G 90-3 20 welchem auch zwei Zellen für die Reisenden zur Verfügung gehalten werden. In der Ausbildung des schwarzen Betriebs- personals wurde fortgefahren, insbesondere wurden 14 schwarze Lokomotivführer ausgebildet, die sich gut bewährt haben. Die gesamten Bahnunterhaltungsarbeiter sind jetzt Eingeborene, während die Streckenwärter-, Streckenaufseher= und Bahnmeisterposten durch Weiße besetzt sind. Die Arbeiten in der Werkstätte haben sich nicht nur auf die Unterhaltung der Betriebsmaterialien beschränkt, sondern es wurden auch in der Werk- stätte hergestellt: zwei Motorfahrzeuge, ein Salon- wagen und zwei große Personenwagen mit 42 Plätzen sowie eine schnellfahrende Lokomotive als Ersatz für die Dampfwagen, da letztere große Unterhaltungskosten verursachten und sich im Be- triebe nicht bewährten. In Swakopmund wurde eine Erzbühne zur Lagerung von 8000 t Erz und zwei massive Bansen für Kohlen und Koks hergestellt, zur Lagerung von je 1500 t. Am Bahnhofe Swakopmund und an fast allen Streckenwärterhäusern und Stationen wurden kleine Gärten angelegt. An den Sanitätsdienst wurden erhebliche An- forderungen gestellt. Bei den weißen Angestellten wurden 782, bei den farbigen Angestellten 2640 Krankheitsfälle behandelt. Die ärztliche Behand- lung durch die zwei Arzte in Swakopmund und Tsumeb war nicht mehr ausreichend. Es wurde daher ein dritter Bahnarzt angenommen. Außer- dem befindet sich in Usakos eine Sanitätsdienststelle, die von einem Heilgehilfen geleitet wird. Um den weißen Angestellten eine Erleich- terung zu verschaffen, wurde eine freiwillige Krankenkasse gegründet. In die Krankenversiche- rung ist auch die Behandlung der Ehefrauen und Kinder und sonstiger Familienangehörigen einbe- griffen. Der Kasse sind sämtliche Angestellte und fast alle Arbeiter beigetreten. Die Betriebsverhältnisse haben sich hinsichtlich der Sicherheit verbessert. Es fand eine Entglei- sung durch Achsbruch statt, bei der ein weißer Reisender unerheblich verletzt worden ist. Außer- dem entgleiste ein Güterzug infolge Unterspülung des Bahndammes, wobei ein schwarzer Bremser verletzt wurde. Der Betriebsmittelpark umfaßte Ende des Geschäftsjahres 37 Lokomotiven, 1 Motorwagen, 32 Wassertender, 310 Wagen. Im regelmäßigen Betriebe verkehrten in jeder Richtung auf der Strecke Swakopmund—Usakos— Karibib—Otjiwarongo—Tsumeb täglich ein ge- mischter Zug und Usakos—Otjiwarongo—Tsumeb wöchentlich zwei Personenzüge. Außerdem liefen Güterzüge nach Bedarf. Es wurden gefahren 3139 (2875) Züge mit 572 817 (566 605) Zuglkilometer. Die Personenbeförderung betrug 19 706 (22 848) Personen. I. Klasse 2784 Personen —= 11,1 v. H. (3123 Personen —= 13,7 v. H.) II. = . . 8910 — — 45,2 - (11659 - — 51,0 — III. - 8012 — 40,7 .(8066 - — 35,3 — Die Güterbeförderung betrug 62 019 (60 504) t. Die Einnahmen betrugen a) aus dem Personen= u. Gepäckverkehr b) aus dem Güter= und Viehverkehr Jc) sonstige Einnahmen. . Die Ausgaben betrugen: a) Betriebs-Ausgaben. b) Verwaltungskosten 235647,90 (284925,50).7 4089256, 23 (3878691,15). 84242,60 1636916,70 (1685 866,65) 106285,38 " 4409146,73 (4237681,84).7% (74065,19) . (48332,24) = 1743202,08 (1734198,89). Der Bruttoüberschuß beträgt Nach Dotierung des Erneuerungssonds mit 300 odo, — 4% « . 2860912 undsten. 2665944,65 (2503482,95)./% 328609,12 (426312,—) verbleibt ein Reingewinn von Der Betriebskoeffizient stellt sich auf 398, 5 v. H. (40, v. H.). Vom 1. April 1909 ab ist der Tarif für Erze, Hüttenprodukte, Kohlen und Koks in Zugladungen von 95 t auf Entfernungen über 250 km auf 7 Pf. pro Tonnenkilometer herabgesetzt worden. Mit dem Reichs-Kolonialamt finden Verhand- lungen über den Ankauf unserer Bahn durch das 2337 335,53 (2077170,95).7 Reich statt, auf der Basis, daß das Reich die Bahn zum 1. April 1910 gegen Zahlung eines Kaufpreises von 22 000 000 “ übernimmt und uns den Betrieb der Bahn von diesem Zeitpunkte an auf längere Zeit verpachtet. Im Falle des Zustandekommens des Kauf-