W 1099 behalten bleiben müssen, die Initiative zu er- greifen und noch viel mehr Geld anzulegen, selbst à konds perdu, in einem Unterfangen, das ich bisher nur als ein Experiment großen Stiles bezeichnen kann. Bei dem Weltverbrauch von 16 Millionen Ballen — 8 Billionen Pfund, macht ein d Preis-Unterschied für die ganze Welt 8 Billionen Pennies oder die enorme Summe von 32 000 000 L (640 000 000 /1) im Jahr aus. Was sind einige Hunderttausend K&, die die Interessentenkreise für dieses Produkt auszugeben haben, verglichen mit diesem ungeheuren Betrag, der der Welt nicht nur durch die natürlichen Verhältnisse auferlegt wird, sondern den man auch durch künstliche Maßnahmen der Produzenten von ihr erpreßt oder zu erpressen versucht. Wie groß diese Summe ist, können Sie daraus ersehen, daß dieser 1d im Endergebnis mehr ausmacht als die gesamte Goldausbeute der Randminen, die sich jetzt auf ungefähr 30 000 000 K im Jahre beläuft. Ich betrachte es deshalb als meine Aufgabe, diesen Punkt noch einmal hervorzuheben und Sie besonders darauf aufmersam zu machen, wie wichtig es ist, nicht nachzulassen in unseren Be- strebungen, die eine der größten Taten auf dem Wege der Zivilisation bezwecken, sondern hierin rüstig fortzufahren. So wie ich unsere deutschen Spinner und Kaufleute kenne, glaube ich ver- sprechen zu können, daß sie mit Ihnen in Er- füllung dieser Aufgabe Hand in Hand gehen werden. Ich hatte eine Gelegenheit, für die ich sehr dankbar war, vor der African Society in London über die gemeinschaftlichen Interessen und die Solidarität zu sprechen, die zwischen England und Deutschland in fast allen kolonialen Fragen bestehen. In London habe ich mehr die gemein- schaftlichen Interessen betont, welche die Regie- rungen in ihren Angelegenheiten zu berücksichtigen haben. Hier kann ich nur wiederholen, daß diese Solidarität auch für eine große Anzahl kauf- männischer Fragen besteht. Es ist dies der in- teressanteste Punkt, den ich hier vor Ihnen zu erörtern hatte. Ich hege den Wunsch, daß meine Ausführungen von Ihnen in dem Geiste aufge- faßt werden, in dem sie gemacht worden sind, im Interesse der gegenseitigen Unterstützung und Ver- ständigung; ich hoffe mit Ihnen die Zeit zu erleben, wo wir uns gegenseitig zu einem nam- haften Erfolg werden beglückwünschen können. Die neue Kolonialbahnvorlage. Dem Reichstage ist soeben ein Nachtragsetat zugegangen, der unter anderem die ersten Raten für eine Ergänzung des fiskalischen Bahn- netzes in Ost= und Südwestafrika fordert. Ostafrika. Die Usambarabahn, Anfang der neunziger Jahre als Privatunternehmen begonnen, aber bald vom Fiskus übernommen, ist nur sehr langsam ins Innere vorgedrungen. Sie verdankt ihr Ent- stehen dem Plane, den Indischen Ozean durch einen deutschen Schienenstrang mit dem Viktoriasee zu verbinden, hat sich aber bisher mit der be- scheideneren Aufgabe begnügen müssen, erst Ost-, dann auch Westusambara und schließlich noch das Paregebiet zu bedienen. Die Gleisspitze hat wiederholt, und zwar in Muhesa (Kilometer 40), in Korogwe (Kilometer 84) und in Mombo (Lilo- meter 129) längeren Aufenthalt gehabt, während- dessen die Bauarbeiten vollkommen ruhten, und ist jüngst in Buiko (Kilometer 174) angekommen. Jetzt wird der Usambarabahn eine größere Aufgabe gewiesen: sie soll in ihrer Länge un- gefähr verdoppelt werden und damit bis Moschi (Kilometer 347) gelangen, um das Bergland am Kilimandscharo und am Meru mit seinen reichen Entwicklungsmöglichkeiten für Kaffeebau, Sisal-, Baumwoll= und Kautschukkultur, Viehzucht und andere Produktionszweige zu erschließen. Die Endstation Moschi wird spätestens am 1. April 1913 eröffnet werden können. Die Bau- kosten sind — mit Einschluß von 1 500 000 /(4 für den Ausbau des Hafens von Tanga — auf 13 750 000 “ veranschlagt und sollen durch eine Schutzgebietsanleihe aufgebracht werden. Die Pächterin der Stammstrecke hat sich verpflichtet, den Betrieb der ganzen Linie Tanga — Moschi zehn Jahre lang zu Bedingungen zu führen, die dem Schutzgebiete im ungünstigsten Falle nur einen verhältnismäßig geringen Zuschuß zum An- leihedienst des Anlagekapitals der Usambarabahn auferlegen, einen Zuschuß überdies, der in den