W 966 20 laubnis des Zollkollektors und durch Genehmigung des Gouverneurs dafür bestimmt werden. Die Kosten für die zollamtliche Uberwachung hat der Unternehmer zu tragen. (The Board of Trade Journal.) Salomons- sowie Gllbert- und Ellice-Inseln. Verbot der Destillation von Spirituosen und der Einfuhr von Maschinen usw. dazu. Durch eine Verordnung Nr. 5 vom Jahre 1909 ist die Destillation von Spirituosen im Schutz- gebiete der britischen Salomons= sowie der Gilbert- und Ellice-Inseln verboten worden. Ebenso ist es für ungesetzlich erklärt worden, Maschinen, Geräte oder Utensilien für die Destillation von Spirituosen einzuführen oder zu besitzen oder irgendwelche Materialien zur Herstellung von Spirituosen anzufertigen oder zu liefern, oder Spirituosen, die im Schutzgebiete destilliert oder hergestellt sind, zu versenden oder zu besitzen. Alle entgegen diesen Vorschriften eingeführten oder im Schutzgebiete verwendeten Geräte sowie alle im Schutzgebiete destillierten oder hergestellten Spirituosen unterliegen der Beschlagnahme und Vernichtung. (The Board of Trade Journal.) Eingangszoll für bolzwaren nach ODo-zambique. Bei der Einfuhr von Holzwaren wie Fennter- matten, Windschirmen, Jalousien u. dgl. wund bei den Zollämtern des Bezirks Lourenco Marauts und bei den Zollämtern der übrigen südlich de- Saveflusses gelegenen Bezirke der Kolonie Meo- zambique ein tarifmäßiger Zoll von 3 v. H. de Wertes erhoben. In den übrigen Teilen der Kolonie gelten andere Zollsätze. Mit der Einfubr nach Lourenco Marques ist nicht zu verwechseln die Durchfuhr nach dem nahegelegenen britischen Transvaal. Zu dem eigentlichen Zolle treten im Bezirk Lourenco Marques als weitere Belastung hinzu eine Handelssteuer von 3 v. H. des Wertes, ferme Gemeindeabgaben in Höhe von 75 v. H. des eigentlichen Zolles sowie eine Hafenabgabe von 100 Reis für 1 Tonne, endlich ein Stempel von ½ v. T. des Wertes, aber mindestens ven 100 Reis. Der eigentliche Zoll ist in englischem Golde zu zahlen, wenn er mehr als 2250 Reis bemägal, was bei dem heutigen Kurse einer weiteren Be- lastung des Einfuhrguts gleichkommt. (Nach einem Berichte des Kaiserl. Kominlats in Lourengo Marqucs. Vermischtes. Der är-tliche Dienst in den deutschen Schutz- gebleten.“) Im Anschluß an den Vortrag des General- oberarztes Professor Dr. Steudel bei den Ver- handlungen der deutschen tropenmedizinischen Gesellschaft in Berlin sprach Professor Claus Schilling über das gleiche Thema. Mährend sein Vorredner die tatsächlichen Verhältnisse des örtlichen Dienstes in den Schutzgebieten dargestellt hatte, erörterte er das Thema in der Richtung, daß er seine Gedanken über den weiteren Ausbau, die kommende Entwicklung des Medizinalwesens zum Ausdruck brachte. Seinem Bericht entnehmen wir folgendes: Als die Grundlage meiner Ausführungen möchte ich den Satz aufstellen: Der Arzt ist der wichtigste Träger moderner Kultur in den Kolonien; der Arzt ist einem niedriger stehenden Volke gegenüber der Repräsentant des Edelsten und Höchsten, was unsere europäische Kultur hervor- gebracht hat, denn er vertritt die Wissenschaft im *) Agl. „D. Kol. Bl.“ 1009, Nr. 19, S. 921 ff. Dienste der Menschlichkeit. Neben dieser idcalen Seite seines Berufes als Kolonisator darf auc der mittelbare Nutzen nicht unterschätzt werden. den der Arzt dem Verwaltungsbeamten wie dem Kaufmann bringt. Vorschriften, Gesetze, die Durch- führung von Recht und Ordnung sind dem Ein- geborenen mehr peinlich als angenehm, ibren Nutzen erkennt er erst spät; dem Kaufmann be- gegnet er mit Mißtrauen, da er sich von ihm übervorteilt glaubt. Die Tätigkeit des Arztes da- gegen, der ihm seine Gesundheit wiederzugeben sich bemüht, oft ohne dafür irgend ein Entgelt zu fordern, zeigt auch dem mißtrauischsten Farbigen bald, daß dieser „Weiße“ ihm ununmittelbar nuß. So erwirbt sich der geschickte Arzt ohne große Schwierigkeit das Vertrauen der Eingeborenen: jedoch zieht die Kolonialverwaltung den Arzt als Vermittler zwischen Schwarz und Mieiß nicht ge- nügend heran, sie nutzt die ärztliche Kolonisations- arbeit noch zu wenig aus. In der Vereinigung von ärztlicher und Ver- waltungstätigkeit sehe ich ein sehr geeigneie Mittel, die Eingeborenen an die Stationen heran- zuziehen und ihnen ihr Mißtrauen zu nehmen.