G, 1042 e neue Vorkommen entdeckt werden, weniger nach Norden. Doch können hier andere primäre Vor- kommen neue Streukegel geschaffen haben. Lotz“) verlegt den Schwerpunkt seiner Theorie in das Zusammenvorkommen der Diamanten mit kleinen Bandachaten. Ahnliche Achate kommen in größerer Anzahl nahe der Küste vor und- werden wohl noch jetzt vom Meer angespült. Lotz hält es für möglich, daß die Achate dem Vaalfluß entstammen und daß die Diamanten von der gleichen Lagerstätte herrühren. Im übrigen gibt er seine Hypothese mit allem Vor- behalt und faßt sein Urteil wie folgt zusammen: „Die Lüderitzbuchter Diamantvorkommen sind ältere, zum Teil wieder durch den Wind aufbereitete und verlagerte Küstenbildungen. Die Verknüpfung der Diamanten mit den begleitenden Feinkiesen und die Achatgerölle einer jüngeren Strandterrasse lassen vielleicht Beziehungen zum Stromgebiet des Orange, also zu den Vaalriver Diamanten zu, denen die Lüderitzbuchter Diamanten in ihrer Be- schaffenheit und ihrem Begleitgestein außerordent- lich ähneln.“ Einen wertvollen Beitrag zur Kristallographie der Lüderitzbuchter Diamanten hat E. Kaiser“") geliefert. Er hatte Gelegenheit, nahezu 1800 Steine von verschiedenen Feldern aus der Nähe Lüderitzbuchts zu untersuchen und unterscheidet nach dem kristallographischen Habitus vier ver- schiedene Typen, von denen zwei vorwiegen, nämlich Kristalle von rhombendodecandrischen Typ und Zwillinge nach dem Spinellgesetz. Die meisten Kristalle sind wasserklar. Wichtig ist ferner seine Feststellung, daß Kristalle, welche dem bloßen Auge abgerollt erscheinen, bei Betrachtung mit stärkerer Vergrößerung zeigen, daß die Un- ebenheiten auf Wachstumsformen beruhen. Starke Abrollung oder Abschleifung durch den Transport zeigt keines der untersuchten Stücke. Damit sind die wissenschaftlichen Arbeiten unserer Diamantvorkommen besprochen, die geolo- *) H. Lotz: Über die Diamantenablagerungen bei Lüderitzbucht. Monatsberichte der deutschen geo- logischen Gesellschaft. 1909. Nr. 3. Protokoll der Sitzung vom 3. 3. 1909. **“) E. Raiser: Uber Diamanten aus Deutsch- Südwestafrika. Zentralblatt für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Jahrgang 1909. Nr. 8. gische und mineralogische Erforschung dieser neuen Funde steht eben noch ganz in den Anfängen. Wo die Diamanten vorkommen, liegen sie meist in einem mehr oder weniger groben kieigen Sand, von dem etwa ein Viertel aus Steinen von der Größe der Diamanten besteht. Bei genauerer Untersuchung zeigen sich mit den Kiesen, wo dieselben Diamanten führen, stets Bandachate, Eisenkiesel, Jaspis und ähnliche Kieselmineralien sowie Granat vergesellschaftet. Biotit, Ennatit, Ilmenit, Olivie, Dioyfid und sonstige Begleit- mineralien der Diamanten im Kimberlit fehlen. Diese diamantführenden Kiese liegen meist in Schläuchen und Nestern und das bedingt eine große Unregelmäßigkeit in der Aerteilung der edlen Steine. Während auf den Feldern der Kolonialen Bergbaugesellschaft die Streifen 100 bis 200 m breit sind, sinden sich weiter süd- lich häufig nur 10 bis 15 m breite Sneeifen von verschiedener Länge; im allgemeinen sind in ebenerem Gelände auch die diamantführenden Streifen ausgedehnter, aber weniger reich, wäh- rend im kupierten Pomonagebiet fabelhaft reiche kleine Nester mit großen tauben Arealen wechsein. Die zunächst bekannt gewordenen Funde in der Nähe Lüderitzbuchts liegen alle westlich des Wandor- dünengürtels, welcher, an der Elisabethbucht nabe dem Meere beginnend, bei Kilometer 18 bis 21 die Eisenbahn schneidet und dann an der Bootsbucht etwa 20 km nördlich Lüderivbucht wieder unmittelbar ans Mcer tritt. Dieser westlich der Dünen liegende Teil der Küstenwüfte steigt vom Meeresspiegel aus rasch an und er- reicht in einzelnen Kuppen bis zu 200 m absoluter Höhe. Die Diamantvorkommen liegen in sehr verschiedenem Niveau bis zu 150 bis 180 m über dem Meere (z. B. auf dem der Regierung gehörigen Block), andere wieder nur wenig über Null (z. B. östlich der Elisabethbuchts- Ob noch jetzt vom Meer Diamanten angesvült werden, ist nicht sicher; in größerer Menge wohl kaum, denn das wäre wahrscheinlich bereits de- obachtet. Auffällig ist aber, daß die Achatgerölle, welche Lotz möglicherweise als Begleitmineralien der Diamanten ansieht, noch jetzt massenhaft vom Meer ausgeworfen werden, so unmittelbar bei Lüderitzbucht im Roberthafen, an der Flamingo-