27 20 Zum großen Schaden der Züchter trat infolge der Preisspekulationen in Italien ein großer Preisrückgang ein. Der Preis für das Kilo frischer Kokons belief sich durchschnittlich auf 13 Piaster Gold gegenüber 18 Piaster im Vorjahre. Dementsprechend brachte auch der Seidenzehnt in sämtlichen Provinzen trotz der guten Ernte nur 108 861 Ltq. gegenüber 127 938 Ltq. im Vorjahre. Nachrichten aus Brussa zufolge sind dort 1900000 kg frischer Kokons gegen 1400000 kg im Vorjahre auf den Markt gekommen. Die Ausfuhr aus Brussa und Ismidt in das Ausland gestaltete sich für 1908/09 41907/08) folgendermaßen: Einheimische Samen 455909 (222953) Unzen, trockene Kokons 55 177 (69 415) kg, vrohseidene 609 886 (528 458) kg, Flockseide 238 812 (281 438), durchlöcherte Kokons 57901 (47 128) kg, Abfälle 375 891 (218 335) kg. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Ronstantinopel.) Erdnußernte Britisch-Indiens 1909/10. Bisher wurde nur ein Memorandum über die Erdnußernte Britisch-Indiens im Januar oder Februar publiziert. Nach Anordnung der indischen Regierung soll außerdem in Zukunft im Oktober ein vorläufiges Memorandum veröffentlicht werden. Das vorliegende Memorandum vom 28. Ok- tober 1909 enthält keine Schätzungen bezüglich des Ertrages an Erdnüssen. Die Präsidentschaft Madras, die in früheren Jahren keine Schätzung der Anbaufläche gab, bat dies in der Saison 1909/10 getan; ein voll- ständiger Vergleich mit den Vorjahren ist daher nicht möglich. Madras, das gewöhnlich mit 70,8 v. O. an der Gesamtanbaufläche Britisch- Indiens beteiligt ist, weist gegenwärtig einen Anteil von nicht ganz 57 v. H. auf. Einen Rück- gang weisen übrigens auch Burma und namentlich Bombay auf. Das gesamte Areal wird auf 666 900 Acres angegeben. Die Berichte über den Saatenstand lauten im allgemeinen günstig. Die Anbaufläche vergleicht sich nach der Ok- toberschätzung mit den Vorjahren, wie folgt: Provinzen 1909/10 W* 1907/08 Madras 378 600 — — Burma 171 300 239 600 137 000 Bombay 117000 133 000 129 000 Total 666 900 — — Aus den einzelnen Berichten aus den Pro- vinzen, denen der Prozentsatz, mit welchem sie an der Gesamtanbaufläche Britisch-Indiens beteiligt sind, in Klammern beigesetzt ist, mögen noch folgende Angaben Platz finden: Soweit Berichte aus Madras (70,8 v. H.) eingegangen sind, wird für die Raiyatwaridörfer bis Ende September eine Anbaufläche von 368 900 Acres gemeldet. Die Nichtraiyatwari- dörfer melden eine Gesamtanbaufläche von 9700 Acres. Da es das erste Mal ist, daß Madras im Oktober einen vorläufigen Bericht erstattet, so fehlt es an den entsprechenden Vergleichszahlen für die Vorjahre. Die Gesamtanbaufläche für das Jahr 1908/09 wurde im Januar 1909 auf 681 600 Acres für die Raiyatwaridörfer und auf 11 500 Acres für die Nichtraiyatwaridörfer an- gegeben. Der Saatenstand wird zur Zeit im allgemeinen als ziemlich günstig bezeichnet. Burma (15,7 v. H.). Die Haupterdnußdistrikte haben ein Areal von 171 300 Acres mit Erd- nüssen bestellt. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 28,5 v. H. Der Rückgang ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß die nie- drigen Preise des Vorjahrs den Anbau nicht recht lohnend erscheinen ließen, außerdem aber die ungewöhnlich heftigen Regen eher zu anderen Kulturen ermunterten. Die stehende Ernte ist in gutem Zustand und die Aussichten sind günstige. In der Präsidentschaft Bombay (13,5 v. H.), deren Schätzungen bis zum 1. Oktober reichen, wird die in den britischen Bezirken besäete Fläche auf 83 400 Acres und diejenige der Eingeborenen- staaten auf 33 600 Acres geschätzt. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich eine Abnahme von 12 v. H. Es ist indessen zu berücksichtigen, daß die Berichte noch nicht vollständig eingegangen sind. Die Frühregen waren günstig. Die Ernte steht gut in Kandesh und West-Deccan. In Ost-Deccan litt die Saat durch die anhaltende Trockenheit im Juli und August, doch verbesserten die späteren Regen die Aussichten erheblich. In den Ein- geborenenstaaten wird der Saatenstand als ziemlich gut bis gut bezeichnet. Der Lissaboner KahüomarRht im November 1909.) Wie in den beiden vorhergehenden Monaten, so ist auch im November das Kakaogeschäft in Lissabon lebhaft gewesen. Die Nachfrage hat unverändert angehalten und die starke Zufuhr aus S. Thomé hat gleich Abnehmer gefunden. Der Preis ist nach geringen Schwankungen fest auf 38500 Reis geblieben. *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1909, S. 1107.