G 1105 e.0 Die Berichte aus Oberägypten lauten nicht ganz so ungünstig; doch hat auch hier die Ernte unter denselben Ursachen gelitten. Außerdem muß bei Oberägypten die Verminderung der Anbaufläche in Rechnung gezogen werden. Die Erträge bei der Entkörnung sind sowohl in Ober= als auch in Unterägypten sehr ungleich- mäßig und 1½ bis 3 v. H. geringer als im Vor- jahr. Alles in allem kann nach den bisher vor- liogenden Berichten die Ernte dieses Jahres auf otwa 6 250 000 bis 6 500 000 Kantar geschätzt werden. (Bericht der Alexundria (icenernl Produce Associatiem vom 4. November 1909.) Aussichten der indischen Baumwollernte 1909/10.) Das zweite Memorandum über die gesamte indische Baumwollernte für das Jahr 1909/10, welches unter dem 21. Oktober d. Js. veröffent- licht ist, behandelt die Früherute und von der Späternte soviel, als bis Ende September d. Js. zur Aussaat gekommen ist. Das gesamte mit Baumwolle bepflanzte Arcal beläuft sich nach den bisher eingegangenen Be- richten für ganz Britisch-Indien auf 18722000 Acres gegen eine auf 16 990 000 Aeres richtig gestellte Anbaufläche in der entsprechenden Zeit des Vorjahres, was einer Zunahme von 10 v. H. gleichkommt. Baumwollanbaufläche nach dem Stande vom Oktober 1909/10 1908,09 1907 08 Flächen in 1000 Acres Provinzen und Staaten Bombay, einichl. der Ein- goborenenstaaten, und Baroda 5192 1595 5276 Zentralprovinzen u. Berar 1220 4176 4429 Madras, einschl. der Ein- geborenenstaaten 117 699 684 Punjab, einschl. der Ein- geborenenstaaten 1568 13741 1155 Vereinigte Provinzen. 1185 1347 1100 Sind, einschl. der Einge- borenenstaaten. 245 275 2s18 Burma 202 207 198 Bengalen 62 59 65 Ostbengalen und Assam 98 97 59 Nordwestliche Grenzprovinz 42 42 48 Ajmer-Merwara . .. 45 40 39 Hyderabad. 3306 2652 2971 Zeutral-Indien 1010 984 1002 Rajputang. . 160 404 421 Mysorr 69 39 15 Zusammen 18722 16990 17710 — *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1909, Nr. 19, S. 900 ff. Baumwollfelder folgende Angaben, Die einzigen Provinzen, die eine Abnahme der Anbaufläche zeigen, sind Sind (11 v. H.) und Burma (2,4 v. H.). Die Witterungsverhältnisse sind im allgemeinen günstige gewesen und die Ernteaussichten werden als ziemlich gut bis gut bezeichnet. Im einzelnen enthalten die Berichte aus den Provinzen über die Größe und den Stand der wobei den Namen der Provinzen oder Staaten der Prozent- satz, mit dem sie an der Gesamtbaumwollfläche Britisch-Indiens beteiligt sind, in Klammern bei- gesotzt ist. Bombay (28,8 v. H.) und Baroda (3 v. H.). Das Arceal der Frühsaat, die nur im Dekkan an- gebaut wird, wird jetzt zu 1562000 Acres ge- meldet, davon 19000 Aeres in den Eingeborenen- staaten. Diese Fläche weist gegen die entsprechende vorjährige Schätzung eine Zunahme um 16 v. H. auf. Die Saison ist günstig gewesen. Der Saaten- stand wird als ein ausgezeichneter für Kandesh und sonst im allgemeinen als gut bezeichnet. Für die Spätsaat liegen nur unvollständige Berichte vor, da die Aussaaten in Karnatak noch an- dauerten. Nach dem Stande vom 1. Ofktober d. Is. wird die gesamte Anbaufläche auf 3630000 Acres geschätzt, davon 2367000 Acres in den Eingeborenenstaaten und Baroga. Hieraus ergibt sich gegen die entsprechende vorjährige Schätzung eine Zunahme um etwa 12 v. H. Ju Gujarat sind die Witterungsverhältnisse günstig gewesen und die Saat bietet überall gute Aus- sichten. In Karnatak haben die heftigen Regen stellenweise die Saat vernichtet; doch verspricht die junge Saat einen guten Ertrag. Die Zentralprovingen und Berar (22 v. H.) weisen eine Gesamtanbaufläche von 4220000 Acres auf, davon 1220000 Acres in den Zentralpro- vinzen und 27998.000 Acres in Berar, gegen 4176000 Acres im Vorjahre, wovon 1158000 Acres auf die Zentralprovinzen und 3 018 000 Acres auf Berar entfielen. Dies bedeutet gegen das Vorjahr eine Zunahme um 1 v. H. Die Aussaat hat sich zwar infolge des späten Eintritts des Monsiuns verzögert, der Eintritt des Regens gestaltete indessen die Verhältnisse günstiger und die Pflangen keimten im allgemeinen gut. Das zeitige Aufhören des Regenfalls im August er- leichterte die Reinigungsarbeiten auf den Feldern und die günstigen Regenfälle im Spätangust und Anfang September wurden dann auch wieder rechtzeitig unterbrochen. In der zweiten Hälfte des September trat dann zur Zeit der Blüte der Pflanzen wieder günstiger Regen ein. Die Aus- sichten sind sohr gute und nach dem gegenwärtigen Stande hofft man auf eine Erhöhung des Ertrags um 34 v.H. gegenüber dem Ergebnis des Vorjahres.