50 Dollar Unkosten. (Nach Monthly# Consular and Trade Reports.) —.. — Teakholzausfuhr aus Birma. Von der Teakholzausfuhr aus Rangoon (Birma) gingen im Halbjahr Januar bis Juni 1909 nach Europa 12 653 Tonnen und nach Indien 42794 Tonnen gegen 10 933 und 38089 Tonnen im Vorjahre. Infolge der schlechten Lage des Frachten- marktes und der damit verbundenen geringen Unternehmungslust der Reeder Ende des letzten Jahres waren die Preise und die Nachfrage für Nutzholz sehr gering. Die Preise erreichten in den ersten Monaten des Jahres den niedrigsten Stand, der seit langen Jahren notiert ist. Im Einklange mit der sich allmählich wieder bessernden Geschäftslage zeigen die Preise für Teakholz in den letzten Monaten ein langsames, aber stetiges Steigen und man sieht mit mehr Vertrauen der nächsten Zeit entgegen. Die Ankünfte der rohen Stämme vom Innern ist bisher zufriedenstellend gewesen. Eine maß- gebende Ansicht kann man jedoch noch nicht äußern, da die Regenzeit erst seit kurzem eingesetzt hat. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta vom 12. Juli 1909.)