22 200 von Milch-, Zug= und Schlachtvieh durch Kreuzung mit den von Buea zu liefernden reinblütigen Allgäuer Bullen. Der sachgemäße Ausbau dieser Einrichtung bedingt für ihren rationellen Betrieb als not- wendige Folge die Anlage eines vollständigen landwirtschaftlichen Betriebes mit dem Anbau von Futtergewächsen, Körnerfrüchten usw. und wird damit zur Grundlage einer landwirt- schaftlichen Versuchsstation, deren Produkte nach Fertigstellung der Bahn, in Verbindung mit der Anlage geeigneter Weideflächen zur Aufnahme der späteren Viehtransporte, in Duala und dem ganzen Küstengebiete leichten und guten Absatz finden werden. Abgesehen von der Schaffung dieser direkten Werte wird aber die größte Be- deutung dieser Anlage bestehen in ihrer Einrich- tung als Ackerbauschule für Eingeborene und dem dadurch ausgeübten Einfluß auf die im allgemeinen rührige Bevölkerung dieses Bezirkes, die schon jetzt mit ihren primitiven Werkzeugen Ackerbau in verhältnismäßig großer Ausdehnung betreibt. 7DP Togo. Vom Bau der Hinterlandbahn. September 1909.7) Der Zustand der Bauarbeiten war Ende September folgender: Die Erdarbeiten zur Herstellung des Bahn- körpers waren bis Kilometer 59,9 mit geringen Ausnahmen fertig und bis Kilometer 106,2 in Angriff genommen. Im ganzen war eine fertige Planumslänge von 82,45 km vorhanden, gegenüber 77,15 km im vorhergehenden Monat, so daß sich für den Monat September eine Gesamtleistung von 5,3 km gegenüber 10,48 km im August ergibt. Der Grund zu der bedeutend geringeren Leistung liegt in der Hauptsache in dem durch das Umziehen mehrerer Schächte nach entfernteren Arbeitsstellen aufgewandten Zeitverlust, ganz abgesehen davon, daß die im September fertiggestellten Strecken hin und wieder umfangreichere Erdarbeiten erforderten. Die Brücken und Durchlässe waren bis Kilo- meter 70 im wesentlichen fertig. Auf der Strecke bis zur Hahobrücke sind drei weitere kleine Bau- werke in Arbeit. Der Aushub der Baugraben der Hahobrücke in Kilometer 76,1 (10 m l. W. mit eisernem Uberbau) hat nicht in erhoffter Weise gefördert “ Ugl. „D. Kol. Bl.“ 1909, S. 1001. werden können, da unregelmäßig auftretende Hochwasser häufiger zur Unterbrechung der Arbeiten zwangen. Die Arbeiten werden fortgesetzt. Der Zustand der Agbatobrücke in Kilometer 77,95 (12 m l. W. mit eisernem Überbau) ist derselbe geblieben. Die Widerlager bedürfen zu ihrer Fertigstellung noch der Aufbringung der Kiesabschlußleisten. Wegen der Montage der Lilibrücke in Kilo- meter 51,2, die bis zum Schluß des Berichts- monates dauerte, haben die Gleisarbeiten unter- brochen werden müssen, so daß Ende September die Gleisspitze noch in Kilometer 51,2 war. Diese Station ist auch die Grenze der ersten, aus Küstensand bestehenden, etwa 10 cm starken Bettungslage. Die Sandbettung ist in der vor- schriftsmäßigen Stärke von 25 cm bis Kilometer 24 und in der Strecke von Kilometer 34 bis Kilo- meter 40 eingebracht. Seit längerer Zeit wird aus dem westlich der Bahnstrecke etwa bei Kilometer 40,3 liegenden Gneisfelsen Bettungsschotter von Hand geschlagen. Mit der Verteilung und dem Einbringen der bis jetzt hergestellten Schottermengen ist begonnen worden, und zwar wird zunächst die Strecke von Kilometer 40 ab nordwärts mit ihm versorgt. Weitere Schottergewinnungsstellen sind bei Kilo- meter 51 und Kilometer 68 eingerichtet. Die jetzt herausgesandten Schottermaschinen sollen bei Kilometer 51 aufgestellt werden. Augenblicklich werden hier die Vorbereitungen zum Aufstellen derselben getroffen, ferner wird ein Vorrat von Steinen gesprengt, die zur Weiterverarbeitung durch die Maschinen vorher in eine bestimmte Maximalgröße gebracht sein müssen. Das Verlegen der Telephonleitung ist weiter betrieben worden. Am Schluß der Berichtszeit war die Station Tsewie erreicht. Die Brunnenbohrung in Lilikovrhe ist mit Erfolg zu Ende geführt. Das Bohrloch hat eine Tiefe von 40 m erreicht. Die angestellten Pump- versuche haben eine befriedigende Ergiebigkeit ge- zeitigt. Die Bohrkolonne ist im Umzug nach Amakpaphe, der nächsten, nördlich des Haho ge- legenen Wasserstation begriffen. Anfang September waren 2297 Pflicht- arbeiter bei den Bahnbauarbeiten beschäftigt. Am 6. September kamen 160 Manguleute, am 14. September 275 Sokodeleute und am 16. Sep- tember 100 Atakpameleute neu hinzu. Am 6. September kamen 50 Atakpameleute, am 24. September 100 Atakpameleute und am 27. September 200 Manguleute nach Ablauf ihrer sechsmonatigen Vertragszeit zur Entlassung, so daß am Ende des Berichtsmonates insgesamt 2482 Pflichtarbeiter vorhanden waren. Außer ihnen waren 1362 freiwillige Arbeiter beschäftigt,