W 136 20 zu kultivieren, namentlich deshalb nicht, weil er in der Trockenzeit die Blätter abwirft, somit eine dauernde Bodenbeschattung nicht ausübt. Und gerade in der Trockenzeit ist natürlich für unsere aufgeforstete Baumsteppe eine Beschattung des Bodens unerläßlich, wenn wir einen der durch die Aufforstung angestrebten Zweck erreichen wollen, nämlich eine günstige Einwirkung auf den Wasserstand der Flüsse. Ein weiterer Vorteil der Mischung wäre, daß der Tiek durch die Khaya, welche den Charakter einer Schattholzart trägt, voraussichtlich in die Höhe getrieben wird, weniger Seitenäste ansetzt, wozu er namentlich in der Jugend sehr viel Neigung hat, somit astreinere und daher wertvollere Stämme ausbildet. Unmittelbar anschließend an die kleine Fläche Mischkultur von Khaya Klainü# und Tectona grandis wurde Erythrophloeum guineense ge- pflanzt. Zur Zeit der Herausnahme der jungen Pflanzen aus den Saatbeeten zur Verpflanzung ins Freiland (Juni 1908) war die Entwicklung der ein- zelnen Pflanzen eine ganz verschiedene. Während einzelne Pflanzen eine Höhe von 1 m und darüber erreicht hatten, waren andere nur 15 bis 20 cm hoch. Die Durchschnittshöhe der Pflänzlinge betrug 60 cm bei einem Stammumfange von 2 bis 3 cm. Diese so sehr verschiedene Ent- wicklung der jungen Pflanzen beruht auf der un- regelmäßigen Keimung des Samens, welche sich über ein halbes Jahr und noch länger hinaus- zieht. Der Verpflanzung dieser Holzart folgte ein dreiwöchiges Aussetzen des Regens, was um so schädlicher war, als der Boden zur Zeit der Verpflanzung an sich schon ziemlich trocken war. Die Folge davon war, daß wenige Wochen nach der Verpflanzung viele Pflanzen, insbesondere die schwächeren, eingingen. Stellenweise beträgt der Verlust 50 v. H., stellenweise 10 bis 20 v. H.; der Durchschnittsverlust ist 30 v. H. Später, in der eigentlichen Trockenzeit, nachdem die Pflanzen angewachsen waren, also in der Zeit von De- zember bis März, ist kaum eine Pflanze ein- gegangen. Die davongekommenen Pflanzen haben sich gut entwickelt, stehen sehr frohwüchsig, sind durchschnittlich 1,2 m hoch und haben einen Stammumfang von 6 bis 8 cm am unteren Ende. Im Gegensatz zu Khaya bildet Erythro- phloeum guincense nicht schon in der ersten Ingend einen unverzweigten geraden Stamm aus, sondern setzt reichlich Seitenäste an. Bei der an- gewendeten Pflanzweite von 2: 2 m würde diese Holzart bald in Schluß treten, so daß bald eine dauernde Bodenbeschattung erzielt und der Gras- wuchs hintangehalten würde. Anscheinend aber läßt sich Erythrophloeum guineense nicht so sicher ohne wesentliche Verluste verpflanzen wie Khaya Klainii. Dieser Umstand sowie die reiche Verzweigung von Erythrophloeum weisen darauf hin, diese Holzart in einem engeren Verbande als 2 : Im, vielleicht zunächst in 1,5: 1,5 m zu kul- tivieren, um dadurch einerseits die Verluste aus- zugleichen, anderseits dadurch ein baldiges Ab- sterben der unteren Seitenäste und somit astreine Stämme zu erzielen. Ein anderer Ausweg be- stände darin, Erythrophloeum überhaupt nicht in reinen Beständen, sondern in Mischkultur mit anderen Holzarten zu pflanzen. Erythrophloeum kommt in unseren Waldgebieten überall in dichtem Schlusse im Verein mit den verschiedensten anderen Holzarten vor und bildet dort schöne astreine, vollholzige Stämme aus; demnach muß auch die Mischung mit anderen Holzarten auf künstlichem Wege möglich sein. Ursprünglich war beabsichtigt, Erythrophloeum in dieser Kultur rein zu erziehen. Da aber die vorerwähnten Verluste eintraten und aus den in die Pflanzgärten am 16. bzw. 24. Juni 1908 ausgelegten Chlorophora excelsa und Khaya Klainii-Samen sich bereits verpflanzbare Pflänzchen entwickelt hatten, welche infolge zu engen Bei- sammenstehens in den Saatbeeten, namentlich in den Chlorophorabeeten, sowieso hätten ausgedünnt werden müssen, so wurden diese Pflänzlinge gleich zur Ausbesserung der Erythrophloeumkultur be- nützt. Die Erde war in den für die Erythro- phloeumpflanzen gegrabenen Pflanzlöchern noch ganz locker, so daß die Nachbesserung nur einen geringen Bruchteil der Arbeit verursachte, welche auf die gleiche Anzahl der ins Freiland ge- brachten eingegangenen Erythrophloeum verwendet wurde. " Es wurden von Osten herein zunächst 50 Reihen mit Khaya Klainyi nachgebessert (4. November 1908). Die jungen Pflänzlinge, welche eine durchschnittliche Höhe von 20 bis 30 cem erreicht hatten, überstanden die frühzeitige Verpflanzung gut, sie sind zu 95 v. H. davongekommen und haben sich zu frohwüchsigen, durchschnittlich 1 m hohen Pflanzen entwickelt. Der oben erwähnte, an den im Mai verpflanzten Khaya auftretende Schädling zeigt sich bei diesen Pflanzen nur in geringem Maße an vereinzelten Pflanzen. An- schließend an diese 50 Reihen wurde auf 38 Reihen die Nachbesserung mit Chlorophora excelsa aus- geführt. Auch diese Nachbesserung ist fast voll- ständig angegangen. Die jungen Odumpflänzlinge hatten bei ihrer Verpflanzung eine Höhe von 15 bis 20 em; sie haben sich zu kräftigen Bäum- chen von 1 m Höhe und einem unteren Stamm- umfange von 3 bis 6 cm entwickelt. Einzelne Pflanzen sind von einem Schädling, Phytolyma lata, befallen. Dieser Blattfloh führt eine Ver- gallung der jungen Triebe herbei. Eine nennens- werte Schädigung ist an den befallenen Pflanzen