W 1047 20 greifend zur Ausführung bringen konnte. Von der Seite der Konkurrenz wurde immer wieder zur Herabsetzung der Vorkommen gesagt, es seien Alluvial dig. gings. Nun — auch solche können einen bedeutenden Einfluß auf den Weltmarkt ge- winnen, es sei nur an die Goldwäschereien in Kalifornien, in sibirischen Flüssen und an die Goldseifen Alaskas erinnert. Auch die Kleinheit der Diamanten wurde als Hindernis für ihre Marktfähigkeit angeführt, gerade das Gegenteil hat sich aber gezeigt. Die ¼ bis 1 karätigen Steine werden sehr gern gekauft. Außerdem sind häufiger Steine von 1 bis 2 Karat, vereinzelt auch noch größere gefunden und werden bei systematischem Nachsuchen jedenfalls noch öfter auftreten. Ein Vorkommen wie dieses, das innerhalb eines Jahres trotz schwieriger klimatischer Umstände auf 260 km Längserstreckung nachgewiesen wurde, hat jedenfalls Aussicht längere Jahre auszuhalten. Bisher ist erst der kleinere Teil der Lagerstätten in Ausbeutung begriffen; in dem für die Kolonial= gesellschaft gesperrten Gebiet harren noch Millionen-= werte der Hebung. Natürlich ist eine Berechnung solcher Vorkommen immer eine mißliche Sache und die von fachmännischer Seite abgegebenen Schätzungen sind nur Näherungswerte. Wie im geologischen Teil ausgeführt wurde, liegt aber die Entdeckung einer primären Lagerstätte durchaus nicht außer dem Bereich der Möglichkeit. Dazu werden systematische Untersuchungen auch nach Erschöpfung der obersten Kiesschicht unter dieser an manchen Stellen noch andere, wenn auch ärmere Horizonte erschließen. Unterschätzt worden sind allerdings vielfach die Produktionskosten; so niedrig wie sie anfangs waren, sind sie schon heute meist nicht mehr, da das Auslesen der reichsten Stellen ziemlich rasch vor sich geht. Sie werden auch noch weiter steigen, je entfernter die bearbeiteten Lagerstätten von Lüderitzbucht liegen, da der Nachschub auf dem Landwege bald sehr teuer, wenn nicht unmöglich wird, und auch auf dem Seewege viele Schwierigkeiten, die in der Unwirtlichkeit des Ozeans ihre Ursache haben, zu überwinden sind. Die bedeutendsten Gruppen, welche zur Zeit Diamanten färdern, sind: 1. Die Koloniale Bergbaugesellschaft, hervorgegangen aus den Schürffeldern des Bahn- meisters Stauch. 2. Der Fiskus, welcher zur Zeit auf den von ihm belegten Kolonialfeldern und dem ersten Block abbaut (Diamanten-Pachtgesellschaft). 3. Die Deutsche Diamanten-Gesell- schaft, welche das gesamte für die Deutsche Kolonialgesellschaft gesperrte Gebiet bearbeiten wird. Sie ist erst in allerletzter Zeit an der Förderung mitbeteiligt. 4. Die Colmanskop Diamond Mines Ltd., eine Umgründung der alten Kolmanskopgesellschaft, welche die Mehrzahl der Schürfkreise, die sich in Händen von Lüderitzbuchter Bürgern befanden, umfaßt. Dazu kommen noch eine Anzahl kleinerer Gesellschaften wie Windhuk, Germania, Zillertal, G. F. Schmidt, Weiß u. a., die teilweise schon abbauen oder im Begriff sind, ihre Schürfkreise in Bergbaufelder umwandeln zu lassen. Die Gesamtförderung betrug in Karat ( 204 meh: Oktober 1908 6 263 November 1908 8259 Dezember 1908 9330 Viertes Kalender- Vierteljahr 1908. 23 852 Januar 1909 15 126 Februar 1909. 15 510 März 1909. 22 803 April 1909. 30 592 Mai 1909 33 309 Juni 1909 37 554 Juli 1909 ..15333 Januar — 31. Juli 1909 200227 Insgesamt 224 079) Sie zeigt also noch eine ständige Aufwärts— bewegung und wird erst, nachdem alle Gesell— schaften in eine regelmäßige Förderung eingetreten sind, stabilere Werte aufweisen. Die Qualität der Steine ist ausgezeichnet; ihre Größe sehr *) In den Förderziffern nicht enthalten sind das Gewicht der Diamanten, die beim Schürfen gewonnen wurden. Dies sind, soweit nachgewiesen, 33 709 Karat, wovon allein 24 553 Karat auf das Pomonagebiet entfallen.