W 1015 20 nung von Baumwollsaatöl daselbst in den letzten Jahren beträchtlich gesteigert. Neben der Kaiserlichen Domäne Murgab mit ihrer Olmühle in Bairan Ali sind es in den letzten fünf Jahren hauptsächlich zwei Firmen gewesen, die die Herstellung von Baumwollsaat- öl in wachsendem Umfang in modern eingerich- teten Fabriken betreiben. In erster Linie ist zu nennen die Aktiengesellschaft „Andrejewskoje Towarischtschestwo“, die Olmühlen in Namangan und Fedschenko im Ferganagebiet besitzt und mit der bekannten Moskauer Großfirma L. Knoop und der Moskauer Kaufmannsbank in Verbindung steht. An zweiter Stelle stand bisher die Firma K. M. Solowjew & Cie., die in Andischan, Na- mangan und Tschust gut eingerichtete Olmühlen besaß, aber ihres geringen Kapitals halber (etwa 400 000 Rubel) die Leistungsfähigkeit derselben nicht voll auszunützen vermochte. In jüngster Zeit ist das ganze Unternehmen der Firma K. M. Solowjew & Cie., zu dem noch einige Baumwollreinigungsanstalten und eine Seifen- fabrik im Ferganagebiet gehören, von einer in Moskau neu gegründeten Aktiengesellschaft „Tur- kestanische Handels= und Industriegesellschaft K. M. Solowjew & Cie.“ übernommen worden, die mit einem Aktienkapital von 1½ Millionen Rubel arbeiten wird und an der eine ganze An- zahl bekannter Moskauer Großfirmen beteiligt ist. Die Gesellschaft beabsichtigt, sich zunächst haupt- sächlich der gewinnbringenden Produktion von Baumwollsaatöl zu widmen, und hofft, die Jahres- leistung der bisher Solowjewschen Olmühle, die etwas über 300000 Pud betrug, auf 600000 Pud zu steigern, womit sie die Jahresproduktion der „Andrejewskoje Towarischtschestwo“ über- treffen würde. Zwischen diesen beiden Firmen, die dann zusammen weitaus den größten Teil des zentralasiatischen Baumwollsaatöls produ- zieren, scheint bereits eine Verständigung statt- Abgeliefert in den Ausfuhrhäfen. . Auf dem Landweg nach dem Norden gegangen Bezug der Spinnereien im Süden gefunden zu haben, auf Grund deren sie in Zu- kunft das Geschäft in Baumwollsaatöl und das damit zusammenhängende Geschäft in Olkuchen beherrschen werden. Die Verdoppelung der Ol- produktion der Solowjewschen Fabriken wird natürlich auch eine Vermehrung des für die Aus- fuhr verfügbaren Quantums von Olkuchen zur Folge haben. Das zentralasiatische Baumwollsaatöl findet nur in Rußland selbst Verwendung, dagegen wird ein großer Teil der Olkuchen schon bis nach England und Deutschland exportiert. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Moskau.) Baumwollernte und verbrauch der Vereinigten Staaten von RKmeriha 1908/09. Der Sekretär der Baumwollbörse von New- Orleans hat am 7. September 1909 seinen Bericht über das am 31. August zum Abschluß gekommene Baumwollerntejahr 1908/09 der Offentlichkeit übergeben. Hiernach sind in dem abgelaufenen Erntejahre 13 825 457 Ballen (zwei zylindrische Ballen gleich einem würfelförmigen Ballen gerechnet) in den Handel gekommen, 2 253 491 Ballen mehr als im Vorjahr und 314 475 Ballen mehr als 1906/07. Damit wurden die beiden bisher größten Ernten der Jahre 1906/07 (13 510 982 Ballen) und 1904/05 (13 565 885 Ballen) um 314 475 und 259 .572 Ballen übertroffen. Zugleich ist die Ernte die beste je gezogene, sowohl hinsichtlich des Grades als auch der Faserlänge (des Stapels), und sie besitzt un- gewöhnlich gute Spinneigenschaften; der Durch- schnittsgrad war strict middling", der des Vorjahres middling. Die in den Handel gekommene Menge ergibt sich aus folgender Berechnung: Berichtsjahre 1908.09 1907/08 1906/07 Ballen 10 062 845 8579842 9919 555 1 256 638 859 450 1 252 216 2559 873 2 193277 2 439 108 Zusammen Abzuziehen die Bezüge der Spinnereien im Süden aus den Ausfuhrhäfen 13 879 356 11 632 569 13 610 879 53 899 60 603 99 897 Gesamtmenge der in den Handel gekommenen Baumwolle Die in der Hand des Pflanzers und an den Plätzen im Innern verbleibende Baumwolle ist nicht berücksichtigt; diese Vorräte sind so wie so diesmal nicht bedeutend. 13 825 457 11571 966 13510 982 In der Gesamtmenge der im abgelaufenen Baumwolljahr in den Handel gekommenen Baum- wolle sind enthalten 71 258 Ballen neue, d. h. von im Erntejahre neu gepflanzten Stauden ge-