GW 131 20 #T uchtamtlicher Teil S#LEL Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. (Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) Deutsch-Südwestafrika. Aus dem Ambolande. Nach Mitteilungen aus Deutsch-Südwestafrika herrscht unter den Ovambos Lungenentzündung, Durchfall und Malaria. Das Gouvernement in Windhuk hat deshalb als Heilmittel Kalomel, Opium-Tanin und Chinin übersandt. Auf ein Schreiben des Missionars Kalle Koivn aus Uukuambi, nach welchem dort bereits wiederum Hungersnot unter den Eingeborenen herrscht, die voraussichtlich noch größer werden wird, sind vom Gouvernement 1500 kg Reis dorthin abgeschickt worden. 7" 2 Togo. Die Aufforstungsarbeiten am baho. Forstassessor Metzger in Lome.“) (Mit einer Kartenskizze.) Während im Jahre 1907, dem Gründungs- jahre der Aufforstung am Haho und Baloe, der Schwerpunkt der Arbeiten auf der Erbauung von Unterkunftshäusern, auf der Anlage von Pflanz- gärten und auf der Erziehung von Pflanzen ruhte, galt es im Jahre 1908/09 zunächst, die erzo- genen Pflanzen auf ihren dauernden Standort ins Freiland zu bringen. Das Gelände hierzu war bereits größtenteils in den ersten Monaten des Jahres 1908 durch Entfernung des Gras- wuchses und durch Graben von Pflanzlöchern vorbereitet worden, immerhin aber nahmen diese Arbeiten noch den April und nahezu den ganzen Mai 1908 in Anspruch. Bezüglich der Lage der aufgeforsteten Fläche ist zu bemerken, daß der Fluß Haho, kurz bevor der Baloe in ihn mündet, einen scharfen Kreis- bogen beschreibt. (Vgl. die anliegende Karte.) Die von diesem Bogen eingeschlossene Fläche wurde aufgeforstet. Die Sehne, welche diesen Kreisbogen nach Norden zu abschneidet, hat eine Länge von 1500 m. Die miteelsenkrechte Ent- fernung von der Sehne bis zum Uferwald des Von *) Ein Auszug aus dem nachstehenden Bericht ist bereits in der „Denkschrift über die Entwicklung der Schutzgebiete im Jahre 1908/09“, Teil D, erschienen. Haho ist 325 m lang, bis zum Haho-Ufer ist sie 825 m lang. An dieser Stelle ist der Haho- Uferwald also 500 m breit. Die durchschnittliche Breite des Haho-Uferwaldes längs des ganzen Kreisbogens beträgt 200 bis 300 m. Zwei Gründe waren für die Wahl dieser Fläche als Angriffsfläche zur Aufforstung maß- gebend. Einmal um an den Wald anzuschließen, welcher sich längs des Haho hinzieht und durch Aufforstung der von diesem Bogen eingeschlossenen Baumsteppe den Uferwald zu einem Waldkom- plexe zusammenzuschließen, so daß dadurch schon mit Beginn der Aufforstung eine größere zu- sammenhängende Waldfläche geschaffen wird. Als zweiter Grund war bestimmend, daß an dieser Stelle der Schutz gegen die alljährlich in der Trockenzeit stattfindenden Grasbrände bedeutend erleichtert ist insofern, als nur eine Seite, näm- lich die gegen die Baumsteppe liegende Seite der aufgeforsteten Fläche, also die Sehne des Kreis- bogens, zu schützen ist. Die Übrigen Seiten ge- nießen den durch den Flußlauf bzw. dessen Uferwald gebildeten natürlichen Schutz. Bei dieser Gelegenheit möge gleich kurz erwähnt werden, daß nach dieser einen offenen Seite der Schutz gegen das Eindringen von Grasbränden nach den Kulturen in sehr einfacher Weise aus- geübt wird, indem zu Beginn der Trockenzeit das gegen die Kultur anliegende Gelände bei gutem Wind, d. h. bei Wind, der von der Kultur abstreicht, gebrannt wird. Alsdann vermag das weiter im Norden von Jägern angezündete Grasfeuer über die bereits gebrannte Fläche nicht vorzudringen, somit bleibt die kultivierte Fläche geschont. Die klimatischen Verhältnisse des Aufforstungs- gebietes sind im wesentlichen bekannt, soweit wir eben über die allgemeinen Grundzüge des Klimas Süd-Togos orientiert sind. Eine genane Kenntnis über die Regenverhältnisse des Auf- forstungsgebietes wird erst durch die seit Februar 1908 begonnenen Regenmessungen erhalten werden. Der Boden stellt der Hauptsache nach ein Verwitterungsprodukt von quarzreichem Gneis dar; er ist auf der aufgeforsteten Fläche teilweise von sandig-lehmiger, teilweise von lehmigssan- diger Beschaffenheit. An einigen kleinen Stellen tritt auch nackter Fels zutage. An verschiedenen Stellen zeigen sich Anfänge zur Bohnerzbildung. 4