W 1043 20 insel, auf Plumpudding Island und an vielen anderen Punkten der Küste. Südlich der Elisabethbucht gibt es keinen zu- sammenhängenden Wanderdünengürtel mehr. Nur einzelne kleinere Wanderdünengebiete finden sich hier und da. Hier streichen langgestreckte Täler ziemlich parallel zur Küste; in ihnen kommen die Diamanten häufig — wie weiter nördlich — gleichfalls mit ähnlichen Kiesen vergesellschaftet vor; bisweilen liegen sie aber auch fast ohne Begleitmineralien höchstens mit eckigem Quarz- schutt und wenige Zentimeter mächtigem Feinsand vermischt auf dem nackten Felsuntergrund, so daß sie buchstäblich zusammengefegt werden können. Im Pomonagebiet sind die größten Steine ge- funden worden, solche von 2 bis 3 Karat sind bhäufiger, der größte Diamant, den ich gesehen bhabe, war ein Oktaeder von reichlich 9 Karat umd gelblicher Farbe. Auch bei diesen südlichen Vorkommen ist die Höhenlage sehr wechselud; im Pomonagebiet maß ich zwischen 5 und 100 m, östlich Sinclairs Island von 30 bis 100 m über Null. Nach Osten zu schließt sich etwa vom Bogenfels und weiter südlich bis zum Orange eine flachwellige Hochfläche an, die zum größten Teil aus jungen Mergeln, Schiefertonen, Sand- steinen, Kiesen und Sanden aufgebaut ist. An einzelnen Punkten, wo diese jüngeren Schichten auftreten (z. B. beim Bogenfels) finden sich reich- lich marine Fossilien, nach Angabe von Merensky lassen sie sich als zur Kreide gehörig bestimmen, womit dann diese Horizonte der Kreide zuzurechnen wären. Bei Buntfeldschuhhorn liegen an den Ausbissen des Kreidesteilabfalls reichlich Achat- gerölle, die zweifellos diesen Schichten entstammen, westlich vorgelagert finden sich da ergiebige Dia- mantfelder. Die Lagerstätten bei Lüderitzbucht werden von Augengneis, Hornblende= und Glimmerschiefer unterlagert, in die Granite intrudieren. Auch dunkle Eruptivgesteine noch nicht näher bestimmter Zugehörigkeit treten neben diesen Graniten durch- setzend auf. Etwa von Pomona an unterlagern Schiefer, Sandsteine, Kalke verschiedener Natur die Diamantvorkommen und geben den südlichen Feldern jenes schon erwähnte ausgesprochene Nord-Süd-Streichen. Verschiedenartige Porphyr-= gänge durchsetzen das Gestein. Bisher sind in den Diamantgebieten keine Kimberlite oder ähn- liche Eruptivgesteine gefunden, die als Mutter- gestein der Diamanten in Frage kommen könnten. Immerhin ist aber bei der riesigen Ausdehnung des Gebietes — die nördlichsten und südlichsten Felder liegen 260 km auseinander und die östlichsten Felder nahezu 20 km vom Meer entfernt — sehr wohl möglich, daß irgend- wo eine oder mehrere Kimberlitröhren stecken. Zumal diese Röhren erfahrungsgemäß nur einen relativ geringen Durchmesser besitzen und weicher als das Nebengestein sind — die Kimberleymine hat etwa 350, De Beersmine etwa 400, Jagers- fonteinmine etwa 500, Du Toitspommine etwa 600 m und die Premiermine etwa 1 km größten Durchmesser — und daher sehr wohl unter Sanddünen und jungen Ablagerungen in Senken der Küstenwüste oder auch unter den erwähnten Kreideablagerungen verborgen sein könnten. Gegen den Ursprung aus einer pri- mären Lagerstätte spricht die wechselnde Größe der Diamanten, die nach Pomona hin entschieden stark zu-, dann aber wieder abnimmt. Oder man müßte wechselnde Richtung der Meeresströmungen in den jüngeren geologischen Epochen annehmen. Eingehendere systematische wissenschaftliche Studien werden jedenfalls über die Größenverteilung der- Diamanten noch Klarheit schaffen, unsere bis- herigen Kenntnisse erlauben m. E. weittragende Schlüsse noch nicht. Mit Sicherheit läßt sich aber sagen, daß diese Diamantvorkommen mit den weiter im Innern des Namalandes befindlichen Blaugrundröhren bei Gibeon und Berseba nichts zu tun haben. Ein direkter Ost-West-Transport von dort ist nach den jetzigen Niveauverhältnissen gänzlich ausgeschlossen. Ebensowenig finden sich Spuren alter Flußläufe, die vom Innern in die Küstenwüste und durch diese zu den jetzigen Lager- stätten führen. Im Fischflußgebiet habe ich die Bandachate auch nicht beobachtet. Auch den Winden kann bei dem Transport der Diamanten nur untergeordnete Bedeutung beigemessen werden. Sie vermögen wohl erbsengroße Steine zu be- wegen, aber über hundert Kilometer und mehr (und um solche Entfernungen handelt es sich) transportieren auch die Sandstürme des Sommers nur Feinsand und diesen häufen sie dann zu Flugsanddünen auf. In dem Flugsand sind aber